Istanbul, einst Sammelpunkt der vielen Routen der Seidenstrasse und bis heute eine der faszinierendsten Städte der Welt, ist auch für Wildtiere anziehend. So stellt die Stadt, die sich über zwei Kontinente erstreckt, einen wichtigen Zwischenstopp für die Zugvögel auf der Nord-Süd-Route dar: Störche, Bussarde und Schlangenadler frequentieren Istanbul zu Zehntausenden. Ausserdem sorgen Wildschweine für Aufsehen, die sogar den Bosporus durchschwimmen. Von den vielen Strassenhunden der Stadt werden Wölfe angezogen. Dabei wurde ein besonderes Phänomen beobachtet: In den Regionen rund um Istanbul paaren sich Wölfe mit verwilderten Hunden; manche Biologen sprechen sogar schon vom Entstehen einer neuen Spezies, dem Wolfhund. Wolfhunde
durchstreifen die Aussenbezirke der Metropole und machen das Territorium Füchsen, Dachsen, Wildschweinen, migrierenden Wölfen, aber vor allem den Strassenhunden der Stadt streitig. Die Dokumentation begleitet einen jungen Wolfshund auf seinem Weg nach und durch Istanbul. Angezogen vom abwechslungsreichen Rudelleben der städtischen Streuner sucht er Anschluss in der Stadt. Seine Reise bringt ihn durch die dunklen Gassen der Vororte, lässt ihn eine der Bosporus-Brücken überqueren, durch den geschichtsträchtigen Belgrader Wald im europäischen Norden der Stadt ziehen, bis er schliesslich auf die rastenden Störche trifft, die im Herbst mit ihren Jungen nach Süden ziehen und sich am Rande der Stadt eine Rast gönnen. (Text: SRF)