Über Nacht bei …

Das Geheimnis eines gelingenden Familienlebens besteht für Regina und Tobias Hönle vor allem aus zwei Punkten: Abends und morgens möglichst viel Zeit zu viert verbringen und auch trotz der dreijährigen Josefine und dem einjährigen Ferdinand noch eine Beziehung pflegen. Wenn beide Kinder schlafen, heißt das konkret: Alles zu zweit machen – Büroarbeit, Wochenplanung, Zeitungslesen, Hobbys. Auch das Zu-Bett-Bringen der Kinder machen Regina und Tobias gemeinsam. Aber bis es so weit ist und Ruhe einkehrt bei den Hönles, muss Mama Regina als freiberufliche Hebamme nach dem Abendessen noch zum Hausbesuch. Ehemann Tobias entscheidet deswegen, mit Josefine und Ferdinand einen abendlichen Besuch bei den Großeltern zu machen.
Ein BR-Team besucht fünf bayerische Familien und begleitet sie vom Nachhauseweg von der Arbeit über den Abend und die Nacht bis zum gemeinsamen Frühstück. Man erfährt dabei viel über die unterschiedlichen Lebensentwürfe, über Familien- und Gute-Nacht-Rituale und vor allem über die individuellen Interpretationen, was Familienleben ausmacht. In fünf Momentaufnahmen erlauben die Porträts einen Einblick ins Privatleben von Vätern, Müttern, Kindern und Großeltern, das gerade in den Abendstunden erfüllter und aufregender ist als es auf den ersten Blick scheinen mag. (Text: Bayerisches Fernsehen)

Ihre Arbeit als Gesundheitsberaterin fehlt Jennifer sehr. Aber seit der inzwischen dreijährige Johannes auf der Welt ist, zählt für die alleinerziehende Mutter nur eines: Geld verdienen. Und das in den wenigen Stunden, die der Sohn im Kindergarten ist. Das schafft Jennifer Siedler nur mit Putzen. Einmal die Woche besucht Johannes den Vater, ansonsten ist Mama Jennifer bei der Kinderbetreuung und Erziehung auf sich allein gestellt. Einen Vorteil vom Leben zu zweit gibt es: Mutter und Sohn können sich vieles so einrichten, wie es ihnen gefällt. Feste Regel ist jedoch, dass Johannes pünktlich ins Bett muss. Besonders an diesem Tag, denn abends kommt noch eine Klientin zu einer Klangschalenmassage. Für Jennifer bisher ein Hobby, aber vielleicht die Chance, wieder den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen. (Text: Bayerisches Fernsehen)

Anu Cain hat einen langen Nachhauseweg – er arbeitet in München und wohnt mitten im Nirgendwo in der Nähe von Wolfratshausen. Die stressige Autofahrt durch den Berufsverkehr hat für Anu aber etwas Meditatives: abschalten, zur Ruhe und dann irgendwann nach Hause kommen. Noch ein kurzes Zeitfenster nur für sich – denn das idyllische Landleben ist bei weitem nicht so ruhig wie vielleicht angenommen. Die beiden Töchter Zoe (6) und Kaya (3) wollen schließlich noch etwas von ihrem Papa haben, bevor sie ins Bett müssen: Regenwürmer suchen, Trampolin springen, Pferde und Schweine füttern. Erst spät am Abend und in den frühen Morgenstunden finden Anu und seine Frau Bonnie die Zeit, die Ruhe und die Natur rund um ihr Haus zu genießen. (Text: Bayerisches Fernsehen)

Zeit, mal nur mit den vier Kindern und als Paar den Abend zu verbringen, haben Sieglinde und Martin Höfler im Sommer nicht. Die Landwirte haben mit Haus und Hof und vor allem den zahlreichen Sommergästen rund um die Uhr alle Hände voll zu tun. Was andere Familien nur im Urlaub machen, gehört für die Höflers zum Alltag: ein Traktorausflug, gemeinsames Abendessen mit selbst gebackenen Flammkuchen aus dem hofeigenen Backofen oder eine Fackelnachtwanderung. Die eigenen Kinder mischen sich unter die Kinder der Gäste und der große Esstisch hat Platz für 25 Personen. Während sich die beiden Ältesten der Familie, Magdalena (18) und Jakob (16), auf in die Disco machen, bleiben Bauer Martin und seine Frau bei den Gästen, bis die sich in ihre Ferienwohnungen zurückziehen. Und wenn Magdalena und Jakob zurückkommen, beginnt für Martin Höfler schon fast wieder der neue Arbeitstag. (Text: Bayerisches Fernsehen)

Bei Nicole Kullik und Erik Gratzfeld ist zur Zeit immer Familienzeit. Beide sind nach der Geburt ihrer jüngeren Tochter Madita in Elternzeit gegangen. Vor allem die dreijährige Finja genießt das: lang ausgedehnte Waldspaziergänge, gemeinsames Kochen und Grillen, gemütlich Frühstücken – und immer ist jetzt neben der Mama auch noch der Papa dabei. Auch für Nicole eine Erleichterung. Während sie sich um das Baby kümmert, kann Erik mit Finja spielen – und umgekehrt. Kein Wunder, dass Finja da am liebsten gar nicht in den Kindergarten möchte. (Text: Bayerisches Fernsehen)