Wie geht das? Folge 7: Strandkorb – Handgemachtes Kultobjekt
Folge 7
Strandkorb – Handgemachtes Kultobjekt
Folge 7
In der Sonne sitzen und windgeschützt den Strandaufenthalt genießen. Das kann man im Strandkorb. Seit über 100 Jahren ist er an den deutschen Küsten Kult. Der Korbmacher Wilhelm Bartelmann aus Mecklenburg gilt als Erfinder des Strandkorbs. Und in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich auch heute noch die älteste deutsche Strandkorb-Manufaktur. Im Korbwerk Heringsdorf entstehen etwa 2.000 Strandkörbe im Jahr. Sie werden weltweit verkauft, bis nach Panama wurden sie schon ausgeliefert. Meist sind es Deutsche, die sich mit dem Strandkorb ein Stück Heimat in ihr neues Zuhause holen. Die Strandkorbbauer produzieren alles, was sich die Kunden wünschen: vom Standardmodell für die Vermieter an der Küste bis zum 10.000-Euro-Luxusmodell mit Kühlfach, Beleuchtung und Soundanlage. Alles in traditioneller Handarbeit, von der Bohle
aus dem Sägewerk bis zum fertigen Strandkorb, sägen, hobeln, fräsen, bohren, lackieren, flechten, schneidern. 50 Stunden Arbeit stecken durchschnittlich in einem solchen Strandmöbel, 400 Meter Holz und 750 Meter Flechtwerk werden benötigt. Inzwischen gibt es den Strandkorb in unzähligen Variationen, unterschieden wird zwischen der Ostsee- und der Nordseeform. Und immer wieder wird er hier neu erfunden. Doch der Strandkorb findet nicht nur im Sommer am Strand Beachtung: Der Zinnowitzer Strandkorbvermieter Mayk Borchardt stellt das Kultobjekt auch im Winter in den Mittelpunkt. Bei seiner Strandkorb-Sprint-Weltmeisterschaft werden die besten Läufer gesucht, denen es gelingt, den 60-Kilo-Strandkorb flott über eine Strecke von 20 Metern zu schleppen. Und dabei muss das Kultobjekt einiges aushalten. (Text: NDR)