Staffel 2, Folge 1–5

Staffel 2 von „Rock the Classic“ startete am 29.10.2016 auf 3sat.
  • Staffel 2, Folge 1
    Dexico, die Big-Pop-Band aus dem Allgäu, muss Georges Bizets Meisterwerk „Carmen“, eine der meist aufgeführten Opern der Welt, neu interpretieren. Die Gewinner des Deutschen Rock- und Poppreises, Dexico, treffen auf Beat Blättler, den Solo-Fagottisten des Luzerner Sinfonieorchesters. Gemeinsam mit Moderator Wigald Boning covern und zitieren sie gleich drei bekannte Motive aus Carmen. „Carmen“, nach dem gleichnamigen Roman von Prosper Mérimée, wurde von George Bizet komponiert und 1875 in Paris uraufgeführt.
    Die Oper war für die damalige Zeit revolutionär und fiel beim Publikum durch. Die realistische Schilderung und Tragik der Geschichte, die radikal von traditionellen Mustern abweichende Form, waren für das Pariser Publikum zu ungewohnt. Der Durchbruch erfolgte erst wenige Monate später bei der Aufführung in Wien, kurz nach dem Tod von Bizet, der im Alter von nur 36 Jahren verstorben war. Dexico bezeichnet ihren eigenen Sound als Big-Pop. Eine Mischung aus Big-Band-Sound und Pop.
    Die Band ist musikalisch aber auch in Rock und Funk zu Hause. Klassik jedoch – das sind neue Musiksphären für die jungen Musiker. Der Bandname Dexico steht für die zehn Mitglieder der Band. Das vielseitige Instrumentarium von Dexico bestehend aus Gesang, Bass, Gitarre, Schlagzeug, Perkussion und Bläsern wird durch das Fagott von Beat Blättler und die Querflöte Wigald Boning erweitert. Die Uraufführung der Neu-Interpretation von „Carmen“ à la Dexico findet in dem proppenvollen Konzerthaus in Ravensburg statt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.20163sat
  • Staffel 2, Folge 2
    Nein, er ist nicht gerne traurig: Bandleader und Sänger Marc Trauffer ist bekannt für lüpfige Wohlfühlmusik mit schweizerdeutschen Texten, die seine Heimat, das Berner Oberland, verklären. Auch Rock The Classic soll an diesem fröhlichen Image nicht kratzen. Das könnte schwierig werden, denn Bedrichs Smetanas Moldau ist kein plätscherndes Schweizer Bergbächlein, sondern ein gewaltiger tschechischer Strom in Moll. Trauffer, das sind sieben Musiker rund um Bandleader Marc Trauffer. Sie räumen mit ihrem Mundartalpenrock gerade so richtig ab. Ihr Hit „Heitere Fahne“ des Albums „Sennesinger“ war 2016 sieben Wochen auf Platz 1 der Schweizer Hitparade und verdrängte sogar Adeles „Hello“. Trauffer-Lieder besingen gerne Berge, Kühe und ein intaktes Dorfleben.
    Und schrammen schon mal hart am volkstümmelnden Kitsch vorbei, sagen die Kritiker. Die Fans hingegen werden immer mehr. Für Moderator Wigald Boning und Klassik-Experte Beat Blättler vom Luzerner Sinfonieorchester war deshalb klar, das von ihnen vorgegebene Klassik-Stück muss auf jeden Fall etwas mit dem Begriff „Heimat“ zu tun haben. Sie wurden fündig bei Bedrich Smetana, einem Exil-Deutschen, der sich so sehr als Tscheche fühlte, dass er sogar seinen eigentlichen Vornamen von Friedrich zu Bedrich ändern ließ. Sein bekanntestes Werk ist die „Moldau“ aus dem Zyklus „Vaterland“. Doch was machen Schweizer Berner Oberländer Volkspopsänger mit tschechischem Vaterlandsstolz? Und erst noch in Moll? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.20163sat
  • Staffel 2, Folge 3
    Bluegrass trifft auf die Wilhelm-Tell-Ouvertüre. Der Mega-Hit von Gioachino Rossini wird um eine fulminante und höchst originelle Neu-Interpretation reicher. Wie es dazu kommt, erzählt „Rock The Classic“ mit dem Weltklassetrio „Krüger Brothers“ und Moderator Wigald Boning. Dabei ist auch Klassikexperte Beat Blättler, der mit seinem Fagott den Bluegrass-Sound mit schönen warmen Tönen veredelt. Bluegrass mit Fagott: Das ist eine Weltpremiere, sagt Wigald Boning beim Abschlusskonzert. Die ungewöhnliche Kombination ist akustisch eine feine Sache. Und das ist das Ziel von „Rock The Classic“, bei dem eine Band, die nicht in der Klassik zuhause ist, sich ein Stück aus der so genannten E-Musik zu eigen macht.
    Die „Krüger Brothers“ gehören aktuell zu den größten Stars der amerikanischen Folkszene. Gegründet wurde die Formation vor über zwanzig Jahren von zwei in der Schweiz aufgewachsenen Deutschen und einem New Yorker, der in der Schweiz eingebürgert wurde: Uwe und Jens Krüger (Gitarre und Banjo) sowie Joel Landsberg (Bass). Jens Krüger hat den Ruf, einer der weltbesten Banjo-Virtuosen zu sein. Das Trio war sogar zu Gast in der „David Letterman Show“, wo sie gemeinsam mit Hollywoodstar und Banjo-Spieler Steve Martin auftraten – Höher geht nicht! „Rock The Classic“ erzählt die vergnügliche Geschichte, wie die „Krüger Brothers“ Rossinis Wilhelm-Tell-Ouvertüre mit überraschenden Einfällen neu möblieren.
    Sie schlagen wilde Kapriolen, bauen improvisierend vom „James Bond Thema“ bis zu „Riders in the Sky“ zahlreiches musikalisches Strandgut ein. Klassikexperte Blättler, der gewohnt ist, ausgeschriebene Noten vor sich zu haben, kommt schwer ins Staunen. Und leicht ins Schwitzen. Aufgeführt wird die neue Tell-Ouvertüre auf dem größten Country Festival der Welt in Zürich vor ausverkauftem Haus. Die Fans honorieren das, mit verblüffenden Einlagen versetzte, Cross-over von Bluegrass & Klassik mit einer Standing Ovation. „È stupendo“ hätte Rossini wohl gesagt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.20163sat
  • Staffel 2, Folge 4
    „Rock the Classic“ heißt heute „Beatbox The Vivaldi.“ Die Wiener Beatboxer-Truppe „Bauchklang“ versucht sich an Antonio Vivaldis „Sommer“, dem weltbekannten Violinkonzert. Die Mundakrobaten erhalten Schützenhilfe von Klassikexperte Beat Blättler und Multi-Instrumentalist und Moderator Wigald Boning. Beatboxing mit Fagott und Querflöte? Das ist mit Sicherheit eine musikalische Neuheit! Vivaldis dritter Satz aus dem „Sommer“ der „Vier Jahreszeiten“ wird geliebt und oft gecovert von flinken Metal-Gitarristen, aber von Beat-Boxern? „Das wird ein Zungenbrecher“, meint die Band. Bauchklang, 1996 aus einem Schülermusical entstanden, verschrieb sich schließlich dem Beatboxing.
    In der Szene sind die vier Rhythmiker weltweit einzigartig. Unverzerrt und ohne elektronische Hilfsmittel kreieren sie eine Musik, die nicht nur in Underground-Clubs von Wien bis Mumbai ankommt, sondern auch bei Jazzfestivals Anklang findet. Für das „Rock the Classic“-Projekt ist die Band bereit, ein wenig von ihrem Purismus abzurücken. Es gilt, die tiefen Klänge von Beat Blättlers Fagott zu integrieren und Wigald Boning, der auf seinem Casio hämmert und seiner Querflöte zwitschert, einzubauen. Auch Stimmverzerrer und Loop-Machine sind zugelassen. Und dennoch: Der Band gelingt es, ihrem unverkennbaren Stil treuzubleiben. Klassik-Experte Beat Blättler ist fasziniert. Sehen sie selbst. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.20163sat
  • Staffel 2, Folge 5
    Was würde Beethoven wohl denken, wenn er erfahren würde, dass eine Punkband sich seiner fünften Sinfonie bemächtigt hätte? Genau das tat die Psychobilly-Band „Mad Sin“ aus Berlin. Angestachelt zu dieser musikalischen Kühnheit wurden sie durch Wigald Boning und dem Schweizer Klassikexperten Beat Blättler. Heißt es diesmal „Rock The Classic“ oder eher „Shock The Classic“? Sie sei „unkaputtbar“, heißt es. Die Fünfte von Beethoven verfüge über einen derart starken und eigenständigen musikalischen Körper, dass niemand ihr ernsthaft etwas anhaben könne.
    Immerhin gehört das Einführungsmotiv zum wohl bekanntesten Riff der gesamten Musikgeschichte. Kein Wunder, trugen die interstellaren Raumsonden der Voyager Mission 1977 den ersten Satz der Sinfonie ins Weltall hinaus – als Kultur-Botschaft an die Außerirdischen. Es mag für viele ein musikalischer Frevel sein, dieses Meisterwerk der Klassik in harten Punk-Sound zu verwandeln. Sei’s drum. Es ist jedenfalls ein höchst extravagantes und amüsantes Erlebnis, dabei zu sein, wenn die Berliner Band „Mad Sin“ Beethovens Fünfte in ihre DNA überführt.
    Die Band, 1987 gegründet, macht mit spektakulären Auftritten in den USA, in Asien und Europa Furore. Immer noch dabei, ungestüm wie eh und je, ist der charismatische Frontmann Köfte DeVille, Hirn, Herz und Hoden von „Mad Sin“. Markenzeichen der Band ist ein entfesselter Hochgeschwindigkeits-Punk’n’Roll, der sich in gewaltigen akustischen Sturzfluten ergeht. Was die Energie betrifft, passt ihre Musik zur fünften Sinfonie. Sie strotzt nur so vor Dynamik und Vitalität.
    „Rock The Classic“ begleitet „Mad Sin“ bei der Umsetzung. Die Sendung zeigt auch, wer und was hinter Band steckt. Fragt zum Beispiel bei Köfte DeVille nach, wie man mit 47 Jahren noch immer derart authentisch im Punk-Modus lebt. „Beethovens Fünfte“ à la mode de „Mad Sin“: Das Resultat präsentieren sie an einem sehr speziellen Ort, in den Beelitzer Heilstätten. Es ist ein längst verlassenes Sanatorium, das gern als „Deutschlands gruseligstes Krankenhaus“ etikettiert wird. Wie heilsam sich der morbide Charme der Anlage auf die Interpretation auswirkt, zeigt erhellend „Rock The Classic“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.20163sat

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