Die Türkei – ein Land zwischen Orient und Okzident. Sie ist auf zwei Kontinenten, Asien und Europa, gelegen, begrenzt vom Schwarzen Meer, Ägäischen Meer und Mittelmeer. Viele Völker siedelten im Laufe der Geschichte hier. Manche kamen vom Westen, andere aus dem Osten. So ist auch die Tier- und Pflanzenwelt vielfältig und sowohl asiatisch als auch europäisch geprägt. Es ist ein Land voller Kontraste, zwischen Tradition und Moderne, zwischen orientalischem Lebensstil im Landesinneren und westlich orientiertem in den küstennahen Touristenorten und der Zehn-Millionen-Metropole Istanbul am Bosporus. Mehr als zwei Mal würde Deutschland mit seiner Fläche in das Territorium der Türkei hineinpassen. Der Bosporus, die Wasserstraße zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer, trennt Europa von Asien. Dabei sind 97 Prozent der Türkei auf dem asiatischen Kontinent (Anatolien) und nur drei Prozent gehören zu Europa (das östliche Thrakien). Die Hauptstadt war wegen der exponierten und strategisch sowie wirtschaftlich günstigen Lage schon seit jeher wichtige Handelsmetropole, Sitz mächtiger Herrscher und Schmelztiegel der
Nationen. Einst Byzanz der dorischen Griechen, später das „Neue Rom“ des oströmischen Reiches – Konstantinopel, und mit der osmanischen Eroberung im 15. Jahrhundert dann Istanbul, wandelte sich die Stadt von einer antiken zu einer christlichen und schließlich zu einer muslimischen. Von drei Seiten vom Wasser umgeben, liegt im Zentrum das anatolische Hochland, eine gewaltige Ebene. Parallel zu den Meeresküsten verlaufen ausgedehnte Gebirgszüge. Der mächtige Taurus zieht sich an der ägäischen Küste am Mittelmeer entlang, über 1.000 Kilometer von Ost nach West. Dabei ragen einzelne Gipfel fast 4.000 Meter hoch. Oft kommt es hier zu extremen Wetterumschwüngen, wenn warme Luftmassen aus der Mittelmeerregion auf die kalten Winde aus dem anatolischen Hochland treffen. Diese schroffen und unwirtlichen Berghänge sind das Revier der Bezoarziegen, die an das Leben im steilen Fels bestens angepasst sind. Aus diesen Wildziegen wurden im Vorderen Orient schon im achten Jahrhundert vor Christi Geburt die Vorfahren der Hausziegen gezüchtet. Bis heute ziehen Nomaden, die „Yörük“, wie sie hier heißen, mit ihren Ziegenherden durch das Land. (Text: SWR)