Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Seit mehr als 150 Jahren gilt die Côte d’Azur als Sehnsuchtsküste schlechthin. Die ersten Touristen waren englische Aristokraten und kamen meist im Winter. Heute treffen sich hier im Sommer Jetset und Pauschaltouristen, Jachtbesitzer und Campingurlauber. Der Verkehr ist dicht und an den schönsten Stränden stehen nicht selten die hässlichsten Betonbauten. Aber keine Bausünde, kein Verkehrsstau und schon gar nicht die überhöhten Preise können die Faszination mindern, die „La grande bleue“, das schöne französische Mittelmeer, ausübt. Beginn der Reise ist Nizza. Die Stadt hat angeblich den schönsten Stadtstrand und die schönste Uferpromenade der Welt.
    Und hier schlägt das kulinarische Herz der Côte d’Azur am heftigsten. Vom Strand überquert man die Straße und befindet sich auf dem malerischen Markt der Cours Saleya. Dahinter liegt eine der faszinierendsten mediterranen Altstädte. Le Vieux Nice, Alt-Nizza, ist ursprünglich, authentisch und bodenständig. Wer es vornehm und ein paar Preisklassen höher mag, fährt 35 Kilometer Richtung Osten ans Cap Ferrat. Dort begannen vor hundert Jahren die Reichen Europas, prachtvolle Villen und Gärten zu errichten. Neben gutem Essen, strahlender Sonne und blauem Meer findet der Besucher an der Côte d’Azur viel Kunst als Nahrung für die Seele.
    Sowohl Jean Cocteau als auch Pablo Picasso hinterließen ihre Spuren. Und wer Côte d’Azur sagt, denkt immer auch an Cannes. Die Bilder, die sich von den Großen des Nachkriegsfilms, ob Sophia Loren, Brigitte Bardot, Alain Delon und Gina Lollobrigida, im kollektiven Gedächtnis festgebrannt haben, wurden oft in Cannes während des Filmfestivals aufgenommen. Dem Flair des europäischen Kinos lässt sich im Hotel Carlton nachspüren. Denn hier war damals und ist heute die Filmwelt während des Festivals zu Hause. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.01.2011arte
  • Folge 2
    Die Copacabana, den bekanntesten Strand Rio de Janeiros, umgibt ein Mythos von unbeschwertem Leben, Sonne, Sand und Meer. Viele Menschen suchen hier ihr Glück – einige haben es auch gefunden. Pedro Aguinaga, Lebemann und Ex-Begleiter von Liza Minelli und Tina Onassis, lebt schon immer an der vier Kilometer langen Sandbucht. Verändert hat sich über die Jahrzehnte nur die Mode, sagt er: Heute seien alle „praktisch schon nackt“ – das hat das Flirten leichter gemacht. Pedro liebt den Strand, weil er demokratisch ist: „Badehose an, Oberkörper frei, und alle sind gleich: der Bankier, der Dieb, der Bettler – alle sind gleich“. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen Besucher wegen der salpeterhaltigen Luft in die Bucht.
    Erst das Fünfsternehotel „Copacabana Palace“ brachte Aufschwung und Glamour, aber auch Überbevölkerung. Im Mix der Kulturen entstand hier in den 50er Jahren eine neue Musik, die schnell die Welt eroberte: der Bossa nova. Glück ist für die meisten Bewohner Rios gleichbedeutend mit Schönheit. Täglich werden am Strand Körper gebräunt und gestählt. Schönheitschirurgie verschafft Zutritt zu Geld und Luxus, das glaubt zumindest Mayra, die einen Eskortservice anbietet. Die Copacabana ist in vieler Hinsicht ein heißes Pflaster. Polizei und Militär haben rund um die Uhr Hochbetrieb.
    Boxer Claudio Coelho hat seinen eigenen Weg gefunden, der Kriminalität entgegenzutreten. Er betreibt eine Boxschule und hat schon zahlreiche Jugendliche von der Straße geholt. Ihre Aggressionen können sie nun auf gelenkte Weise abbauen. Den Jahresabschluss verbringen die Cariocas, die Bewohner Rios, traditionell an der Copacabana – ganz in Weiß gekleidet kommen sie zur größten Silvesterfeier der Welt. Für Jorge, den alle den Goldsucher nennen, ist der 1. Januar der beste Tag des Jahres. Seit 38 Jahren ernährt er seine Familie von den Dingen, die andere am Strand verlieren. Das Glück, sagt Jorge, ist für alle da. Man muss nur lang genug danach suchen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.01.2011arte
  • Folge 3
    Seit 1901 das erste Hotel in Waikiki, damals noch ein kleines Dorf östlich von Honolulu, gebaut wurde, gilt der knapp drei Kilometer lange Strand als Verkörperung eines Urlaubsparadieses, der Sehnsucht nach Südsee, Sand und Sonne. Das Wasser hat das ganze Jahr über eine durchschnittliche Temperatur von 25 Grad, am Abend sorgen Passatwinde für kühlere Luft. Fast täglich verzücken romantische Sonnenuntergänge die Gäste. Kaum eine Wassersportart, die in Waikiki nicht angeboten wird. Surfen und Kraulen wurden auf Hawaii erfunden und in die Welt hinausgetragen.
    Die Inseln, einst von Polynesiern besiedelt, gelten heute als Schmelztiegel so vieler Kulturen und Glaubensrichtungen wie sonst nirgendwo auf der Welt. Seit Hawaii 1959 zum 50. Bundesstaat der USA wurde, hat sich auch Waikiki verändert. Heute gleicht der Ort eher Manhattan als dem einstmals palmengesäumten königlichen Erholungsort. Beachboy Russell Chang lenkt Outrigger-Kanus über die Wellen. Mit ähnlichen Kanus durchquerten die Polynesier einst den Pazifik. Pi’ilani Smith tanzt Hula bei der Royal Hawaiian Band.
    Ja, sie spüre sie noch, die mystischen Kräfte ihrer Vorfahren am Strand von Waikiki, sagt Pi’ilani. Bumpy Kanahele, dessen Vorfahren hier einst Land besaßen, kämpft ungebrochen für die Unabhängigkeit Hawaiis von den USA. Jeff Apaka erzählt von seinem Vater Alfred, der Hawaiis Musik in den 40er Jahren weltberühmt machte. Es ist ein neues Selbstbewusstsein, das die Hawaiianer an den Tag legen. Sie beleben ihre alten Traditionen und machen deutlich: Hawaii ist anders als das US-Festland. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.01.2011arte
  • Folge 4
    Seit 200 Jahren ist die Ostsee ein Ort der Verheißung. Damals kamen das Baden im Meer und das Kuren an der See in Mode. Ein solcher Aufenthalt lockte zudem mit gesellschaftlichen Reizen: Sehen und gesehen werden, lautete die Devise. Bald kamen nicht nur Reiche und Adelige zur Sommerfrische, die Ostsee wurde zur „Badewanne Berlins“ und zum Treffpunkt von Literaten und Künstlern. Sie suchten, was auch die Germanistin Ute Fritsch bis heute anzieht: den unendlichen Horizont, das klare Licht und die unberührte Natur. Ute Fritsch wandelt auf den Spuren illustrer Künstlergäste und bietet literarische Führungen an.
    Das einzigartige Naturschauspiel von Werden und Vergehen fasziniert auch den Berufsfotografen Heinz Teufel. Er hält seit Jahren in Bildern fest, wie sich die Landschaft am Weststrand der Halbinsel Darß verändert. Vor Jahrtausenden wurde sie geformt und entsteht doch ständig neu. Das Meer entreißt dem Land Sand und Geröll und spült es dann an ruhigeren Küstenabschnitten wieder an. Einige Ostseestrände liegen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
    Hier versammeln sich jedes Jahr im Herbst rund 70.000 Kraniche zu ihrem Weiterflug nach Süden. „Die Ostsee ist einer der größten Kranichrastplätze weltweit“, erzählt der Biologe Günther Nowald. Dem Tourismus beschert der Kranichzug „eine fünfte Jahreszeit“. Vogelfreunde und Ornithologen kommen von weit her, um dieses Spektakel zu bestaunen. Von alldem unbeeinflusst, fährt der Fischer Siegfried Thornow jeden Tag zur selben Zeit mit seinem Boot hinaus. Seit 46 Jahren macht er das. Und wenn es nach ihm geht, kann es noch eine ganze Weile so bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.01.2011arte
  • Folge 5
    „Ich habe noch keine Sirene gesehen“, sagt der 20-jährige Fabio am Strand von Neapel, „aber wenn, dann werde ich mir bestimmt nicht die Ohren mit Wachs verstopfen wie in der Legende.“ Der Mythos der Sirenen ist immer noch lebendig am Golf von Neapel. Der Sage nach trieben die singenden Meerjungfrauen hier ihr Unwesen. Ihrem Gesang konnte kein Seefahrer widerstehen, blind vor Liebe steuerten unzählige Seeleute ihre Schiffe gegen die tückischen Felsen und versanken. Nur dem griechischen Helden Odysseus gelang es, die verführerischen Sirenen zu überlisten.
    Bei einer Reise rund um den Golf von Neapel stößt man immer wieder auf höchst lebendige Zeugen der Verführungskraft dieser vielleicht schönsten Küste Italiens. So auf den Inseln Capri und Ischia, vor allem aber in Neapel selbst, der Hafenmetropole am Fuße des Vesuvs. Schließlich geht die Gründung der Stadt direkt auf die Sirenenlegende zurück. Die erste Siedlung an diesem Ort trug den Namen einer der Sirenen, Parthenope. Ob sie sich nun stolz die Sirene auf ihren Körper tätowieren lassen oder einfach von der „amore frizzante“, der „prickelnden Liebe“, schwärmen – die Menschen der Region sind restlos verliebt in ihren neapolitanischen Golf.
    Und das, obwohl – oder weil – sich genau in der Mitte der Bucht ein Berg erhebt, der jeden Moment explodieren kann, der Vesuv. Zwar behaupten die Wissenschaftler des Vulkanobservatoriums von Neapel – des ältesten der Welt -, dass sie in der Lage sind, den Schlaf des Riesen gut zu überwachen. Aber dann sieht man doch erschrockene Gesichter, als es beim Routinedienst vor laufender Kamera plötzlich zu rumpeln beginnt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.01.2011arte

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