Werktags Helden Staffel 3, Folge 1: Die Gartenschau-Macher – Eppingen blüht auf
Staffel 3, Folge 1
16. Die Gartenschau-Macher – Eppingen blüht auf
Staffel 3, Folge 1 (30 Min.)
Zehn Jahre Planung, zwei Jahre Bauzeit. Jetzt, für Anfang Mai, war die Eröffnung der Gartenschau in der baden-württembergischen Stadt Eppingen geplant. Doch wegen der Pandemie müssen die Eppinger*innen die Eröffnung um ein Jahr verschieben. Das heißt aber nicht, dass die Bauarbeiten unterbrochen werden. Sie gehen weiter, denn die ausführenden Gartenbaufirmen haben danach andere Aufträge. Ein Teil der Anlagen wird schon jetzt dauerhaft das Stadtbild Eppingens prägen: So haben die Gartenbauer*innen zwischen Bahnhof und historischer Altstadt einen künstlichen See angelegt. Die Reportage begleitet drei Gartenschau-Macher*innen bei ihrer Arbeit, die trotz Corona nicht aufgeben. Die Firma Becker ist eines der Gartenbauunternehmen, die hier im großen Stil bauen. Steffen Groß arbeitet für sie. Er leitet die Baustelle: Er vermisst die Flächen, organisiert die LKW, die Kies und Sand heranfahren und legt manchmal sogar selbst Hand an. Zum Beispiel, wenn die Auszubildenden der Firma Becker einen Sportplatz bauen, dessen eine Hälfte uneben und heruntergekommen aussehen soll. So wie ein alter Vorstadtsportplatz, der
seit Jahrzehnten keine Pflege erfahren hat. Bei der Gartenschau sind auch viele Einwohner*innen Eppingens ehrenamtlich dabei. Zum Beispiel die Ortsgruppe des BUNDs um Brigitte Hilker. Neben der Stadtmauer legen die BUND-Mitglieder einen naturnahen Garten an. Das Herz ist ein Turm mit zahlreichen Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel, Kleintiere und Insekten. Auch Roy Jastrow ist seit Monaten ehrenamtlich für die Gartenschau aktiv. Er gestaltet und baut sogar zwei Gärten – einen ökumenischen Kirchengarten neben der Elsenz und einen Garten, den er mit jungen Geflüchteten gestaltet. Dieser Garten liest sich wie die Geschichte einer Flucht: Aus einer heruntergekommenen Hütte muss man sich durch einen Spalt zwängen, um auf ein Boot zu gelangen. Die Verschiebung der Eröffnung der Gartenschau sehen alle hier mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist es schade, weil sie so lange auf diesen Moment hin gefiebert haben, andererseits freuen sie sich, weil die Pflanzen ein Jahr mehr Zeit haben, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Im Mai 2022 werden die Gärten noch schöner aussehen. (Text: SWR)