2025, Folge 211–215

  • Folge 211 (60 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.01.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 14.01.2025 ARD Mediathek
  • 60 Min.
    Seit über 30 Jahren zieht es die Menschen in Deutschland mehrheitlich in nur eine Richtung: vom Land in die Stadt. Viele deutsche Großstädte wurden immer größer, während in der Provinz wichtige Infrastrukturen verschwanden und den Trend nur noch verstärkten. Dabei stellt sich die Frage: Was macht das Leben in der Stadt so attraktiv, dass man vertraute Umgebung, Familie und Freunde verlässt? Und welche Menschen können sich ein Leben in der Großstadt überhaupt noch leisten, wenn in Städten bezahlbarer Wohnraum knapp ist? Wenn die Suche nach einem Kita-Platz oder der Arztbesuch zur Odyssee werden, und damit in der Großstadt dieselbe Situation vorgefunden wird, vor der man aus der Provinz entkommen wollte: der mangelhaften Infrastruktur.
    Und wie denken junge Menschen darüber, die noch keinen klaren Lebensentwurf haben? Mittlerweile zeichnet sich eine Trendwende ab: Dörfer und kleinere Städte werden als Wohnorte wieder beliebter. Die aktuelle Ausgabe von „unicato – Das Kurzfilmmagazin“ widmet sich genau dieser Kontroverse und der damit einhergehenden Ambivalenz vom sogenannten Leben in der Stadt.
    „unicato“-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmemacherinnen und Filmemachern über ihre ganz persönliche(n) Geschichte(n) zum Thema Stadtleben und wie sich das in den jeweiligen filmischen Arbeiten niederschlägt: Matthias Kofahl wurde 1987 in Radebeul in Sachsen geboren. Er studierte an der HFF München Kamera und realisiert seitdem Spiel- und Dokumentarfilme, die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurden. Für seine Arbeit wurde er 2021 für den Deutschen Kamerapreis und das Camerimage Filmfestival nominiert.
    Wir treffen ihn in Leipzig, wo er mittlerweile lebt, auch weil ihm die Mieten in München zu hoch waren und sprechen mit ihm über die Kameraarbeit zu „Eigenheim“. Mit der Regisseurin Andrea Schramm sprechen wir über ihren sehr persönlichen Dokumentarfilm „27 Schritte“. Am ersten Tag des CoronaLockdowns kommt ihr Vater in Chemnitz ins Krankenhaus – und stirbt. Die Regisseurin selbst lebt schon lange in Berlin. Was bedeutet Isolation und geographische Distanz in einer Zeit, in der wir auf Trost und Hilfe angewiesen sind? War der Umzug in die Großstadt richtig? Was wird aus ihrer Mutter nach dem Tod des Vaters? Julius Gintaras Blum wurde 1995 in Dresden geboren.
    Nach einer Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton arbeitete er freischaffend als Regisseur und Kameramann. In dieser Zeit realisierte er Dokumentar-Kurzfilme und Auftragsarbeiten. Seit 2019 studiert er Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Die Stadt Chemnitz ist dabei immer wiederkehrendes Thema in seinen Filmen, so zum Beispiel auch für seinen Dokumentarfilm „Chemkids“.
    Erik Schmitt wuchs in Worms auf und studierte Kommunikationswissenschaft in München. Dann ging er nach Berlin und begann von 2009 bis 2014 unter dem Namen Kamerapferd zusammen mit Stephan Müller als Regieduo zu arbeiten. Für den Kurzfilm „Nun Sehen Sie Folgendes“ erhielt er den deutschen Kurzfilmpreis. Insgesamt gewann er mit seinen Kurzfilmen über 100 internationale Festival- und Filmpreise. 2018 gründete er sein eigene Produktionsfirma, die Seven Elephants GmbH, zusammen mit der Regisseurin Julia von Heinz, dem Regisseur David Wnendt und dem Produzenten Fabian Gasmia.
    Wir sprechen mit ihm über seine Kurzfilm-Hommage an die Stadt „Nashorn im Galopp“. Filme in der Sendung: „Eigenheim“ von Welf Reinhart (Spielfilm, DE 2021, 23min) Ein Seniorenehepaar lebt in einer kleinen Dreizimmerwohnung, als sie von der neuen Vermieterin eine Eigenbedarfskündigung überreicht bekommen. Die junge Mutter möchte selbst mit ihrer Familie einziehen. Doch die Wohnungssuche stellt sich für das Seniorenpaar als außerordentlich schwierig dar. Als dann noch die Gerichtsvollzieherin vor der Tür steht, bleiben dem Ehepaar nur noch ein paar Wochen Zeit, um eine neue Wohnung zu finden und der Zwangsräumung zu entgehen.
    Während Monika mit allen Mitteln um eine Wohnung kämpft, sieht Werner zunehmend seine Würde als Mensch bedroht. „27 Schritte“ von Andrea Schramm (Dokumentarfilm, DE 2021, 21min) Am ersten Tag des Corona-Lockdowns kommt der Vater der Regisseurin ins Krankenhaus und stirbt. Mutter und Tochter trauern in der elterlichen Wohnung – nur durch das Telefon mit der Außenwelt verbunden. Was bedeutet Isolation in einer Zeit, in der wir auf Trost und Hilfe angewiesen sind? „Chemkids“ von Julius Gintaras Blum (Dokumentarfilm, DE 2022, 27min) Während die Jugend von Chemnitz ihren Weg ins Erwachsenenleben sucht, fällt es der ehemaligen DDR-Industriemetropole schwer, sie dabei an die Hand zu nehmen.
    Mit Anfang 20 hat man große Träume und theoretisch alle Möglichkeiten, aber welche Perspektiven kann Chemnitz jungen Menschen heute bieten? Die Stadt ist nicht mehr die Industriemetropole von früher, aber auch noch nichts neues. Was früher gewiss war, ist heute ungewiss.
    Chemnitz ist etwas dazwischen und sobald die Stadt das versteht, könnte die junge Generation ihre Zukunft sein. „Nashorn im Galopp“ von Erik Schmitt (Spielfilm, DE 2013, 15min) Mit dem Kopf voller Fragen zieht Bruno durch die Straßen von Berlin, um hinter die zahlreichen Fassaden und Oberflächen zu blicken. Er sucht die Seele der Stadt, dieses unaussprechliche Etwas, das andere vielleicht gar nicht wahrnehmen. Unerwartet trifft er eine Komplizin, die seine Art zu Denken sofort versteht. Bruno verliebt sich in sie. Eigentlich wäre alles gut, müsste die neu gefundene Seelenverwandte nicht schon bald weiterziehen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 MDR
  • Folge 213 (60 Min.)
    Am Ostersonntag feiern gläubige Christinnen und Christen weltweit die Auferstehung Christi – ein Ereignis, das als das größte Wunder der christlichen Theologie gilt. Diese Sehnsucht nach dem Unbegreiflichen, nach einer magischen Dimension, die auf etwas Größeres verweist, ist eine Konstante in allen Religionen. Der Glaube an Wunder ist nicht nur auf religiöse Überzeugungen beschränkt. Laut repräsentativer Umfragen glaubt etwa die Hälfte der Deutschen an Wunder, auch wenn sie keiner Glaubensgemeinschaft angehören.
    Und auch nichtgläubige Menschen können Erlebnisse haben, die sie in Erstaunen und in Verwunderung versetzen, wie die Geburt eines Kindes, eine Nahtoderfahrung oder ein seltenes Naturphänomen. In unserer hochtechnisierten, auf Vernunft und Logik basierenden Gesellschaft erleben wir einen Boom von Praktiken wie Handauflegen, heiligen Steinen und Pilgerreisen zu Wallfahrtsorten. Der Wunderglaube scheint oft stärker zu sein als die Vernunft. „Wer heilt, hat Recht“, lautet ein bekanntes Sprichwort in der Medizin.
    Wunder – oder zumindest der Glaube daran – sind also nicht totzukriegen. Sie bleiben ein erstaunlich religions- und kulturübergreifendes Phänomen. Vielleicht ist der Wunderglaube einfach etwas zutiefst Menschliches? Filme in der Sendung: „Ein Wunder“ von Stanislaw Mucha (Dokumentarfilm, DE 1999, 7 min) Lassen sich Wunder filmen? Die Kamera zeigt Pilger in einem kleinen Ort in Polen, die ein Fenster des Schulhauses beobachten, in dem viele die Mutter Gottes zu sehen glauben. „Body Electric“ von Stanislaw Mucha (Dokumentarfilm, DE 2017, 10 min) Irgendwo im sibirischen Nirgendwo experimentieren ein selbsternannter Verjüngungswissenschaftler und sein eifriger Assistent mit Starkstrom.
    Sie haben ein klares Ziel vor Augen: die Menschen zu verjüngen. Als Versuchskaninchen muss vorerst der skeptische Vater des Forschers dienen. Ob er die hohe Zahl an Volt überlebt? „Altötting“ von Andreas Hykade (Animationsfilm, DE 2020, 11 min) Altötting in Bayern ist ein Wallfahrtsort, seit dem 15. Jahrhundert. Inmitten der Stadt steht die Gnadenkapelle, gewidmet der Heiligen Jungfrau Maria.
    Dort geschieht es: Ein kleiner Junge betritt die Kapelle und verfällt dem Anblick der alles beschützenden Frau. Eine Verliebtheit, die sein ganzes Leben andauern soll. Bis sie ihn eines Tages verlässt. „Blessing in disguise“ von Emma Holzapfel und Kevin Koch (Animadok, DE 2021, 5 min) Kevin Hines, der unter auditiven Halluzinationen leidet, versucht sich das Leben zu nehmen, indem er von der Golden Gate Bridge springt. In der Millisekunde nach dem Absprung bereut er seine Entscheidung sofort.
    Wie durch ein Wunder überlebt er jedoch den Sprung und wird, wie er später selbst sagt, durch ein Geschenk Gottes gerettet. „Frankfurt fühlen“ von Martin Kirchberger (Mockumentary, DE 1990, 3 min) Peter Paul Keller war jahrelang Berufsboxer und startete für einen Frankfurter Boxclub. Auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn errang er die deutsche Vizemeisterschaft im Schwergewicht. Seit 14 Jahren besitzt er eine Massagepraxis in Frankfurt-Bornheim. Er weiß, wie sich Menschen anfühlen.
    Der menschliche Körper passt sich, ebenso wie der Geist, den umfeldlichen Gegebenheiten an. Die Architektur einer Stadt beeinflusst die muskuläre Entwicklung ihrer Bewohner. Gäste in der Sendung: „unicato“-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmemacherinnen und Filmemachern über ihre ganz persönliche(n) Geschichte(n) zum Thema Wunder und wie sich das in den jeweiligen filmischen Arbeiten niederschlägt: Stanislaw Mucha ist sowohl Schauspieler als auch Regisseur und gilt als viel beachteter Autorenfilmer. Seine Dokumentarfilme zeichnen sich durch zahlreiche komische Geschichten, absurde Entwicklungen und skurrile Charaktere aus, die Mucha jedoch nie der Lächerlichkeit preisgibt.
    Viele seiner Filme avancierten zu absoluten Festivallieblingen und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Wir sprechen mit ihm über seine beiden Kurzfilme „Body Electric“, in dem die Grenzen zwischen Wissenschaft und Aberglaube fließend sind, und „Ein Wunder“, ein Film über Marien-Erscheinungen. Die Filmschaffenden Emma Holzapfel und Kevin Koch geben in einem Director’s Statement Einblicke in ihren Film „Blessing in disguise“ und erzählen von der Entstehungsgeschichte sowie den Hintergründen.
    Andreas Hykade erblickte im Sommer der Liebe im oberbayerischen Wallfahrtsort Altötting das Licht der Welt. Heute ist er Head of Animation Directing an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seine Werke wurden weltweit über 70 Mal ausgezeichnet. In seinem Animationsfilm „Altötting“ schildert er eine Geschichte von übergroßer, fast himmlischer Liebe. Wir unterhalten uns mit ihm über Glauben, Wunder, das Filmemachen und seine Kindheit im Wallfahrtsort. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.04.2025 MDR
  • Folge 214 (60 Min.)
    Die Mai-Sendung von „unicato – Das Kurzfilmmagazin“ thematisiert Rollenbilder des „Mannseins“ und die damit verbundenen Ausdrucksformen und gesellschaftlichen Konventionen. Anlass ist der Diversity-Tag am 27. Mai 2025. Männlichkeit, ein per se feminines Substantiv, beschreibt die Summe der Eigenschaften, die für einen Mann als charakteristisch angesehen werden. Doch was bedeutet „charakteristisch“? Und was heißt es eigentlich, „Mann“ zu sein mit all den damit verbundenen gesellschaftlichen Konstruktionen? „unicato – Das Kurzfilmmagazin“ widmet sich anlässlich des Diversity-Tags diesen Fragen und zeigt Kurzfilme, die sich mit verschiedenen Facetten des „Mannseins“ beschäftigen: Sie behandeln Themen wie Patriarchat, Gewalt gegen Frauen, fragile Männlichkeit und Male Gaze – den männlichen Blick, der weitreichende Auswirkungen nicht nur auf Sexualität oder Kunst hat, sondern unsere gesamten gesellschaftlichen Strukturen prägt.
    * Filme in der Sendung: „Sensitive Content“ von Narges Kalhor (Experimentalfilm, DE 2023, 8 min) Der Film ist eine eindringliche Dokumentation, die sich mit den Auswirkungen von Gewalt im Nahen Osten auseinandersetzt.
    Durch Found Footage von Augenzeugen, die trotz der Gefahr für ihr eigenes Leben nicht wegschauen, vermittelt der Film eine kraftvolle Botschaft über den Mut und die Entschlossenheit der Menschen, die für die Wahrheit und Sichtbarkeit kämpfen. Es ist ein Tribut an diejenigen, die ihre Stimme erheben, auch wenn durch die Brutalität zum Schweigen gebracht wurden.
    „Ununterbrochen Reden“ von Frédéric Jaeger (Spielfilm, DE 2021, 12 min) Der Reifen ist platt, das Date naht: Martin und seine Tochter sind mit Mama am Spielplatz verabredet. Doch die feiert lieber mit Freundinnen an der Spree. Bald ist Sommer in Berlin. „Keine Nudeln für Courbet“ von Alma Weber und Joey Arand (Experimentelle Doku, DE 2024, 11 min, FSK 16) Eine Filmemacherin träumt davon, einen erotischen Film zu drehen, der von ihrer Oma angeleitet wird – nach altbewährtem Rezept. Mit großem Missfallen muss sie feststellen, dass sich ihr Unterbewusstsein eines männlichen Blickes und alter Geschlechterrollen bedient.
    „Verrücktes Blut“ von Can Tanyol (Spielfilm, DE 2023, 19 min) Berlin-Kreuzberg. Kenans großer Tag ist da. Der neunjährige Halbwaise soll, der muslimischen Tradition folgend, beschnitten werden. Doch vorher wird gefeiert! Während der Party, die Kenans Vater mehr für seinen eigenen Vater als für seinen Sohn organisiert, werden Kenan und Ibrahim mit Ritualen der alten Heimat konfrontiert, und der Frage: Was heißt es eigentlich, ein Mann zu sein? * Gäste in der Sendung: unicato-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmschaffenden, die von ihrer ganz eigenen Erfahrung mit dem Thema Männlichkeit berichten: Die in Teheran geborene Regisseurin Narges Kalhor beantragte politisches Asyl in Deutschland und studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
    Wir sprechen mit ihr über ihren Kurzfilm „Sensitive Content“, der staatliche Gewalt gegen Frauen thematisiert. Er lief auf zahlreichen internationalen Festivals und wurde 2023 für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.
    Mit dem Thema Male Gaze haben sich die Filmemacherin Joey Arand und die Illustratorin Alma Weber in ihrer gemeinsamen Arbeit „Keine Nudeln für Courbet“ befasst. Darin animierten sie einen Traum von Joey als Stop Motion Film und gehen der Herkunft einer Sexpuppe nach, um über den „Männlichen Blick“ in unserer Gesellschaft zu reflektieren. Wir treffen auf den Filmkritiker, Drehbuchautor und Regisseur Frédéric Jaeger.
    Mit ihm sprechen wir über das Thema Fragile Männlichkeit und Vaterschaft, welches er in seinem Kurzspielfilm „Ununterbrochen Reden“ filmisch verarbeitet. Mit ihm sprechen wir über Männer und ihren Rollen in der heutigen, sich wandelnden Gesellschaft und wo er sich selbst darin verortet. Die Geschichten des Filmregisseurs Can Tanyol sind inspiriert von den verschiedenen Kulturen, mit denen er in Hamburg und Istanbul aufgewachsen ist. Sein Film „Verrücktes Blut“ gewann den Preis der Jury für den besten Kurzfilm bei den Hofer Filmtagen 2023. Wir sprechen mit ihm über männliche Rollenbilder und Traditionen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.05.2025 MDR
  • 60 Min.
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.06.2025 MDR

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