Unsere köstliche Heimat Folge 42: Das Thüringer Rostbrätel
Folge 42
Das Thüringer Rostbrätel
Folge 42 (15 Min.)
Seit 1732 befindet sich die Kunst- und Senfmühle Kleinhettstedt im Besitz der Familie Morgenroth. Hier wird eine ganz besondere Zutat für das berühmte Thüringer Rostbrätel hergestellt: der Senf. Das Besondere am Kleinhettstedter Senf ist die Vermahlung des Senfschrots bei niedriger Temperatur zwischen zwei Mahlsteinen. Dabei bleiben alle dem Senf eigenen ätherischen Öle in ihrer natürlichen Schärfe erhalten. Kenner schätzen den unnachahmlichen Geschmack, jenes unübertroffene natürliche Senfaroma. Gegenüber der Mühle betreibt Karsten Scheit in einem umgebauten Kuhstall die Gaststätte „Zum Mühlenwirt“. Ganz oben auf der Speisekarte steht natürlich das legendäre Rostbrätel, klassisch vom Wirt zubereitet. Zweimal in der Woche fährt Karsten Scheit ins zehn Kilometer entfernte Griesheim. Dort bei der Agrargesellschaft holt er sich frisches Fleisch für die Thüringer Spezialität. Die Schweine stammen aus eigener Aufzucht und werden mit Futtermitteln gemästet, die auf den eigenen Flächen entlang des Ilmtales
angebaut werden. Die Zubereitung erfolgt nach alter Überlieferung: Eine Schweinekammscheibe ohne Knochen wird plattiert, mit Salz und Pfeffer gewürzt, mit Senf bestrichen und in Bier eingelegt. Über Nacht dürfen sich die Gewürzaromen im Fleisch verteilen. Abgetropft werden die Rostbrätel auf den heißen Holzkohlegrill gelegt, oft gewendet und mit Bier besprüht. Das Rostbrätel vom Holzkohlegrill wird nie auf Toast- oder Vollkornbrot serviert, sondern auf einer Scheibe Graubrot und darüber werden in großzügiger Menge gebratene Zwiebeln verteilt. Das Brot für das Thüringer Rostbrätel wird in der Mühlenbäckerei von Jochen Köhler in Buchfart gebacken. Jeden Freitag ist Backtag und auch ein weiteres wichtiges Genussmittel – das Bier – wird im Brauhaus der Buchfarter Mühle hergestellt. In einzelnen kleinen Episoden werden die klassischen Zutaten des Rostbrätels, ihre Besonderheiten und ihre Herstellung vorgestellt. Beim anschließenden Wintergrillen vor der Senfmühle findet der Film seinen kulinarischen Höhepunkt. (Text: mdr)