Früher sollte das Essen vor allem satt machen. Inzwischen sind die Ansprüche deutlich gestiegen: Das Essen darf nicht zu üppig sein, weil es dann dick macht. Es muss gesund und bezahlbar sein, ökologisch und sozial verträglich produziert werden – und es soll jederzeit in vielfältigem Angebot verfügbar sein. Was nicht schmeckt, kommt gar nicht erst in die Tüte. Das kann dazu führen, dass unser Geschmacksempfinden von der Lebensmittelindustrie mit dem gezielten Einsatz von Nahrungsmittelaromen ausgetrickst und Nahrung immer funktioneller
wird. „Nutrigenomik“ heißt das Schlagwort – die auf Genomforschung basierende individualisierte Ernährung. Doch wer zu sehr auf wissenschaftliche Lösungen setzt, macht die Rechnung ohne den Verbraucher. Denn dieser will vor allem eines: Natur auf dem Teller. Schlagworte wie „Nachhaltigkeit“, „Regionalität“ und „Bio“ gehören zum Standardvokabular in der aktuellen Ernährungsdiskussion. Die Dokumentation „über:morgen – Das getunte Schnitzel“ fragt, wie realistisch solche Forderungen sind und zeigt, was in Zukunft auf den Tisch kommen könnte. (Text: 3sat)