Die neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern und Kulturschaffenden ist länderübergreifend bestens vernetzt und hat kein Interesse an der Pflege alter Feindbilder. Wie die Performance-Künstlerin Smirna Kulenović aus Sarajevo. Sie verarbeitet die Kriegserfahrungen ihrer Familie in aufsehenerregender Aktionskunst gegen das Vergessen, aber vor allem für eine friedliche Zukunft. Die Performances, Pop-Operetten und Musik ihrer kosovarischen Kolleginnen und Kollegen Astrit Ismaili sind nicht weniger spektakulär. Als „Miss Kosovo“ arbeitet Ismaili den Übergang des Landes von einem Teil des ehemaligen Jugoslawiens zu einem unabhängigen Staat auf und verknüpft die Geschichte mit der eigenen queeren Identität. Ismaili verwendet fiktionale, historische
und persönliche Bezüge, um neue Welten aufzubauen und neue Ikonen zu erschaffen. Was es mit dem Nationalstolz der albanisch-stämmigen Superstars Dua Lipa und Rita Ora auf sich hat, klärt „Tracks East“ ebenso auf wie das Verhältnis bosnischer und kosovarischer Künstlerinnen und Künstlern zu ihren serbischen Kolleginnen und Kollegen und umgekehrt. Diese Region des Balkans blickt auf eine lange Geschichte ethnischer Konflikte zurück. Aber weder die belastete Vergangenheit noch die teils schwierige Gegenwart sind für die Künstlerinnen und Künstler der Next Generation ein Ausschlusskriterium für ein ehrliches Interesse an der konstruktiven Auseinandersetzung mit den Nachbarn, aus der in Zukunft alles Mögliche erwachsen könnte. (Text: arte)
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