Weltreisen Der georgische Traum – Sehnsucht nach Europa
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Der georgische Traum – Sehnsucht nach Europa
Georgien ist das Sehnsuchtsland der Russen. Die Georgier aber zieht es nach Europa. Sie sagen, Georgien sei schließlich der „Balkon Europas“. Wie kaum eine andere steht die Stadt Batumi am Schwarzen Meer für den Aufschwung und die Weltoffenheit des Landes. Zu Sowjetzeiten machten hier Heerscharen russischer Familien Urlaub und wanderten in den berühmten georgischen Weinbergen. Heute zieht es Türken, Armenier, Aserbaidschaner und Rucksacktouristen aus aller Welt hierher. Seit 2008 strebt das Land nach Anschluss zu Europa und hat die Demokratisierung vorangetrieben. Die Polizei galt früher als korrupt, man bezeichnete die Beamten sogar als Straßenräuber. Auf einen Schlag wurden dann 16.000 Polizisten
entlassen. Heutzutage helfen die neu eingestellten, meist jungen Polizisten den Bürgern. Auch die georgischen Unternehmer suchen die Nähe zur EU. Als Wein- und Energielieferanten wollen sie sich den europäischen Markt erschließen. Doch inzwischen ist die anfängliche Euphorie bei vielen Georgiern einer Ernüchterung gewichen. Eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union scheint vorerst in weite Ferne gerückt zu sein. Manch einer hegt gar die Sorge, dass sich ein Konflikt wie in der Ukraine auch in Georgien wiederholen könnte. Was bewegt die Georgier? Fühlen sie sich von Russland bedroht? ARD-Korrespondentin Birgit Virnich stellt Fragen zu politischen Ereignissen und zeigt, wie modern die ehemalige Sowjetrepublik geworden ist. (Text: NDR)