Friedemann (72) und Reinhardt (55) Löber leben ihren Traum. Die Kunst der Keramik ist für sie Familientradition und Beruf. Während andere Künstler durch die Welt reisen, haben die Brüder fast ihr ganzes Leben zwischen Ostsee und Bodden verbracht. Vielleicht weil ihre Heimat zwischen Ostsee und Bodden, Ahrenshoop und Saal, für sie schon immer der schönste Ort der Welt gewesen ist. Friedemann Löber fertigt, so wie schon seine Eltern, die sogenannte Fischland-Keramik an: dekorative Gebrauchskeramik mit landschaftsgeprägten Motiven wie Kranichen, Blüten und Insekten. Immer in einem speziellen Blauton, nur sehr selten auch mal in Grün; so arbeitet er seit über vierzig Jahren. Sein Bruder Reinhardt hat
zusammen mit seiner Frau Charis seinen eigenen Keramikstil entworfen. Zwar auch Gebrauchskeramik und landschaftlich inspiriert, aber sonst ganz anders, nicht so traditionell, eher spielerisch. Ähnlich unterschiedlich sind die Brüder auch sonst: Während Friedemann eher streng und kantig wirkt, herrscht bei Reinhardt romantisches Chaos, mit vielen Kindern und Enkeln, Tieren und einem Zeesboot. Beide Brüder leben mit ihren Familien in uralten, reetgedeckten Bauernhäusern mit großen Gärten. Autorin Heike Bade begleitete die beiden Brüder durch den Sommer in Mecklenburg-Vorpommern und erlebte neben einem Einblick in ihr Leben auch das Formen, Gestalten und Brennen von Keramik. (Text: NDR)