Als Ben noch in den Kinderschuhen steckte, wollte er nur eins: Schlagzeuger werden. Steven träumte davon, als Rennradfahrer die Tour de France zu gewinnen. Heute sind die beiden weder Hochleistungssportler noch Musiker, sondern Leiter des Animationsunternehmens Beast Animation. In ihrer Puppenwerkstatt fertigen die beiden Belgier die Helden ihrer Animationsfilme selbst an. Wie beim Menschen bauen sie dafür zunächst ein bewegliches Skelett aus Stahl und Kugelgelenken und umhüllen dies später mit einer Silikonfigur. Um den kleinen Puppen dann Leben einzuhauchen, machen sie Gebrauch von der Stop-Motion-Technik, die in etwa so wie Zeichentrick funktioniert. Anstelle von Zeichnungen werden hier jedoch einzelne Fotos aneinandergereiht. Nach jedem zweiten Foto muss der Animator die Figuren neu
positionieren, um es so aussehen zu lassen, als würden sie sich tatsächlich bewegen. Für eine Sekunde im Film müssen Ben, Steven und ihre Animatoren 24 Fotos schießen. Weil die Arbeitsweise sehr kompliziert und mühselig ist, muss sich das Team gut auf die Animation vorbereiten. Dazu erstellen sie im Voraus bereits ein Drehbuch und ein Storyboard. Ein Storyboard ist sozusagen ein gezeichnetes Drehbuch, in dem festgelegt wird, welche Charaktere im Bild zu sehen sind und welches Set eingesetzt wird. Für ihre Arbeit brauchen Ben und Steven viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Manchmal müssen sie auch am Wochenende arbeiten, aber das macht den ihnen nichts aus, denn für sie gibt es nichts Aufregenderes, als dabei zuzusehen, wie ihre Puppe zum Leben erwachen. (Text: arte)