Wie kommt man dem Rhein am nächsten, dem Inbegriff eines Flusses und Symbol deutscher Identität? Prof. Andreas Fath folgt schwimmend seinem Lauf durch den Südwesten. Für diese SWR Dokumentation wiederholt Fath Teile seines Abenteuers von 2014. Er richtet seinen Blick auf die Geschichte des Rheins und die Geschichten der Menschen, die mit und von ihm leben und lebten. Gut die Hälfte des Rheins fließt durch den deutschen Südwesten. Der Fluss ändert dabei ständig seinen Charakter: Vom Bodensee über den Rheinfall ist er ein natürliches Gewässer, für die Menschen am Oberrhein war jedoch über Jahrhunderte kaum ein Flusslauf zu erkennen. Bis der Rhein zur Wasserschnellstraße ausgebaut wurde, vorbei an den Industrien Ludwighafens, Mannheims und des Rhein-Main-Gebiets. Prof. Andreas Fath, der schon 2014 den Rhein komplett
durchschwommen hat, führt zu wichtigen Schauplätzen der Geschichte und Gegenwart. Vom Tomasee bis zum Eingang ins Mittelrheintal zeigt er die vielen Gesichter des großen europäischen Stroms. Auf der Insel Reichenau im Bodensee stand einst die Wiege europäischer Kultur. In Basel diente der Fluss zum Antrieb von Papiermühlen, eines der ältesten Bücher wurde hier gedruckt: Das Narrenschiff. Fath begegnet einem Goldsucher, der ein altes Gewerbe am Fluss am Leben erhält. Zwischen Basel und Karlsruhe erinnert links und rechts des Rheins vieles an Kriege, aber auch an die Annäherung der einstigen Erzfeinde Frankreich und Deutschland und das vereinte Europa. Hier wird der Strom zur begradigten Wasserstraße, die den Südwesten zum Industriestandort werden ließ. Bei Worms erinnern Hungersteine an die Abhängigkeit der Menschen vom Fluss. (Text: SWR)