Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Schlossherren ohne Furcht und Adel“ startete am 22.01.2014 im NDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (30 Min.)
    „Junkerland in Bauernhand“ forderten die Bodenreformer nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die meisten Gutsbesitzer waren aber schon aus Angst vor der Roten Armee Richtung Westen geflohen. Ihre Ländereien wurden volkseigen und die herrschaftlichen Häuser umfunktioniert zu Verwaltungsgebäuden, zu Heimen für Kinder, Alte, Schwererziehbare und Alkoholiker, oder sie standen einfach nur leer und verfielen. Einige dieser gewaltigen Immobilien haben jetzt einen neuen Besitzer gefunden. „Ich hab das Haus aus einer Laune heraus gekauft“, grinst Sönke Johansson. „Es hätte zwar nur einen Euro kosten sollen, so stand es im Auktionskatalog, aber am Ende der Versteigerung habe ich 90.000 Euro dafür bezahlt.“ Das Gutshaus von Dersentin bei Teterow war ein neoklassizistisches Geisterhaus.
    Umrahmt von einer alten LPG und verkommenen Ställen.. Leerstand, Putz ab, Fenster hohl. Aber Sönke Johannsen, der Pharma-Manager aus Berlin, machte sich an die Arbeit: Öfen heizen, Keller räumen, Dach dichten. Probleme lösen, das kann er gut. Mehr als eintausend Quadratmeter Fassade lässt Sönke Johannsen sanieren, damit das Gutshaus von Dersentin wieder in alter Pracht erstrahlen kann.
    Innen gestaltet seine argentinische Frau Adriana Ferienwohnungen wie einen Themenpark der südamerikanischen Wohnkultur. Die Appartments heissen: La Pampa, Mendoza, Cordoba oder Gran Buenos Aires. Das ganze Haus nennen sie „La Dersentina“. Eine argentinische Hazienda mitten in Mecklenburg. Aber es ist alles nicht so einfach hier draußen. Wasserleitungen frieren ein, Kellergewölbe reißen und bröseln. Frisch gemalerte Decken kommen runter.. Das Haus lebt, aber Sönke und Adriana bleiben gelassen: „Das ist eine Lebensaufgabe, da muss man viel Geduld mitbringen.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.01.2014NDR
  • Staffel 1, Folge 2 (30 Min.)
    Wie kein anderes Bundesland ist Mecklenburg-Vorpommern voll von historischen Herrenhäusern, Gutshäusern, Gutsschlössern und Wasserburgen. Über 2.000 verschiedene Objekte gibt es. Viele sind verfallen, nur zweihundert werden zurzeit benutzt oder bewohnt. Aber ständig gibt es neue Verwegene, die sich dem einen oder anderen verlassenen Gutshaus annehmen. Phillip Kaszay aus Ulm zum Beispiel hat seinen Job gekündigt und ist mit Tochter Paula nach Mecklenburg gezogen. Er hat eine Mission, und das Gutshaus von Kobrow hat es ihm angetan. Eine Ruine, verwahrlost und verschandelt, eine Herausforderung. Jetzt gehört ihm das unheimliche Haus, im Sommer 2013 will er einziehen.
    „Ich habe wochenlang Wände eingerissen und Verkleidungen entfernt, bis die wahre Struktur der Innenräume zum Vorschein kam“, erzählt der Gutsherr. Mit forensischer Geduld hat er sich durch Räume und Flure gearbeitet und alles entfernt, was nicht ins Gutshaus von Kobrow hineingehörte. Weit ist er noch nicht gekommen, die ersten Fenster sind eingebaut, immer noch muss er Unmengen an Schutt bewegen. Die Leute im Dorf machen einen Bogen um das düstere Haus. Aber Phillip Kaszay hat eine Fröhlichkeit und den unerschrockenen Optimismus eines Menschen, der nichts mehr zu verlieren hat.
    Bei der Geburt des zweiten Kindes starb seine Frau, das Kind ist schwerstbehindert. Das Projekt „Kobrow“ begleitet das NDR-Team über ein Jahr. Vom Einbau der ersten Decken und Fenster bis zum Einzug von Vater und Tochter im Sommer 2013. Und dann taucht plötzlich die Urenkelin des Grafen Carl von Bülow auf – des einstigen Erbauers. Sie hat das Kobrower Tafelsilber mit dabei, die Familienwappen und wertvolle Fotos von damals. Endlich kann der neue Gutsherr mehr über die rätselhafte Geschichte des Haus erfahren. Für ihn und seine Tochter Paula bleibt es spannend in Kobrow. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.01.2014NDR
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Seit dem Zusammenbruch der DDR kehrten viele Erben von geflüchteten Gutsfamilien zurück in ihre meist verwahrlosten Häuser. Sie kamen zurück aus dem Westen Deutschlands, kauften von der Treuhand oder erstritten vor Gericht ihr Eigentum zurück. Auch Kurt Stürken, der Enkel von Sophie von Maltzan, Freifrau zu Weisenberg und Penzlin, besuchte am 3. Januar 1990 das erste Mal wieder den Ort, an dem er die ersten zehn Jahre seines Lebens verbracht hatte: das Gut Stolpe in Vorpommern. Die Alten im Dorf kennen ihn noch, haben Tränen in den Augen.
    Immer wieder stellen sie ihm die Frage: „Sie kommen doch jetzt zurück, oder?!“ Wenig später verhandelt Stürken mit der Treuhandanstalt über den Rückerwerb des großelterlichen Gutes, das 1945 von der sowjetischen Militäradministration enteignet und später in das volkseigene Gut Saatbau Stolpe überführt worden war. Der Geschäftsmann Kurt Stürken hatte ein klares Ziel vor Augen: Er wollte auf Gut Stolpe wieder etwas machen, das leer stehende Haus beleben.
    Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Vermietung, Verpachtung irgendwas. „Ein Jahr lang“, erinnert sich Kurt Stürken, „haben wir nur abgerissen. Zehntausend Tonnen Schutt haben wir aus Haus und Hof rausgeholt.“ Alles war zugebaut, überall Schuppen und Häuschen, der ganze Hof betoniert. Eine Arbeit scheinbar ohne Ende. Aber dann, am 1. Dezember 1996 wurde das Gutshaus Stolpe als Hotel und Restaurant eröffnet. Gut Stolpe ist ein bekanntes Landhotel, malerisch gelegen an der Peene und jedes Jahr ein Austragungsort für den Musiksommer Mecklenburg-Vorpommerns.
    Spätestens dann ist auch Kurt Stürken immer zur Stelle. Der Musiksommer bedeutet Arbeit. Tage vorher läuft die Vorbereitung auf Hochtouren und Kurt Stürken mit seinen 78 Jahren immer mittendrin. Unterstützt wird er vom Chef-Hausmeister Wolfgang Füchsel und Hoteldirektor Stiller. Das Filmteam begleitet sie durch vier hektische Tage. Der Countdown läuft auf einen großen Konzertabend hinaus. Erst dann können Gutsherr und Personal endlich etwas relaxen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.02.2014NDR

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