Staffel 1, Folge 3

  • 3. Das Jahr 1982

    Staffel 1, Folge 3
    1982, ein Jahr, das in die Geschichte eingeht: Musikalisch, gesellschaftlich, politisch. Helmut Kohl aus Oggersheim wird Bundeskanzler, die 17-jährige Nicole Hohloch aus Nohfelden im Saarland gewinnt mit „Ein bisschen Frieden“ den Grand Prix. Musiker:innen der Neuen Deutsche Welle erobern die Charts und werden – zumindest für eine gewisse Zeit – zu Idolen der Jugend. Musik mit deutschen Texten ist 1982 zum ersten Mal cool. Die Friedensbewegung ist 1982 stärker denn je. In der Bonner Rheinaue findet die größte Anti-Atomraketen-Demonstration aller Zeiten statt.
    Hunderttausende kommen. Auch Thomas Schwarz, Vorsitzender der Jungen Union (JU) in Leubsdorf bei Linz am Rhein, will für den Frieden demonstrieren, „die Freiheit feiern“, wie er sich heute noch erinnert. Doch wegen seiner Zugehörigkeit zur JU, der Jugendorganisation der konservativen CDU, wird er mit seiner Meinung zum Nato-Doppelbeschluss von den anderen Demonstrierenden abgelehnt. Intoleranz auf einer Demo, die ja gerade ein Recht auf eigene Meinung fordert? Ein verstörendes Erlebnis für den jungen Thomas Schwarz.
    Bei der Neuen Deutschen Welle mischen auch Gruppen aus dem Südwesten mit. „Hubert Kah“ aus Reutlingen besingt „Rosemarie“ und den „Sternenhimmel“ und in Trier startet „Lusthansa“ durch mit ihrem Song „Nix Neues aus Poona“. Frank Farian, der Produzent von Boney M, nimmt die jungen Musiker:innen unter Vertrag, lässt dafür sogar Nena sausen. Der große Erfolg stellt sich bei „Lusthansa“ mit Sängerin Jutta Pardeike und Gitarrist „Pello“ Bender aber nicht ein. Kann es sein, dass deren Texte, in denen sie gegen Gehirnwäsche und die Bhagwan-Sekte singen, zu anspruchsvoll sind? „Ich will Spaß“ von „Markus“ hat größeren Erfolg.
    Der junge Österreicher Andy Borg schafft 1982 mit „Adios Amor“ den Durchbruch: Platz 1 in den Charts. Sein Erfolg hält bis heute, Andy Borg ist seit Jahren Gastgeber der SWR Musikshow „Schlagerspaß mit Andy Borg“. Bei der Aufzeichnung der Sendung kam auch heraus, wie sein Künstlername „Borg“ entstanden ist und warum alle ihn zunächst immer „Ändy Borg“
    nennen.
    Sogar Schlager-Moderatorenlegende Dieter Thomas Heck. Sportlich gesehen läuft 1982 durchwachsen. Fußball-Star Hansi Müller ist zwei Jahre zuvor mit der Fußball-Nationalmannschaft Europameister geworden. Jetzt soll der Weltmeister-Titel in Spanien her. Doch schon das Trainingslager im Schwarzwald am Schluchsee wird von den Medien in „Schlucksee“ umgetauft. Trainer Derwall hält die Spieler an der langen Leine. Die Vorrunde in Spanien verläuft zäh. Am schlimmsten ist das Spiel gegen Österreich, das als „Schande von Gijon“ in die Fußball-Geschichte eingehen wird.
    Ein beschämendes Nichtangriffsspiel zweier Teams, das dazu führt, dass beide weiterkommen. Hansi Müller schämt sich bis heute. Deutschland schafft es immerhin ins Endspiel, verliert dort aber gegen Italien. „Ich wollt’ ich wär“ heißt eine Sendung, die 1982 beim SDR läuft. Die Zuschauer:innen bekommen Wünsche erfüllt. Gabriele Schmidt aus Büchel in der Eifel will immer schon in einem Düsenjäger mitfliegen, jetzt ist es so weit. Die Eingangsuntersuchungen in Unterdruckkammer und Zentrifuge seien kein Spaziergang gewesen, erzählt sie heute.
    Dann der Schleudersitz: „Als wenn man von einem Pferd getreten wird!“. Länger als eine Stunde ist Gabriele Schmidt – begleitet von Kameras – dann mit einen Alpha-Jet unterwegs – und darf sogar den Steuerknüppel übernehmen. Im Rückblick ist 1982 ein geschichtsträchtiges Jahr voller Erneuerungen. Woran erinnern sich Prominente, wie die frühere Pop-Shop-Radiomoderatorin Evi Seibert oder Sänger Marc Marshall, wenn sie an dieses Jahr denken? An den elektronischen Autoschlüssel, der damals auf den Markt kommt? An das erste Auto im Südwesten, das mit Stimme gesteuert wird? Für Comedian Max Giermann (Jahrgang 1975), der aus Freiburg stammt, war das Jahr wegen eines deutschen Films bedeutsam.
    1982 kommt „Fitzcarraldo“ mit Klaus Kinski in die Kinos. Kinski ist heute Giermanns Paraderolle. SWR Moderatorin Cecilia Knodt (geboren 1990) befürchtet, dass auch sie bei der Frisurenmode des Jahres mitgemacht hätte. Die Dauerwelle war 1982 höchst lebendig. Erstmals ist auch Musikexperte Günter Schneidewind dabei, lange Zeit Moderator bei SWR 1. Er ordnet Stars und Chart-Erfolge von 1982 ein. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.01.2022SWR Fernsehen

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