Sie leben in der selbstgewählten Einsamkeit: die Mennoniten. Sie bauen Kolonien an den entlegensten Plätzen der Erde auf. Um sich vor den Versuchungen der modernen Welt zu schützen, leben sie fast ausschliesslich als Selbstversorger. Der Filmemacherin Mélanie van der Ende ist es gelungen, einen Zugang zu dieser verschlossenen Gemeinschaft zu finden. Einige Mennoniten haben sich bereit erklärt, ihre Türen zu öffnen und vor der Kamera über ihr Leben zu sprechen. In der Kolonie «Little Belize» in Zentralamerika sieht es aus, als ob die Zeit stehengeblieben ist. Die Menschen benutzen Pferdewagen, um sich fortzubewegen, und sie sprechen Plattdeutsch, ein alter deutscher Dialekt. Doch die Aussenwelt lässt sich auch
hier nicht komplett ausblenden und wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, dann hat er keinen Platz mehr in den Reihen der Mennoniten. Wilhelm, der ehemalige Doktor der Kolonie, wurde aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, weil er sich für Notfälle ein Mobiltelefon besorgt hatte. Nun hat er mit anderen eine eigene, etwas offenere Gemeinschaft gegründet. Die moderne Welt ist für viele mennonitische Familien eine so grosse Bedrohung, dass sie auswandern und bisher unbesiedelte Regionen für sich einnehmen. So begleitet die Filmemacherin Mennoniten, die von Belize nach Peru auswandern, in den tiefen Urwald des Amazonas. Dort hoffen sie, ihre Glaubensgemeinschaft nach ursprünglicher Doktrin leben zu können. (Text: SRF)