SRF DOK Aus heiterem Himmel – 4 Jahre nach dem Germanwings-Absturz
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Aus heiterem Himmel – 4 Jahre nach dem Germanwings-Absturz
Die abgeschiedene Gegend, in der nicht mehr Leute leben, als an Bord des Airbus umkamen, wurde mit Fragen konfrontiert, die man sich sonst nie gestellt hätte. Plötzlich standen die Einwohnerinnen und Einwohner den Angehörigen der Opfer gegenüber, die angereist waren, um Abschied von ihren Lieben zu nehmen. Angehörige, die Trost brauchten und immer noch brauchen. In seinem ruhigen und nachdenklichen Film lässt Paolo Taggi die Dorfbewohner zu Wort kommen, die angesichts des Unglücks nichts anderes tun konnten, als ihre Herzen zu öffnen. Sie erzählen etwa von einer schwangeren Frau, die ihren Ehemann und den Vater ihres noch ungeborenen Kindes verloren hatte. Sie kehrte später an den Unglücksort
zurück, mit dem Neugeborenen im Arm und fand in der Tochter des Gemeindepräsidenten eine Patin für ihr Kind. Oder sie erzählen von den 16 Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, die von einer Austauschwoche in Barcelona heimkehren wollten und nie in Düsseldorf ankamen. Die Einwohner der kargen Landschaft geben sehr persönliche Zeugnisse der Trauerarbeit ab, die nach der Katastrophe folgte. Mit ihren Aussagen würdigen sie auch die 150 Todesopfer, ohne dass dabei deren Angehörige ihre Verzweiflung öffentlich ausbreiten müssten. So ist ein poetischer Film entstanden, der hinter die Eilmeldungen blickt, und der mit Musik und Bildern den Stoff eines Lebens webt, das trotz allem weitergeht. (Text: SRF)