Vor Ort – Die Reportage Folge 14: Kampf um den Mindestlohn: Wie Arbeitgeber tricksen
Folge 14
Kampf um den Mindestlohn: Wie Arbeitgeber tricksen
Folge 14
Zollkontrolle bei einer Regensburger Recyclingfirma. Zwei Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit kontrollieren penibel die Lohnabrechnungen des Firmeninhabers. Im Visier: der Mindestlohn. Zahlt der Arbeitgeber die seit Beginn des Jahres gesetzlich festgelegten 8,50 Euro die Stunde? Hält er sich an die Vorschriften, alles haarklein zu dokumentieren? Die Zöllner filzen Unterlagen, reden mit Beschäftigten, prüfen Ausweispapiere und Arbeitsnachweise. Ihre Arbeit gleicht dem Zusammensetzen eines Puzzles. Und meistens werden sie, wie in diesem Fall, auch fündig, etwa weil die Aufzeichnungen nicht mit der Realität übereinstimmen. Das ist nur ein Beispiel von einer ganzen Reihe von Verstößen gegen das Mindestlohngesetz. Da werden
Leistungen wie Urlaubsgeld und Nachtzuschläge gekürzt oder gleich ganz gestrichen, Arbeitszeiten manipuliert oder Kosten abgerechnet, die gar nicht entstanden sind. „Von Fantasie-Gutscheinen über fingierte Stundenzettel bis hin zu Trinkgeld-Klau kommt alles vor“, so die Bilanz des DGB neun Monate nach Einführung des Mindestlohns. Betroffen sind vor allem Beschäftigte in der Gastronomie, Zeitungsausträger, Pflegekräfte aus Osteuropa sowie Arbeitnehmer in der Bau- und der Fleischindustrie. Die Autoren Jan Zimmermann und Jürgen Rust haben Fahnder der Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei ihrer Arbeit begleitet und sind dabei auf manche Ungereimtheiten gestoßen, was die Zahlung des gesetzlichen Mindestlohnes angeht. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 28.09.2015Bayerisches Fernsehen