Von 2002 bis 2004 wird Mohamedou Slahi in Guantanamo immer wieder gefoltert – er wird verdächtigt, Mitglied der Terrororganisation Al Kaida zu sein. Während seiner Gefangenschaft schreibt er ein Tagebuch über seine Erlebnisse, das später ein internationaler Bestseller wird. Er beschreibt darin sein Wachpersonal und die Folterer, die stets Masken und Fantasienamen tragen, um unerkannt zu bleiben. 2016, nachdem Slahi aus Mangel an Beweisen aus Guantanamo entlassen wird und in seine Heimat Mauretanien zurückkehrt, beginnt der investigative Journalist John Goetz in den USA nach Slahis Folterern zu suchen. Ein sehr schwieriges Vorhaben, denn ihre Identitäten gehören zu den am besten geschützten Geheimnissen des US-Sicherheitsapparates. Der Film «Slahi und seine Folterer» zeigt auf, wie John Goetz die Mitglieder des Folterteams von Slahi sucht, findet und mit
Slahis Geschichte konfroniert. Immer wieder reist Goetz nach Mauretanien und spricht mit Slahi über dessen qualvolle Erinnerungen – um Rückschlüsse auf diejenigen ziehen zu können, die Slahi gefoltert haben. Die investigative Recherche deckt auf, was tatsächlich in Guantanamo nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 im sogenannten «Krieg gegen den Terror» passiert ist. Und sie bringt ans Licht: Nicht nur Slahi leidet an den Folgen seiner Inhaftierung, sondern auch die Soldaten und Soldatinnen, die Slahi auf Befehl des Pentagon folterten. Sie haben emotionale Schäden erlitten oder werden von ihren alptraumhaften Erinnerungen heimgesucht. Die Dokumentation führt 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September zu bemerkenswerten Begegnungen und tief verstörenden Enthüllungen – eine intensive Reise ins dunkle Herz des «Krieges gegen den Terror». (Text: SRF)