Wenn ich groß bin, werde ich … Folge 29: Bonsaizüchter
Folge 29
29. Bonsaizüchter
Folge 29 (14 Min.)
Marc steckte schon als Kind bis über beide Ohren im Grünen. Sein Großvater war Dahlienzüchter und seine Eltern züchteten ebenfalls jede Menge besonderer Blumen und Pflanzen. Marc hatte zeichnerisches Talent und wollte gerne Innenarchitekt oder Schaufenstergestalter werden. Aber nach weiteren Umwegen als Schreiner, Konditor, Verkäufer von Autolacken und sogar als Automechaniker kehrte er zu seinen Ursprüngen zurück und übernahm das Geschäft seiner Eltern. Marc fing ebenfalls an Pflanzen zu züchten, aber ganz besondere Pflanzen: Bonsais. Marc hat Tausende von ihnen in seinen Gewächshäusern stehen. Sein Betrieb heißt „Bauwens Bonsai“ und befindet sich in Dilbeek nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel. „Ein Bonsai ist ein kleiner Baum in einem Blumentopf“, erklärt er. Das wichtigste Instrument für einen Bonsaizüchter ist eine Gartenschere. „Indem man über viele
Jahre an einem Baum arbeitet, wird er zu einem wahren Kunstwerk.“ Bonsai ist ein japanisches Wort, aber ursprünglich kommen Bonsais wohl aus China. Vor vielen Jahrhunderten fingen Mönche an, die Eingänge ihrer Tempel mit Bäumen zu schmücken, die klein geblieben waren und eine besondere Form hatten, da sie unter schwierigsten Umständen wachsen mussten, etwa bei sehr starkem Wind oder hohen Temperaturschwankungen. Nach und nach lernten die Mönche verschiedene Techniken, um normale Bäume klein zu halten, und fingen an, den Zwergbäumen harmonische Formen zu geben und sie in Miniaturlandschaften einzubauen. Gut tausend Jahre später kamen dann die ersten Bäumchen nach Japan. Dort entwickelte man noch ausgeklügeltere Methoden und machte das Bonsaizüchten zu einer echten Kunstform. Und deshalb ist Japan auch bis heute das wichtigste Land für alles, was mit der Bonsaizucht zu tun hat. (Text: arte)