Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2
Folge 1
55 Min.Der ukrainische Präsident Selenskyj nach der Befreiung von Cherson.Bild: Ukraine PresidencyEr wurde 1978 in der Industriestadt Krywyj Rih im Südosten der Ukraine als einziges Kind russischsprachiger jüdischer Eltern geboren: Wolodymyr Selenskyj. Wolodja, so sein Spitzname, wuchs im Stadtviertel 95 („Kwartal 95“) auf und trug das rote Pionierhalstuch der kommunistischen Jugendorganisation. Schon damals träumte er davon, weit weg von den Abraumhalden und Hochöfen seiner Heimatstadt zu sein und berühmt zu werden. Seine Freunde Denys Manschossow, Olena Krawez und Sascha Pikalow erzählen von den sowjetischen Ritualen ihrer Kindheit und später von der Hoffnung auf eine unabhängige Ukraine, aber auch von dem Chaos, das damals herrschte.
Wolodymyr Selenskyjs Freunde erinnern sich an einen hyperaktiven Jungen: im Wohnviertel, auf dem Schulhof, auf der Holzbühne bei seinen ersten Auftritten. Ob Gesellschaftstanz oder Rockband – Wolodja hatte immer etwas vor. Auch in der Moskauer Comedy-Fernsehshow „KVN“ war er damals schon zu sehen. In dieser Sendung traten Studententeams aus Städten der ehemaligen Sowjetrepubliken gegeneinander an, um einen Comedy-Wettbewerb zu gewinnen.
Das Team aus Krywyj Rih gehörte zu den besten und holte sich Wolodja als Verstärkung. Die ukrainischen Komiker wurden immer bekannter und traten schließlich im Ersten russischen Fernsehen in Moskau auf. 2003 beschloss Wolodja, seine eigene TV-Produktionsfirma in Kiew zu gründen. Von politisch-humoristischen Primetime-Shows für ein breites Publikum bis zu seichten Komödien in Koproduktion mit Russland wurde Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine und darüber hinaus so zunächst zu einem Fernsehstar. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 06.05.2025 arte.tv Folge 2
55 Min.„Wir werden weiterkämpfen“: Wolodymyr Selenskyj spricht bei den 75. Filmfestspielen in Cannes.Bild: Particules ProductionsWolodymyr Selenskyj ist in Moskau, als Ende 2013 in Kiew die Euromaidan-Proteste ausbrechen. Auf dem „Platz der Unabhängigkeit“ demonstrieren Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer für Europa und gegen die prorussische Regierung. Selenskyj ist zu dieser Zeit Chef seiner erfolgreichen Produktionsfirma „Studio Kwartal 95“. Im Jahr 2014 nutzt er seine Bekanntheit für eine Ansprache im ukrainischen Fernsehen an den russischen Präsidenten und dessen ukrainischen Amtskollegen. Aufgrund der russischen Annexion der Krim und des Krieges im Donbass kündigt er nach und nach seine Verträge mit Russland.
Obwohl er selbst keinen Militärdienst geleistet hat, fährt er in den Donbass, um den Soldaten an der Front Mut zuzusprechen. Die Menschen in der Ukraine reden jeden Tag über Politik – was spricht also dagegen, eine Serie zu diesem Thema zu machen? So entstand die Fernsehserie „Diener des Volkes“. Regie führte Alexej Kirjuschtschenko, das Drehbuch stammt von Jurij Kostjuk, heute Redenschreiber des Präsidenten. In Kiew erzählen Kirjuschtschenko und Kostjuk von den Hintergründen der Serie, die mit mehr als 20 Millionen Zuschauern ein Riesenerfolg ist.
Selenskyj sorgt für eine große Überraschung, als er Ende 2018 seine Präsidentschaftskandidatur bekanntgibt. Mit einem minimalistischen Wahlprogramm und showartigen Meetings gewinnt er die Wahl klar. Er verspricht, den Krieg zu beenden und die Ukrainer, die er einst zum Lachen brachte, nicht zum Weinen zu bringen. Mit der russischen Invasion am 24. Februar 2022 wird „Wolodja“ zu Putins größtem Widersacher. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 06.05.2025 arte.tv
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