Seit Jahren steigt die Zahl der Naturkatastrophen kontinuierlich an. Es sind Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Waldbrände und Zyklone, die die Weltbevölkerung bedrohen. Die Auswirkungen sind verheerend, die Vorwarnzeiten meist zu kurz, trotz aller Hightech-Installationen und des Internets. Weltweit arbeiten Forscher deshalb an anderen Lösungen und dringen immer tiefer ein, um den Sinneskosmos der Tiere zu erforschen – und sie haben eine heisse Spur: Mit dem sechsten Sinn der Tiere sollen frühzeitig Naturkatastrophen erkannt werden. Denn über Jahrmillionen Jahre haben sie gelernt, sich auf die launischen Schwankungen der Erde
einzustellen. Professor Martin Wikelski, Direktor vom Max-Planck-Institut für Ornithologie, ist einer der weltweit führende Forscher auf dem Gebiet der globalen Tierwanderung. Er bereist den Globus, immer auf der Suche nach neuen Hinweisen aus der Welt der Tiere. Mit modernster Sensor- und Sendetechnologie spürt er den Tieren nach. Diese Daten-Logger sammeln die biometrischen Daten der Tiere, zusammen mit ihrem Bewegungsmuster. Professor Wikelskis Vision in naher Zukunft: ein ganzes Netz aus tierischen Frühwarnindikatoren zu entwickeln, die am Puls der Erde lauschen und bei extremen Naturereignissen Menschenleben retten. (Text: SRF)