Sport Inside

Doppelt hält besser? – Wie sich jetzt herausstellt führt die Polizei in Nordrhein-Westfalen Datensammlungen von über 6.500 Fußball-Fans. Das sind mehr als in der bundesweiten Datei „Gewalttäter Sport“ gemeldet sind. Die Polizei behauptet diese Dateien für ihre Arbeit zu benötigen, Datenschützer zweifeln an ihrer Rechtsmäßigkeit. Doping West – Die Sportmedizin der Uni Freiburg war die Schaltzentrale für das Doping in Westdeutschland. Eine Untersuchungskommission versucht, diese Vergangenheit aufzuarbeiten, wird dabei von vielen Seiten behindert. Der Termin für den Abschlußbericht musste schon mehrfach verschoben werden. Andere Zeiten – Seit 80 Jahren gibt es in Deutschland einen Pokalwettbewerb. In den 30er Jahren unter den Nazis erfunden, entwickelte sich der Pokal im Nachkriegsdeutschland vor allem für den DFB zu einem gut zu vermarktenden Produkt – das viele Anekdoten gebar. (Text: WDR)

* Spiel, Satz, Betrug
Wettbetrug bleibt fester Bestandteil des Tennissports. Neueste Enthüllungen kurz vor den Australian Open beschreiben nur ein altes Phänomen. Das 2008 gegründete Tennis-interne Kontrollorgan hat kaum mehr als eine Feigenblatt-Funktion. Und das Problem ist eher noch größer geworden.
* Fußball als kapitalistische Insel
Sämtliche Profifußballvereine aus der ehemaligen DDR feiern in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Sie wurden zur gleichen Zeit als Reaktion auf die Erfolglosigkeit des DDR-Fußballs auf Staatsbeschluss gegründet – viel gebracht hat es nicht.
* Friedensstifter
Sotschi, Baku, Katar – sportliche Großereignisse werden zunehmend dorthin vergeben, wo es mit den Menschenrechten eher mau aussieht. Kritikern dieses sportpolitischen Trends wird eine idealistische Begründung entgegen gehalten: der Sport sei völkerbindend und friedensstiftend. So gesehen warten noch eine Menge Aufgaben auf die großen internationalen Sportverbände. (Text: Tagesschau24)

* Dahoam in Katar – Nach dem jüngsten Sponsorendeal mit dem Flughafen Doha ist der FC Bayern München auch unter den eigenen Fans in die Kritik geraten und steht im Spannungsfeld von wirtschaftlichen Interessen und moralischen Bedenken.
* Des Amtes würdig – Die FIFA sucht einen Ausweg aus der Krise – und einen neuen Präsidenten, der genau das leisten soll. Die UEFA bringt ihren Generalsekretär, Gianni Infantino, in Stellung. Der ist bisher durchaus FIFApräsidentschaftswürdig in Erscheinung getreten.
* Trainer hinter Gittern – Gerd Mewes gilt im April als heißer Anwärter auf einen Sepp-Herberger-Preis für soziales Engagement. Seit 35 Jahren trainiert er im Hochsicherheitsgefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel eine Häftlings-Fußballmannschaft, die in der untersten Kreisklasse spielt – ausschließlich bei Heimspielen. (Text: Tagesschau24)

* Vor der Wahl – In einer Woche wird ein neuer FIFA-Präsident gewählt. Zwei von den fünf Kandidaten gelten als aussichtsreich: UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und Scheich Salman Bin Ibrahim al-Khalifa aus Bahrein. Das Buhlen um die Gunst des FIFA-Stimmvolks geht in die letzte Runde.
* Auf dem Prüfstand – Das deutsche Sportfördersystem steht auf dem Spiel. Vor der EU-Kommission hat ein kommerzieller Kletterhallen-Betreiber gegen die öffentlich geförderte Konkurrenz vom Deutschen Alpenverein geklagt, der Mitglied im DOSB ist. Der Vorwurf: Wettbewerbsverzerrung auf dem freien Markt (Text: Tagesschau24)

Russlands Täuschungsmanöver. Nach den Enthüllungen der ARD-Dopingredaktion in den Dokumentationen „Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht“ und „Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik“ wurde der russische Leichtathletikverband wegen massiver Dopingverstöße auf unbestimmte Zeit von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Die neue Dokumentation „Russlands Täuschungsmanöver“ liefert Belege, dass die versprochenen Reformen nur Lippenbekenntnisse sind (Text: Tagesschau24)

* Geschacher um die Jüngsten Im deutschen Profifußball wird mit harten Bandagen um vielversprechende Nachwuchskicker gekämpft. Die Vertragsgestaltung in den jüngeren Jugendklassen entspricht nicht immer den Vorgaben des Verbandes. Und die Auswüchse kommen nur selten ans Licht, wie am Beispiel eines 15-jährigen Spielers von Hertha BSC, für den RB Leipzig 250.000 Euro Ablöse zahlte.
* Das Wunder von Uerdingen Vor 30 Jahren gewann Uerdingen sein Europapokalrückspiel gegen Dynamo Dresden mit 7:3 und schaffte damit nach der Hinspiel-Niederlage den Einzug in das Halbfinale des Pokals der Pokalsieger. Das Spiel hatte neben der sportlichen Bedeutung vor allem politische Brisanz: In Stasi-Akten ist der Auftritt der Dresdener beim „Klassenfeind“ minutiös festgehalten – ein Spieler von Dynamo nutze den Aufenthalt im Westen sogar zur Flucht aus der DDR.
* Weiche Landung – Airbags beim Wintersport In der kommenden Woche geht der alpine Ski-Weltcup zu Ende. Ein Thema durchzog den Winter: die Diskussion um den Airbag, der erstmals bei einem Rennen bei einem Sturz von Olympiasieger Matthias Mayer auslöste. Bislang tragen nur wenige Athleten diesen Schutz, doch das Thema Sicherheit steht ganz oben auf der Agenda. (Text: Tagesschau24)

* Made in China – Die Chinese Super League gibt mächtig Gas. Für Wintertransfers wurden über 160 Millionen Euro ausgegeben, so viel wie in keiner anderen Liga der Welt. Die Klubs sind im Besitz von staatlichen Unternehmen, die Gesamtstrategie kommt direkt aus der chinesischen Führung. Doch an der Fußball-Basis im Riesenreich ist die Liga noch nicht angekommen. * Aufstand im Wasser Es ist ein im Weltsport einzigartiger Vorgang: die internationale Schwimmtrainer-Vereinigung begehrt gegen den Weltverband FINA auf, will einen alternativen Schwimmverband gründen. Die Beharrungskräfte in der olympischen Kernsportart sind groß – bei aller Kritik an verkrusteten Strukturen oder der laxen Anti-Doping-Haltung. * Dramatischer Wettkampf Vor 50 Jahren gelingt erstmals die Besteigung des Eiger auf der direkten und damit schwierigsten Route durch die gefährliche Nordwand. Aus dem sportlichen Wettkampf zwischen einem US- und einem deutschen Bergsteiger-Team wird ein tragisches Drama. (Text: Tagesschau24)

Auch Du, England? – In Kooperation mit der Sunday Times, die ebenfalls am Sonntag berichtet, zeigen wir die Doping-Praktiken eines britischen Arztes in der Betreuung von Top-Athleten. Noch immer ein gutes Geschäft – Während die Ermittlungsbehörden in Deutschland die internationalen Wettbetrüger im Fußball nicht mehr mit der gleichen Personalstärke wie früher verfolgen können, geht der milliardenschwere Wettbetrug, auch in Topligen, munter weiter. Ruinöser Aufstiegskampf – Die 24 Mannschaften in der 2. englischen Liga kennen nur ein Ziel: den Aufstieg in die Premier League, die ihnen Zugang zu den großen Finanz-Fleischtöpfen garantiert. Dafür leisten sie sich einen unheilvollen Konkurrenzkampf, der die Schulden in die Milliarden treibt. (Text: Tagesschau24)

Neuer Präsident, alte Probleme – Am 15. April wird Reinhard Grindel aller Voraussicht nach zum neuen DFB-Präsidenten gewählt. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht. Der größte nationale Sport-Fachverband der Welt verbindet mit der Wahl einen Neuanfang nach der Sommermärchen-Affäre. Doch die meisten Baustellen sind noch offen. Fußball in der Türkei – Die Türkei und ihr Präsident Erdogan stehen nicht nur wegen massiver Einschränkung der Pressefreiheit und Eingriff in das Justizwesen in der internationalen Kritik. Die Politik ist längst in der türkischen Fußballliga angekommen. Geduldet in der Kreisliga – Der Sport schreibt sich bei der Integration von Flüchtlingen so manches Verdienst auf die eigenen Fahnen. sport inside begleitet seit dem vergangenen Sommer ein albanisches Brüderpaar auf ihrem ungewöhnlichen und gleichsam unspektakulären Weg in Deutschland – auf dem der Fußball hilft. (Text: WDR)

* Natursport ohne Natur? Windsurfen ist längst olympisch – nun möchte auch das deutlich ältere Wellenreiten zu den Spielen. 2020 könnte es so weit sein – dabei hat Tokyo eigentlich keine guten Bedingungen, um das Spektakel auf dem Wasser auszutragen. Eine Lösung für die Aufnahme zu den Olympischen Spielen auf Dauer könnten künstliche Wellenparks sein. * Fußball in der Ukraine: Der Auftaktgegner der deutschen Mannschaft soll bei der EM auch eine politische Rolle spielen. Präsident Poroschenko lobte die erfolgreiche Qualifikation der lezten EM-Gastgebernation und bezeichnete sie als wichtig für die Einheit des Landes.
Das hält dem Realitätscheck aber nur bedingt stand. * Sieger ohne Ruhm: Im deutschen Pokal stehen die Halbfinals an. In der Siegerliste dieses über 80-jährigen Wettbewerbs finden sich zwei Vereine aus einer Stadt, die man dort nicht auf Anhieb erwartet: Vienna und Rapid Wien. In Österreich pflegt man einen besonderen Umgang mit diesen ebenso historischen wie zwiespältigen Titeln aus der Nazi-Zeit. (Text: Tagesschau24)

* Keine EM wie jede andere
Am 13. November des vergangenen Jahres starben 130 Menschen bei den Attentaten in Paris. Auch das Spiel Frankreich gegen Deutschland war ein Ziel der Täter. In dieser Woche hat die französische Regierung den Ausnahmezustand bis zum Ende der im Juni beginnenden Europameisterschaft verlängert. Absolute Sicherheit aber gibt es nicht.
* Kleine Reisegruppe
Nur vier deutsche Einzelfechter starten in Rio, das kleinste Fecht-Olympiateam seit 60 Jahren. Die einstige Medaillenschmiede hat international den Anschluss verloren. Patentlösungen liegen nicht auf der Hand. An den Fechtern werden aber auch grundsätzliche Probleme des deutschen Leistungssports deutlich.
* WM-Sieg unter Folter
Vor 40 Jahren putschten in Argentinien die Militärs gegen die demokratische Regierung. Unter der brutalen Diktatur wurden dann zehntausende Andersdenkende entführt und gefoltert – viele sind bis heute verschwunden. Eine besondere Rolle im Kalkül der Junta spielte die Fußball-WM 1978, die der Gastgeber gewann, das Foltern und Morden ging parallel weiter. Die WM spaltet und verbindet Argentinien bis heute auf schmerzliche Weise. (Text: Tagesschau24)