In Japan setzen Wissenschaftler bei ihren Vorhersagen für Erdbeben auch auf Studien des Tierverhaltens. So sind einige Wissenschaftler des Landes auf der Suche nach bestimmten Hunden, die besonders sensibel auf Anzeichen von Erdbeben reagieren. Die analysierte DNA soll dazu dienen, den idealen Erdbebenspürhund zu klonen, damit dieser landesweit eingesetzt werden kann. In China beobachtet man die Warnsignale der Tiere schon lange. Bezeichnenderweise stellt der erste chinesische Erdbebendetektor aus dem Jahr 132 vor Christus Drachen und Frösche dar. Im Jahr 1975 ließen Behörden und Wissenschaftler
aufgrund von auffälligen Tierreaktionen 150.000 Einwohner aus Haisheng evakuieren. Kurze Zeit darauf zerstörte ein Erdbeben fast 90 Prozent der Stadt. In Peking setzt Professor Li neben den üblichen Messinstrumenten erfolgreich Sittiche zur Erdbebenwarnung ein. Anderenorts dienen Schlangen oder Tauben als Indikatoren. Zudem sind fast alle Zoos des Landes aufgefordert, ungewöhnliche Verhaltensweisen ihrer Tiere zu dokumentieren und diese Informationen an die regionalen Erdbebenstationen weiterzuleiten. Dadurch soll ein weitgespanntes Erdbebenwarnnetz entstehen. (Text: arte)