SRF DOK Geheimnisvolles Korea – Das geteilte Paradies (2)
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Geheimnisvolles Korea – Das geteilte Paradies (2)
Die demilitarisierte Zone teilt nun schon seit 1953 die koreanische Halbinsel in zwei Staaten auf. Die DMZ ist knapp 250 Kilometer lang, ungefähr vier Kilometer breit und darf von beiden Seiten ohne hochoffizielle Genehmigung nicht betreten werden. Die Natur allerdings hält sich an derlei Verbote nicht. Tretminen, Panzersperren und Stacheldrahtzäunen zum Trotz haben sich hier Lebensräume entwickelt, die auch vom Aussterben bedrohten Tieren ein Überleben ermöglichen. Hier haben sich nicht nur grosse Horden von Wildschweinen angesiedelt, sondern sogar Langschwanz-Gorale, eine vom Aussterben bedrohte asiatische Ziegengattung, finden sich hier. Diese Wildziegen sind sehr gute Kletterer und leben vorzugsweise in gebirgigen und
bewaldeten Regionen. Hier wird der Bestand von Langschwanz-Goralen auf nur noch 250 Exemplare geschätzt. Daher hat die Population, die sich in der demilitarisierten Zone angesiedelt hat, umso grössere Bedeutung für den Erhalt der gefährdeten Tiere. Eine weitere Tierart, die sich in diesem verwilderten Streifen Natur blicken lässt, ist der Mandschurenkranich. Die grossen Vögel stammen aus dem Einzugsgebiet des Flusses Amur in Sibirien. Zum Überwintern ziehen sie jedoch auf die koreanische Halbinsel – und hier bevorzugt in die demilitarisierte Zone, wo sie ihre Ruhe haben. Während die Vögel hier die kalte Jahreszeit in ihren Brutgebieten überbrücken, zeigen sie auch ihren berühmten, eindrucksvollen Balztanz. (Text: SRF)