bisher 129 Folgen, Folge 67–87
67. Berufstätige Väter – Angst vor dem Karriereknick?
Folge 67 (28 Min.)Immer mehr Väter wollen aktiv am Alltag ihrer Kinder teilnehmen. Doch wie sieht es in der Realität aus? Reporterin Viktoria Kuttenberger trifft drei Väter und spricht mit ihnen über ihre Angst vor dem Karriereknick, Mental Load und das Vatersein.
Wie könnte eine sinnvolles Familienmodell aussehen? Eine Frage, welche die Reporterin Viktoria auch privat umtreibt. Umso interessanter sind Einblicke in verschiedenen Lebensentwürfe: Christoph Emch ist Vater einer eineinhalbjährigen Tochter und Partner einer Kommunikationsagentur. Seine
Karriere ist ihm wichtig, die Beziehung zu seinem Kind aber auch. Deshalb arbeitet er 100% in vier Tagen, was auslaugend und intensiv ist.
Auch Philipp würde gerne mehr Zeit mit seinem Kind verbringen. Seine Lösung, im Job auf 80% zu reduzieren, ist für seinen Arbeitgeber ein NoGo. Ein Firmen-Wechsel kommt für Philipp aus karrieretechnischen Gründen aber dennoch nicht in Frage.
Mehr Glück hatte Daniel Wichtermann: «Mein Wunsch war es schon immer eine Familie zu gründen und Zeit für sie zu haben.» Er und seine Frau sind beide zu 60% erwerbstätig, die restliche Zeit widmen sie ihren zwei Kindern.
Unterschiedliche Modelle, sowie Bedürfnisse – eine Challenge für die jeweiligen Familien sind sie aber alle. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.10.2023 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 11.11.2023 SRF zwei 68. Macht «New Work» glücklich? Zwischen Freiheit und Burnout
Folge 68 (27 Min.)Das Arbeitsmodell «New Work» wird von vielen jungen Leuten gerade gehyped: Kein festes Büro, keine fixen Arbeitszeiten und viel Eigenverantwortung – Arbeit und Freizeit verschmelzen. rec.-Reporterin Michèle Rüedi begleitet das Zürcher Unternehmen ZEAM und fragt sich, ob «New Work» glücklich macht.
ZEAM geht regelmässig mit ihren Mitarbeiter:innen auf «Workation». Sie verbringen ein paar Tage zusammen an einem schönen Ort, arbeiten aber gleichzeitig und erledigen das daily business.
Reporterin Michèle Rüedi ist fasziniert von der versprochenen Freiheit und begleitet das Team bei einer Workation in Berlin. Sie merkt schnell, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit fliessend ist. Beim Frühstück werden Mails gecheckt, während des Fitness und beim Bier im Ausgang wird über Geschäftliches gesprochen.
Für die Gründer:innen von ZEAM, Jo Dietrich und Yaël Meier, überwiegen die Vorteile des Arbeitsmodelles. Man habe die Freiheit Arbeit und Freizeit so zu gestalten, wie es einem in der persönlichen Situation passe und diese Freiheit mache glücklich, so die beiden.
Auch die Mitarbeiter:innen scheinen von New Work zu profitieren. So bleibt zum Beispiel Michelle noch ein paar Wochen länger in Berlin und wird von dort arbeiten: «Das ist für mich Lebensqualität. Ich kann neben der Arbeit eine neue Stadt kennenlernen.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 09.10.2023 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 16.10.2023 SRF 1 69. Chancengleichheit im Schweizer Schulsystem – Immer noch ein Märchen?
Folge 69 (23 Min.)rec.-Reporterin Sofika Yogarasa musste kämpfen, damit sie heute ihren Traumjob als Journalistin ausüben kann. Sie konnte bei den Hausaufgaben nicht ihre Eltern um Hilfe fragen. Heute, zehn Jahre nach Schulabschluss, fragt sie sich, wie es um die Chancengleichheit im Schweizer Bildungssystem steht.
Als Kind mit Migrationshintergrund, anderer Muttersprache als Deutsch und Eltern ohne höheren Schulabschluss, hatte Sofika immer das Gefühl mehr leisten zu müssen als andere in ihrem Alter. Glücklicherweise erkannte ihr Sekundarlehrer ihr Potential. Mit seiner Unterstützung und viel Fleiss und Wille ihrerseits schaffte sie es in die höchste Stufe der Sekundarstuf. Damit öffnet sich für sie die Tür des sozialen Aufstiegs.
In der Schweiz ist Chancengerechtigkeit in der Bundesverfassung verankert. Jede:r soll dieselben Chancen auf Bildung haben, egal welche Herkunft, Sprache und finanzielle Möglichkeiten jemand hat. Doch die Realität sieht anders aus. Reporterin Sofika trifft Angie, die erzählt, während der Schulzeit ständig unterschätzt worden zu sein. Sie hat später aus eigenem Antrieb Sozialpädagogik studiert und hat allen gezeigt, dass mehr Potential in ihr steckt. Janira, Angies Tochter, hatte in der Schulzeit ganz Ähnliches erlebt wie ihre Mutter. „Ich glaube nicht an die Chancengleichheit. Das war damals bei mir schon ein Problem und nun bei meiner Tochter“, sagt Angie. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 16.10.2023 YouTube Original-TV-Premiere Di. 26.12.2023 SRF 1 70. Diabetes-Burnout – Wenn die Zuckerkrankheit dein Leben bestimmt
Folge 70 (38 Min.)«rec.»-Reporterin Elma Softic leidet selbst an Diabetes Typ 1 und weiss, wie es ist, wenn die Krankheit das Leben bestimmt. Im Teenageralter hatte sie ein Diabetes-Burnout. Mittlerweile akzeptiert sie ihre Zuckerkrankheit und hat die Blutzuckerwerte wieder im Griff. Anders ergeht es Sara Baumann: «Diabetes ist das Schrecklichste, was in meinem Leben passiert ist.»
Der Umgang mit Diabetes ist für die 22-Jährige ein täglicher Kampf. Das ständige Messen des Blutzuckerwertes und die Insulinpumpe an ihrem Körper nerven sie: «Ich bin nicht frei in meinem Körper.» Sie war schon so verzweifelt, dass sie Suizidgedanken hatte. Diabetes Typ 1 gilt heute als unheilbar. Trotzdem glaubt Sara daran, dass ihr Körper irgendwann das benötigte Insulin wieder selber produzieren wird und sie geheilt werden kann.
Oft ignoriert sie ihre Krankheit und misst ihren Blutzucker kaum noch. Doch die Konsequenzen sind schwerwiegend, wenn die Werte langfristig nicht im Lot sind. Es kann zu Nerven-, Gefäss- und Nierenschäden kommen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.10.2023 YouTube Original-TV-Premiere So. 03.12.2023 SRF 1 71. Single mit Bauernhof – Partnersuche mit Hürden
Folge 71 (22 Min.)«Es ist oft enttäuschend, jemanden kennenzulernen, der zwar interessant ist, aber keinen Bezug zum Leben auf dem Bauernhof hat.» Bauerntochter Lenia plant, den elterlichen Hof zu übernehmen. Aber dazu fehlt Mister Right.
Ihr potenzieller Partner sollte eine landwirtschaftliche Ausbildung haben, selbst aber keinen eigenen Hof besitzen und bereit sein, mit den Eltern und Grosseltern unter einem Dach zu wohnen.
In einer ähnlichen Situation befindet sich Daniel Britschgi. Der ausgebildete Landwirt sucht eine Partnerin, die bereit ist, auf den Bauernhof zu ziehen. Bisher hatte er kein Glück: «Heutzutage suchen nicht mehr viele einen Bauern. Die richtige Partnerin zu finden, ist wie ein Lottogewinn.»
Die Verpflichtung an den Betrieb, kaum Auszeit und die körperliche Arbeit würden viele abschrecken. Noch bleibt der 31-Jährige aber optimistisch, die Richtige zu finden. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.11.2023 YouTube Original-TV-Premiere Fr. 08.12.2023 SRF 1 72. Sehnsucht nach dem Eigenheim – Warum träumen Millennials noch vom Hausbau?
Folge 72 (20 Min.)Mehr als die Hälfte der 25- bis 30-Jährigen in der Schweiz wünscht sich ein Einfamilienhaus. Realistisch ist das für die wenigsten, die finanziellen Hürden sind zu hoch. Warum träumen sie trotzdem davon? rec.-Reporterin Anna Kreidler geht der Frage nach und setzt sich mit dem eigenen Wunsch auseinander.
Bei Tirza aus dem Kanton Zürich geht der Traum vom Eigenheimgerade in Erfüllung. 1,7 Millionen Franken kostet das Haus, das sie und ihr Mann bauen lassen. Möglich ist das, weil die beiden Erbe vorbeziehen konnten. Reporterin Anna trifft Tirza auf der Baustelle des zukünftigen Zuhauses. Tirza sagt, sie sei selber in einem Eigenheim aufgewachsen und möchte sich diesen Standard erhalten.
Bei Eric hingegen ist das Eigenheim noch eine Vision: Er möchte das alte Bauernhaus seiner Grosseltern übernehmen und es nach seinen Vorstellungen umbauen. Er wünscht sich Platz und Privatsphäre. Obwohl der Maschinenbau-Student bereits angefangen hat zu sparen, ist sein Traum noch in weiter Ferne. Damit sein Wunsch in Erfüllung geht, hat er sich Verstärkung zur Seite geholt – er und seine Schwester wollen das Haus zusammen übernehmen und sich die Kosten teilen.
Der Traum ein Haus oder eine Wohnung zu besitzen, wird laut Soziologe Felix Keller auch von äusseren Einflüssen geformt, etwa durch Werbung oder die Politik. Reporterin Anna fragt sich, ob das eigene zu Hause auch eine Falle sein kann und trifft Fabienne, die mit ihrem Exfreund bereits ein Eigenheim hatte. Bis sie merkte, dass sie den Traum einer anderen Person lebte und ihr Leben umkrempelte. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 20.11.2023 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 27.01.2024 SRF zwei 73. Kinderfotos auf Social Media – Harmlos oder unterschätzte Gefahr?
Folge 73 (29 Min.)Soll man Bilder von seinen Kindern auf Instagram oder TikTok teilen? Drei Menschen mit völlig unterschiedlichen Meinungen zeigen, wie sie mit Kinderfotos umgehen. Es geht um millionenfache Aufrufe auf Instagram, Mobbing und künstliche Intelligenz.
Wenn Claudia Rechsteiner mit ihrer Tochter backt, schauen auf Instagram Millionen zu. Ihr Erfolgsrezept: Sie zeigt, wie ihre dreijährige Tochter ein Chaos anrichtet. Dass ihrer Tochter die Videos einmal unangenehm sein könnten, glaubt sie nicht.
Ganz anders macht es Pasquale Stramandino. Der Content Creator würde niemals ein Bild seiner Söhne online stellen. Als Gründe nennt er KI und Kontrollverlust.
Und Barbara Camponovo, die Leiterin einer Spielgruppe, zeigt sich selbstkritisch. Vor 15 Jahren hat sie fast ungehemmt Kinderfotos auf Facebook gepostet – mit negativen Folgen für ihre Kinder. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.11.2023 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 13.01.2024 SRF zwei 74. ADHS bei Erwachsenen – Anpassung bis zum Burnout?
Folge 74 (28 Min.)Das «Anderssein» von ADHS verlangt von den Betroffenen, sich ständig an gängige Normen anzupassen. Chronischer Stress ist vorprogrammiert. Die Diagnose als Teil der Identität annehmen und Stärken nutzen, kann befreiend sein.
Als bei rec.-Reporterin Rahel Lenz ADHS diagnostiziert wurde, hat die damals 30-Jährige dem Ganzen wenig Beachtung geschenkt. Schliesslich wollte sie ADHS nicht als Ausrede für vermeintliche Unzulänglichkeiten benutzen. In ihrer Reportage trifft sie auf Menschen, die im Alltag ähnliche Erfahrungen wie sie machen – sich unter anderem verzetteln, schwer konzentrieren können und sich irgendwie falsch fühlen.
Der Anpassungsdruck führte bei einigen von ihnen gar zum Burnout und zu Selbstmordgedanken. Heute haben sie ihr Leben umgekrempelt und verstehen ADHS nicht als Defizit, sondern als Gabe. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 24.09.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.12.2023 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 03.02.2024 SRF 1 75. Sehnsucht nach der Heimat Portugal – Bleiben oder gehen?
Folge 75 (20 Min.)In der Schweiz leben eine Viertelmillion Portugiesinnen und Portugiesen. Jedes Jahr gehen über 10’000 von ihnen ins Heimatland Portugal. Warum kehren sie der Schweiz den Rücken und welches sind die Beweggründe dazubleiben?
Für die Restaurantbesitzer Mónica und Filipe steht bereits jetzt fest: Nach ihrer Pensionierung wollen sie zurück nach Portugal. Mit ihrer Rente könnten sie in Portugal besser leben als hier, sagt Mónica. Die beiden haben in ihrer Heimat ein Haus gebaut, das sie später ihrer Tochter übergeben wollen. Obwohl sie schon seit über zwanzig Jahren in der Schweiz leben, schlägt ihr Herz für Portugal.
Die Schweiz verlassen oder doch bleiben? Diese Entscheidung beschäftigt im Moment die Familie Ledergerber. Die gebürtige Portugiesin Aurora hat vor vierzig Jahren einen Schweizer geheiratet. Robert Ledergerber steht vor der Pensionierung und möchte lieber schon heute als morgen nach Portugal auswandern. Aurora jedoch fällt es wegen ihren Kindern und Enkelkindern schwer die Schweiz zu verlassen. Tochter Sarah, die mit einem Portugiesen verheiratet ist, schliesst es nicht aus dereinst in Portugal zu leben. Wegen ihrem Job und den beiden Kindern, die in der Schweiz die Schulen besuchen sollen, bleiben sie und ihr Mann jedoch vorerst in der Schweiz. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.12.2023 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 17.02.2024 SRF zwei 75. Q&A zur Reportage «ADHS bei Erwachsenen – Anpassung bis zum Burnout?»
Folge 75aDas «Anderssein» von ADHS verlangt von den Betroffenen, sich ständig an gängige Normen anzupassen. Chronischer Stress ist vorprogrammiert. Die Diagnose als Teil der Identität annehmen und Stärken nutzen, kann befreiend sein.
Als bei «rec.»-Reporterin Rahel Lenz ADHS diagnostiziert wurde, hat die damals 30-Jährige dem ganzen wenig Beachtung geschenkt. Schliesslich wollte sie ADHS nicht als Ausrede für vermeintliche Unzulänglichkeiten benutzen. In ihrer Reportage trifft sie auf Menschen, die im Alltag ähnliche Erfahrungen wie sie machen – sich unter anderem verzetteln, schwer konzentrieren können und sich irgendwie falsch fühlen. Der Anpassungsdruck führte bei einigen von ihnen gar zum Burnout und zu Selbstmordgedanken. Heute haben sie ihr Leben umgekrempelt und verstehen ADHS nicht als Defizit, sondern als Gabe. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 04.02.2024 SRF 1 76. Leben im Wagen – Besetzer:innen zwischen Freiheit und Illegalität
Folge 76 (26 Min.)Im Luzerner Hinterschlund lebt eine Gemeinschaft in einer Wagenburg. Die Brache, auf der ihre Wägen stehen, besetzen sie illegal. rec.-Reporterin Viktoria Kuttenberger fragt sich, wer diese Menschen sind und wie es ist an einem Ort zu leben, der jederzeit geräumt werden könnte.
Lena lebt seit 3,5 Jahren in einem Wagen. Das Leben in und mit der Natur gebe ihr ein Gefühl der Freiheit, sagt sie. Miete zahlen sie und die anderen zwölf Personen auf dem Platz keine. «Ich glaube, viele Menschen arbeiten nur um ihre Mieten bezahlen zu können,» bedauert die 26-Jährige. Die steigenden Mietpreise seien mit ein Grund, warum sie sich für diese alternative Wohnform entschieden habe.
Für die fehlenden Wasser-, Strom- und Kanalisationsanschlüsse mussten die Bewohnerinnen und Bewohner der Wagenburg selber eine Lösung suchen. Auch nehmen sie in Kauf, dass der Platz jederzeit von der Stadt Luzern geräumt werden könnte. Lena nimmt es relativ gelassen: «Falls wir geräumt werden, suchen wir uns einen neuen Platz. Das ist ja auch das Konzept eines Wagenplatzes. Wir sind fahrbar und können uns an einem neuen Ort wieder aufbauen.» (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.01.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 01.07.2024 SRF zwei 77. Abzocke auf OnlyFans – So werden Männer von Chattern manipuliert
Folge 77 (26 Min.)rec. Reportage Abzocke auf OnlyFans – So werden Männer von Chattern manipuliert Reporter Robin Pickis recherchiert undercover.Bild: SRFAuf OnlyFans haben die Abonnenten die Möglichkeit mit den Content Creators, auch Models genannt, zu chatten. Doch nicht immer sind es die Models selbst, die zurückschreiben. Es werden Ghostwriter eingesetzt, die manipulative Methoden anwenden, um den Männern teuren Inhalt zu verkaufen.
Für diese Reportage arbeitet rec.-Reporter Robin Pickis undercover als OnlyFans-Chatter. Er übernimmt während seinem ersten und einzigen Arbeitseinsatz das Sexting für zwei Models: «Es ist so absurd. Ich schreibe mit diesen Männern und alle denken, sie würden mit dem Model schreiben.» Die kanadische Agentur, die Robin angestellt hat, gibt ihm klare Ziele vor: Er solle den Kunden spitz machen, damit dieser so viel Geld wie möglich ausgäbe.
Victoria ist OnlyFans-Chatterin aus den Philippinen. Sie verdient ihren Lebensunterhalt mit Sexting, hat drei Kinder und möchte anonym bleiben. Victoria bestätigt das manipulative Vorgehen: „Das Ziel ist, dass sich die Männer in das Model verlieben. So kann ich ihnen den Inhalt teuer verkaufen.»
Ein Schweizer Agenturinhaber, der ebenfalls anonym bleiben möchte, erklärt, dass OnlyFans-Models mit grosser Reichweite die Nachrichten der Abonnenten nicht alle selbst beantworten können. Er setzt deshalb Ghostwriter ein, auch um den Umsatz der OnlyFans-Konten steigern zu können. Er ist der Meinung, man müsse dem Abonnenten nicht offenlegen, wer tatsächlich mit ihm schreibe: «Schlussendlich ist es dem Konsumenten egal, wer zurückschreibt. Hauptsache, er hat eine Konversation.» (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 15.10.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 15.01.2024 YouTube 78. Wenn Eltern sich trennen – Wie weiter mit der Familie?
Folge 78 (32 Min.)30’000 Kinder erleben jährlich, wie sich ihre Eltern trennen. Was können Eltern machen, damit der Bruch für ihre Sprösslinge nicht arg belastend ist? rec.-Reporter Donat Hofer trifft Familien und bekommt einen intimen Einblick in unterschiedliche Modelle.
In Biel trifft Donat Hofer eine Familie, die im sogenannten Wechselmodell lebt. Die Eltern teilen sich die Betreuung der Kinder zu gleichen Teilen. Aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten haben die Eltern den Kontakt zueinander auf ein Minimum reduziert.
Eine andere Strategie haben Anneka und Sam; sie leben das sogenannte Nestmodell. Ein Elternteil lebt jeweils eine halbe Woche mit den Kindern in der Familienwohnung. So müssen die Kinder nicht zwischen zwei Haushalten pendeln.
In Rapperswil besucht Donat eine Familie, die trotz Trennung im selben Haushalt lebt. «Wir sind wie beste Freunde.» Die unterschiedlichen Modelle haben etwas gemeinsam: Im Fokus steht das Wohl des Kindes. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 26.03.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.01.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mi. 28.02.2024 SRF 1 79. Traumatisierte Generationen – Wenn Kriegsbilder auf Social Media triggern
Folge 79 (24 Min.)Kriegsbilder aus dem Nahen Osten und der Ukraine reissen bei Menschen aus Ex-Jugoslawien alte Wunden auf. Elma Softic, rec.-Reporterin mit bosnischen Wurzeln, gibt Einblicke, wie Betroffene und ihre Familien mit den schmerzenden Erinnerungen umgehen.
Džehva Šabanović hat im Bosnienkrieg alles verloren und sagt, die Bilder und Nachrichten zu den aktuellen Kriegsgeschehnissen lösen bei ihr ein Déjà-vu aus: «Ist das jetzt oder ist das damals? Für mich ist das eine Retraumatisierung.» Sendo Hodžic wurde im Bosnienkrieg monatelang im Gefangenenlager festgehalten. Sein Sohn Haris wusste schon früh über seine Erlebnisse Bescheid. Das prägte seine Kindheit: «Als Kind hatte ich oft Angst, dass der Krieg wieder kommt.»
Menschen, die den Krieg erlebt haben, können laut Expertinnen und Experten durch aktuelle Bilder und Nachrichten aus den Kriegsgebieten getriggert werden. Alte Traumata kommen wieder an die Oberfläche und lösen bei Betroffenen Ängste aus. «Diese Bilder sind auf beiden Seiten eine Waffe. Ich glaube, wir sind nicht fähig, all die Bilder, all das Leid zu verarbeiten», sagt Dino Šabanović. Trotzdem wollen er und seine Mutter Džehva nicht wegschauen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 12.02.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 02.09.2024 SRF zwei 80. Kriegsflüchtlinge in der Schweiz – Verdrängen des Traumas
Folge 80 (20 Min.)Mehr als 114 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – ein trauriger Rekord. Der Weg in die Sicherheit ist oft traumatisch. Als Tochter von Geflüchteten aus Sri Lanka geht rec.-Reporterin Sofika Yogarasa der Frage nach, wie sehr die Flucht die Betroffenen prägt.
Geht es um ihre eigene Flucht schweigen Sofikas Eltern und trotzdem sind die schwer zu verarbeitenden Erfahrungen im Familienalltag spürbar. Um ihre Eltern besser verstehen zu können, redet die Reporterin mit Menschen, denen ähnliches widerfuhr und die ihre Geschichte erzählen möchten.
Als Journalist war der 27-jährige Afghane Arif Azad Zielscheibe des Taliban-Regimes und seines Lebens nicht mehr sicher. Zusammen mit seinem Bruder floh er in die Schweiz. Auch Mirach Amirdalingam musste gemeinsam mit Mutter und Schwester die Heimat Sri Lanka überstürzt verlassen. Während der rund sechs Monate andauernden Flucht bangten sie mehrmals um ihr Leben.
Die Folgen des Traumas sind belastend. Laut Experten versuchen Betroffene häufig Situationen zu vermeiden, welche sie an die schrecklichen Ereignisse erinnern. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 19.02.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 04.03.2024 SRF 1 81. Chronische Krankheit Lipödem – Schmerzen, Bodyshaming und Unverständnis
Folge 81 (29 Min.)Chronische Krankheit Lipödem – Schmerzen, Bodyshaming und Unverständnis Marlou geht jede Woche in die Lymphdrainage, um ihre chronischen Schmerzen zu lindern.Bild: SRFJede zehnte Frau ist von Lipödem betroffen, einer schmerzhaften Fettverteilungsstörung, die bis heute oft mit Übergewicht verwechselt wird. Wie gehen sie mit der Krankheit und der psychischen Belastung um? Reporterin Melanie Finschi begleitet Betroffene und erhält intime Einblicke in deren Alltag.
Verschiedene Frauen berichten, wie schwer der Weg zur Lipödem-Diagnose war. Sie berichten von Ärzten, die sie nicht ernst nahmen, von Schikanen und Fehldiagnosen. Sport und Diäten zeigten kaum Wirkung. Vieles deutet darauf hin, dass kranke Fettzellen nicht verbrannt werden können. Auslöser der Krankheit sind Stand heute hormonelle Veränderungen bei der Frau.
Viele Betroffene suchen selber nach Spezialisten und testen Therapien. Model Marlou Bolg zum Beispiel lässt sich jede Woche behandeln, um zumindest zeitweise schmerzfrei zu sein.
Auch Seraina probierte über Jahre verschiedene Ansätze, bevor sie sich der Fettabsaugung unterzog. Doch sie ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden und hofft auf eine Korrektur. Gelingt eine Operation sind die meisten jahrelang schmerzfrei. Trotzdem: Lipödem ist eine unheilbare und chronische Krankheit und kann darum jederzeit zurückkommen. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.03.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 08.07.2024 SRF zwei Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 08.11.202482. Tinder, Bumble und Grindr – Wenn Dating-Apps ins Burnout führen
Folge 82 (29 Min.)Sie sind erschöpft, überfordert und frustriert vom ständigen Swipen und dem Hoffen auf einen Match. Immer mehr Menschen sind von einem Dating-App Burnout betroffen. rec.-Reporter Samuel Konrad macht sich auf Spurensuche nach den Schattenseiten von Tinder, Grindr und Co.
Seine Recherche beginnt in seinem Freundeskreis: Samuel vermutet, sein Kollege Federico könnte unter einem «Dating-App-Burnout» oder einer «Swipe Fatigue» leiden. Schnell stellt sich heraus, dass ihn Tinder und Bumble tatsächlich belasten: «Die Apps schüren bei mir Hoffnungen, die nicht realistisch sind. Man erreicht sein Ziel nicht. Das ist deprimierend.»
Laut einer Studie verändern Dating-Apps auch die Art und Weise, wie Beziehungen geführt werden. Das belastet die 25-jährige Sabeth: «Heutzutage haben alle Bindungsängste und beim Dating geht es oft nur um Sex.» Unter der Objektifizierung und Sexualisierung auf der Dating-App Grindr leidet auch Nicolas. Er werde oft auf gewisse Körperteile reduziert. Das löse bei ihm Selbstzweifel aus.
«Ja, vielleicht machen einen diese Apps tatsächlich kaputt» sagt der 29-jährige Tarek. Das Problem sieht er in der scheinbar unbeschränkten Möglichkeit an Matches. «Wenn du eine Beziehung willst, musst du erst einmal diese riesige Auswahl einschränken.» Auch bei Moderatorin Gülsha Adjili führt App-Dating zu Frustration und einem Gefühl der Ausweglosigkeit. Eigentlich möchte sie die zeitraubenden Apps nicht mehr benutzen, doch im Offline-Leben finde sie keinen Partner. Dieses «Dating-Desaster» sei auch regelmässig Thema in ihrer Therapie. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.03.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 01.04.2024 SRF zwei 83. Triggerthema Gendern: Was steckt dahinter?
Folge 83 (20 Min.)Das Gendern erhitzt die Gemüter. Diskutiert wird über eine gendergerechte Sprache, die Männer, Frauen und andere Geschlechter berücksichtigt. Für die einen ist das woker Wahnsinn, für die anderen eine notwendige Weiterentwicklung. «rec.»-Reporter Livio Chistell wagt sich zwischen die Fronten.
SVP-Politikerin Sarah Regez ist strikt gegen das Gendern. Sie spricht sich für das generische Maskulinum aus und glaubt, eine grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer mit dieser Meinung im Rücken zu haben. Nun möchte sie mit der «Kinderschutzinitiative» das Gendern an öffentlichen Schulen im Kanton Baselland verbieten. Sie befürchtet, den Kindern würde mit einer gendergerechten Sprache «woke Ideologien» indoktriniert.
Primarlehrer Luca Zagarella betont hingegen die Wichtigkeit einer inklusiven Sprache im Klassenzimmer. Er möchte damit vor allem festgefahrene Geschlechterrollen in den Köpfen der Kinder aufbrechen. Gerade wenn es um die Berufswahl gehe, sei es wichtig, dass nicht nur von Feuerwehrmännern, Sekretärinnen und Ärzten die Rede sei. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.03.2024 YouTube Original-TV-Premiere Sa. 13.07.2024 SRF zwei 84. Freiwilligenarbeit im Hospiz – Wünsche erfüllen vor dem Tod
Folge 84 (24 Min.)rec. Keyvisual 2021Bild: SRFMoses, Nadine und Katrin verbringen ihre Freizeit mit dem Tod. Bei ihren ehrenamtlichen Einsätzen in Hospizen in der Schweiz leisten sie Patienten und Patientinnen auf ihrem letzten Lebensabschnitt Gesellschaft.
rec.-Reporterin Anna Kreidler trifft die drei freiwilligen Mitarbeitenden bei ihren Einsätzen und möchte erfahren, was die Arbeit im Hospiz mit ihnen macht und ob sich dadurch ihre Einstellung zum Tod verändert hat. Schnell merkt sie durch die Freiwilligen, dass es in den Hospiz-Einrichtungen nicht nur ums Sterben geht, sondern auch ums Leben und die Frage, wie man sein Leben verbringen möchte. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 25.03.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 15.07.2024 SRF zwei 85. Sehnsucht Kind – Wenn der Kinderwunsch das Leben bestimmt
Folge 85 (27 Min.)rec. Sehnsucht Kind: Wenn der Kinderwunsch das Leben bestimmt Stefanie und Vanio versuchen ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Copyright: SRFBild: SRFBei den einen klappt es sofort, die anderen versuchen jahrelang schwanger zu werden und ein Kind zu kriegen. In der Schweiz hat mindestens jedes zehnte Paar mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen. Der brennende Kinderwunsch bestimmt nicht selten ihr Leben. «rec.» begleitet zwei Paare auf dem steinigen Weg.
Nach der künstlichen Befruchtung ist wieder banges Warten angesagt. Ist Stefanie nach dem vierten Versuch schwanger? Die Zeit drängt. Stefanie wird bald 39 Jahre alt. Sie und ihr Mann Vanjo probieren seit 5 Jahren vergeblich schwanger zu werden. Mit jedem Monat, der verstreicht, steigen die psychische Belastung und der Druck. Auch ihre Beziehung leidet zunehmend: «Wir haben Sex auf Kommando. Der Zauber geht verloren», erzählen die beiden.
Auch bei Priska und Samuel bestimmt das tiefe Verlangen nach einem eigenen Kind ihr Leben. Acht Jahre lang müssen sie mit Enttäuschungen und Rückschlägen umgehen. Ihre Beziehung steht vor dem Ende. Nach einer Paartherapie schöpft das Paar wieder Hoffnung und kämpft weiter.
Die wenigsten sprechen gerne über Unfruchtbarkeit und den unerfüllten Kinderwunsch. Die beiden Paare brechen ein Tabu. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.04.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 10.02.2025 SRF zwei 86. Deutsche in der Schweiz – Warum fühlen sich viele nicht willkommen?
Folge 86 (24 Min.)rec. Deutsche in der Schweiz – Warum fühlen sich viele nicht willkommen? Kaya Yanar erzählt, wie er sich in der Schweiz integriert hat. Copyright: SRFBild: SRFRund die Hälfte aller Deutschen Einwanderer in der Schweiz kehrt innerhalb der ersten fünf Jahre nach Deutschland zurück. Warum ist das so? Dieser Frage geht «rec.»-Reporter Simon Reinker nach und trifft unter anderem den deutschen Comedian Kaya Yanar, der seit 12 Jahren in der Schweiz lebt.
Das Thema Integration beschäftigt deutsche Neuankömmlinge oft mehr, als sie vorab denken würden. Johannes lebt seit einem halben Jahr in der Schweiz, das soziale Umfeld fehlt ihm. Fiona ist nach einem Jahr in Zürich wieder zurück in Düsseldorf – sie fühlte sich zweitklassig.
Deutsche sind die grösste Einwanderergruppe in die Schweiz. Aber warum werden so viele nicht heimisch? Eine Rückkehrerin, der «Integrationsprofi» Kaya Yanar und ein Neuankömmling geben Einblick in ihr Leben als Deutsche in der Schweiz. (Text: SRF)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.04.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mo. 12.08.2024 SRF zwei 87. Wenn ich morgen sterben sollte – Den eigenen Todesfall organisieren
Folge 87 (31 Min.)Vor zwei Jahren ist die Mutter von rec.-Reporter Gian-Marco Maissen an Krebs verstorben. Ein Jahr zuvor kommt ein Kollege von ihm in einer Lawine ums Leben. Diese Erfahrungen haben ihn zum Nachdenken gebracht. Was, wenn er morgen sterben sollte? Ist es okay den eigenen Abgang vorzubereiten?
Sarg oder Urne? Kirchliche Bestattung oder lieber etwas Modernes? Ein Besuch beim Bestatter zeigt, dass die Entscheidungsmöglichkeiten schier unendlich sind. Im Todesfall tätigen diese Entscheidungen im Normalfall die Hinterbliebenen. Gian-Marco hat selbst erlebt, wie schwierig und emotional es sein kann, solche Entscheide zu fällen. Das möchte er einst seinen Hinterbliebenen ersparen.
Deshalb regelt Gian-Marco gewisse Dinge für sein Ableben schon heute: Er spricht mit einem Bestatter über die Auswahl der Urne und macht eine Patientenverfügung. Zudem bespricht er mit der Familie seines verstorbenen Kollegen, was ihnen geholfen hat in dieser schwierigen Zeit.
Sterben muss jeder früher oder später. Wieso also nicht zu früh als zu spät den eigenen Tod organisieren? (Text: YouTube)Deutsche TV-Premiere Di. 29.10.2024 3sat Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.04.2024 YouTube Original-TV-Premiere Mi. 19.06.2024 SRF 1
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