27. Die New Yorker Philharmoniker in Pjöngjang
Folge 27 (42 Min.)
Die New Yorker Philharmoniker bei einem historischen Auftritt in Pjöngjang, Nordkorea – auf Einladung des nordkoreanischen Kulturministeriums.Bild: Chris LeeIm August 2007 erhalten die New Yorker Philharmoniker die Einladung des nordkoreanischen Kulturministeriums, in Pjöngjang zu spielen. Der Zeitpunkt scheint wohl gewählt: Nach langen Bemühungen, das Land zur Einstellung seines Atomprogramms zu bewegen, gibt es eine Reihe von Durchbrüchen. Das Konzert wird als Chance für einen ersten kulturellen Austausch gesehen, um die Beziehungen zu vertiefen. Der 2014 verstorbene Dirigent Lorin Maazel ist sich bei der Einladung 2007 bewusst, dass die Wahl des Repertoires Gelegenheit gibt, eine Botschaft zu vermitteln. So beschließt das Orchester, die Nationalhymnen beider Länder im Stehen zu spielen.Die Musiker wollen Diktator Kim Jong-il dazu bringen, ebenfalls zu stehen. Doch er bleibt dem Event fern, ebenso wie die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice. Das Programm wird mit dem Vorspiel zum dritten Akt von Richard Wagners Lohengrin eröffnet: eine Parabel über die Zerbrechlichkeit des Vertrauens zwischen zwei Figuren, die in einem Strudel größerer Kräfte gefangen sind. Um die Geschichte Amerikas zu „erzählen“, entscheidet sich Lorin Maazel bei der Auswahl der Werke für Stücke zweier Außenseiter: Antonín Dvorák, der als tschechischer Komponist erst in seinen 1950er Jahren in die USA immigrierte und George Gershwin, Sohn russisch-jüdischer Einwanderer. In der Zugabe rührt das Orchester sein Publikum schließlich zu Tränen. „Arirang“ heißt das Stück – ein koreanisches Volkslied. Es beschreibt das Verlassenwerden durch einen Geliebten, der den Arirang-Pass überquert hat und wahrscheinlich nie mehr zurückkehren wird – Synonym für die Sehnsucht nach einer Nation, die einst ein Land war. Das vollständige Konzert ist online auf arte.tv abrufbar. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere So. 09.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Sa. 08.11.2025 arte.tv 28. Martha Argerich und Daniel Barenboim in Buenos Aires
Folge 28 (43 Min.)Martha Argerich und Daniel Barenboim bei ihrem ersten gemeinsamen Konzert in ihrer Heimatstadt Buenos Aires im Teatro ColónBild: Arnaldo Colombaroli/UnitelZwei Künstlerpersönlichkeiten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten: Die Pianistin Martha Argerich, die mit bezwingender Virtuosität und Impulsivität den Konzertsaal unter Strom setzen kann – und Daniel Barenboim, dessen schwindelerregende Vielzahl von Aktivitäten am Pult, am Klavier, in Politik und Lehre begleitet werden von der Freude an der medialen Vermittlung. Beide verbindet eine Künstlerfreundschaft, die in Kinderjahren in Buenos Aires begann. Dennoch sollte es Jahrzehnte dauern, bis die beiden argentinischen Superstars gemeinsam in ihrer Heimatstadt ein Konzert gaben. 2014 war es soweit: Ihr Auftritt im Teatro Colón wurde zu einer musikalischen Sternstunde und einer Art Volksfest zugleich.Der Film nutzt das Konzert für kurze Rückblicke auf die Freundschaft der beiden, lässt Weggefährten und Bewunderer zu Wort kommen und zeigt noch einmal, wie Argerich und Barenboim während ihres Aufenthaltes in Buenos Aires auf Spurensuche nach Orten ihrer Kindheit gingen. Im Gespräch mit Lang Lang oder Gabriela Montero über das Konzert enthüllt sich, was die besondere musikalische Chemie zwischen Martha Argerich und Daniel Barenboim ausmacht. Das „Geister Duo“ – die Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs 2021 – gibt Einblicke in die besondere Kunst des Spiels als Piano-Duo. Und wie erinnert sich Daniel Barenboim selbst an das Konzert? Er lacht: „Mit Martha ist es total einfach. Das ist nicht mit jedem so. Man kann sich in sie nur verlieben.“ (Text: arte) Deutsche TV-Premiere So. 16.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 14.10.2025 arte.tv
