Mexikos Kulturgut ist sehr vielfältig und farbenfroh. Das Land ist ein Schmelztiegel, in dem die großen Zivilisationen der Indianer und europäisches Erbe aufeinandertreffen – ein fruchtbarer Boden für die Zirkuskünste. Seit mehr als 200 Jahren gehört Mexiko zu den großen Nationen, die die traditionelle Zirkuskunst pflegen. Zeitgenössische Zirkusschulen lehren nicht nur verschiedenste Arten von Akrobatik, sondern entwickeln auch neue Themen für die Shows der Zukunft. Die experimentierfreudigste unter ihnen hat ihr Zelt im Herzen von Mexiko-Stadt aufgeschlagen: In einer beeindruckenden Vorführung des Cirko De Mente erlebt Sarah Schwarz, wie uralte mexikanische Traditionen neu interpretiert
werden. Alle Künstler auf der Bühne schminken sich gemeinsam, um den Tod zu ehren – ein Fest, das bereits auf vorspanische Zeit zurückgeht. Sarah Schwarz begibt sich weiter auf ihre Reise auf der Suche nach den Wurzeln des mexikanischen Zirkus. In Cuetzalan wird noch heute eine akrobatische Tradition gepflegt, die auf die präkolumbische Zeit im ersten Jahrtausend zurückgeht: das Ritual der fliegenden Männer, der Voladores. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Gebetszeremonie zu Ehren des Sonnengottes, mit der man die Fruchtbarkeit der Erde und die Ernte zelebrierte. Nach der Kolonialisierung durch die Spanier ist daraus eine Zirkusdarbietung geworden. (Text: arte)