bisher 6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    Seit 2020 wird am Berliner Alexanderplatz an Hochhäusern gebaut. Doch das geplante Klein-Manhattan lässt auf sich warten. Noch immer ist keine einzige Etage über das Straßenniveau hinausgewachsen. Neben den Tücken des Untergrundes verzögern unvorhergesehene Ereignisse sowie Probleme bei den Investoren die ehrgeizigen Projekte. Stattdessen sorgen diverse Bauzäune vor tiefen Gruben und riesigen Kränen für Unmut bei Anwohnern und Besuchern. Ist der Platz noch zu retten? Baustopp bis auf Weiteres herrscht zum Beispiel beim Hochhausbau direkt am Einkaufszentrum ALEXA. Nur ein paar Meter weiter kämpft der französische Investor COVIVIO mit einem brüchig gewordenen U-Bahn-Tunnel, der bei Tiefbauarbeiten Ende 2022 deutlich abgesackt war.
    In einem aufwändigen Verfahren spritzen die Bauleute eine spezielle Zementmischung unter den Bahnhof der U2, um das Bauwerk aus der Kaiserzeit zu stabilisieren. Nur wenn das Vorhaben gelingt und die Züge wieder im Regelbetrieb fahren, kann der Bau des geplanten Wolkenkratzers weitergehen. Auch auf der Baustelle am GALERIA-Kaufhaus sind die Arbeiten ins Stocken geraten. Grund: Ein Eigentümerwechsel mitten im Baugeschehen. Werden das geplante 32-geschossige Gebäude sowie der Umbau des Kaufhauses bis 2025 fertig sein? Lediglich das ehemalige Haus der Statistik macht rasante Fortschritte.
    Noch 2024 soll hier das Finanzamt Mitte einziehen. Die künftige Fassade des Hauses kann bereits als originalgetreues Modell besichtigt werden – auch ein erstes Musterbüro. Die dritte Folge der Langzeitbeobachtung über die Baustellen am Alexanderplatz schaut in tiefe Gruben, marode Tunnel und offenbart Einblicke hinter die Bauzäune der ambitionierten Vorhaben an einem der geschichtsträchtigsten und beliebtesten Orte der Hauptstadt. Die Autoren Thomas Balzer und Georg Berger begleiten Ingenieure, Investorenvertreter und Anrainer. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 31.01.2024 rbb
  • Folge 2 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 31.01.2024 rbb
  • Folge 3 (45 Min.)
    Lange Zeit führte der Boden ein Schattendasein. Dabei beheimatet die fruchtbare Schicht unter unseren Füßen mehr Lebewesen als wir uns vorstellen können. Doch die wertvolle Humusschicht wird seit Jahren dünner. Gerade Landwirte in Brandenburg spüren das auf ihren sandigen Äckern deutlich. Viele von ihnen gehen neue Wege, um den Boden zu retten und ihre Äcker zukunftsfähig zu machen. – Winderosion – bis zu 42 Tonnen Verlust pro Hektar.
    Dürrejahre, Nässerekorde und Missernten: immer öfter bekommen wir zu spüren, wie sensibel unsere Umwelt auf extreme Wetterlagen reagiert. Bei den Landwirten stehen Existenzen auf dem Spiel, bei den Verbrauchern bezahlbare Lebensmittel. Seit ein paar Jahren wächst die Skepsis gegen eine Landwirtschaft, die allein auf maximale Erträge setzt. Immer deutlicher wird, wie abhängig wir von gesunden Böden sind. Doch in weiten Teilen Ostdeutschlands sind die Voraussetzungen schwierig. Brandenburg ist das Bundesland mit den schlechtesten Bodenqualitäten.
    Erosion und Sandstürme sind in manchen Regionen Normalität. Die ohnehin dünne, fruchtbare Humusschicht schrumpft seit Jahrzehnten, wie Untersuchungen des Leibniz Zentrums für Agrarlandschaftsforschung e.V. (ZALF) zeigen. Forschende und experimentierfreudige Bäuerinnen und Bauern stemmen sich gegen diese Entwicklungen. Sie suchen nach Lösungen für das Problem der „märkischen Streusandbüchse“ Der Aufbau der Humusschicht hat dabei Priorität. „In den obersten 30 cm Ackerboden existieren mehr Lebewesen als über der Erde“, sagt Bodenkundlerin Prof. Katharina Helming.
    „Ein Großteil der dunklen Humusschicht besteht aus Mikroorganismen und Pilzen, dazu kommen Springschwänze, kleine Würmer – sie alle bilden ein komplexes System, das nicht nur Pflanzenreste umsetzt, sondern auch den Nährstoffaustausch aktiv in Gang setzt“. Für Lena und Philipp Adler, zwei junge Gemüsebauern im Norden Brandenburgs, sind das alles kleine, wertvolle Helfer. Auf ihrem drei Hektar Biobetrieb setzen sie auf einfache, mechanische Unkrautbekämpfung, Brachflächen, auf denen sich der Boden erholen kann und Vielfalt.
    „Mit unseren 40 Gemüsearten in fast 100 verschiedenen Sorten können wir es verkraften, wenn mal etwas ausfällt. Aber viel wichtiger ist, dass wir damit eine besonders große Vielfalt des Bodenlebens erzeugen, die diesen mageren Sandboden dauerhaft fruchtbarer macht“. Auch der konventionell wirtschaftende Landwirt Mark Dümichen im Niederen Fläming setzt alles daran, das Bodenleben auf seinen Flächen zu schützen und zu fördern. Er verzichtet seit Jahren auf die Bodenbearbeitung nach der Ernte und sät direkt ins Feld neu ein.
    Seine Erträge haben sich seitdem stabilisiert, sagt der Landwirt, dessen Familie seit Jahrhunderten vor Ort ist und immer wieder Dürreperioden auf extrem sandigem Grund überstehen musste. Einen anderen Weg geht Isabella Krause von der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg. Sie ist nach den Erfahrungen der letzten heißen Sommer überzeugt davon, dass langfristig neue Feldfrüchte auf brandenburgischen Äckern gedeihen werden. Dazu hat sie ein Netzwerk von Landwirten gegründet, das mit Unterstützung aus der Wissenschaft den Anbau von Kichererbsen fördert.
    „Humus und Hummus denken wir zusammen – wenn die Kichererbse hier heimisch wird, könnte das auch sehr leckere Folgen für die heimische Küche haben.“ Seit mittlerweile vier Jahren sammeln sie hierzulande Erfahrungen mit der Feldfrucht aus dem Orient, die hitzeresistent und zugleich besonders nützlich für den Boden ist. Der Film zeigt, warum immer mehr Menschen den Boden unter unseren Füßen als „Lebensversicherung“ wiederentdecken und welche Wege sie einschlagen, um mehr Fruchtbarkeit in die sandige Erde zu bringen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.10.2024 rbb
  • Folge 4 (45 Min.)
    Die Menschen im uckermärkischen Schwedt sind sich uneins: Die einen wollen die vermeintlich gute alte Zeit des russischen Erdöls zurück, des „Schwarzen Goldes“, mit dem Stabilität und bescheidener Wohlstand in die Raffinerie-Stadt kamen. Andere setzen auf erneuerbare Energien und wollen die Stadt in einen innovativen Wirtschaftsstandort wandeln. – Sven Ketel (l.) und Key Krone bauen in der Schwedter Bürgerwerkstatt Roboter.
    Mit dem Embargo auf russisches Rohöl ab 2023 fürchtete ein großer Teil der Menschen in und um Schwedt, dass die Rohölund Kraftstoffversorgung in der Region zusammenbrechen könnte. Damit hätte auch die Existenz der PCK-Raffinerie in Frage gestanden. Der Lebensnerv der Stadt wäre gekappt. Der verhinderte Zusammenbruch mag ein Aufatmen ausgelöst haben – hat aber bei den Schwedterinnen und Schwedtern noch kein Gefühl von Sicherheit geschaffen. Obwohl Stadt und Unternehmen Hunderte Millionen Euro zur Verfügung stehen für klimafreundliche Technologien, neue Bahngleise oder zur Ansiedlung junger Firmen, schwankt die Stimmung zwischen Skepsis und Aufbruch.
    Gleichzeitig wird die wirtschaftliche Lage schwieriger. Ungelöste Eigentumsfragen bei der PCK blockieren wichtige Transformationsvorhaben. Die rbb-Reporter Fred Pilarski und Riccardo Wittig liefern ein Stimmungsbild von den Veränderungen in der Stadt und erklären die wirtschaftlichen, technischen und politischen Hintergründe der begonnenen Veränderungen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.01.2025 rbb
  • Folge 5 (30 Min.)
    Jahrelang haben Berliner Polizistinnen und Polizisten auf maroden Schießständen trainiert. Nicht wenige auf Kosten ihrer Gesundheit. Die Anerkennung der Missstände durch die Politik dauerte Jahre – genauso wie die juristische Aufarbeitung. Der ehemalige SEK-Trainer Stefan Lange kämpft vor Gericht um die Anerkennung eines Dienstunfalls und um Rehabilitierung. – Betroffenen Polizeibeamte demonstrieren.
    Am 24. Januar 2025 könnte die Berliner Schießstandaffäre ihren vorläufigen Abschluss finden. Dann wird in dieser Angelegenheit vor dem Kammergericht ein Urteil gesprochen: Der ExPolizist Stefan Lange hat seinen ehemaligen Dienstherrn, die Polizei Berlin, verklagt. Lange, früher SEKTrainer, kämpft für die Anerkennung eines Dienstunfalls und Schadensersatz. Ihm und einem weiteren SEKKollegen geht es auch um Rehabilitierung. 2009 beschweren sie sich über die Zustände in den Berliner Schießständen. Nach bis zu 1000 Schuss in der Woche plagt sie Übelkeit.
    Beim Abhusten nach dem Schießtraining reißen sie in ihrer Not die schweren Hallentüren aus Stahl auf, um nach Luft zu schnappen. Ihre Taschentücher färben sich schwarz. Was die Polizisten damals nicht wissen: Die Lüftungsanlagen funktionieren nicht. Giftige Dämpfe, die beim Schießen entstehen, werden immer wieder zu Stefan Lange und seinen Kollegen zurückgeführt. Sie atmen die Dämpfe über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte ein. Der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Michael Böhl, ermutigt 2015 Betroffene, ihre Geschichte zu erzählen.
    Der rbb veröffentlicht die Missstände und Gutachten, die lange unter Verschluss waren. Ein Stein kommt ins Rollen: Schießtrainer und SEKBeamte lassen sich ärztlich untersuchen. Es werden krebserregende Stoffe in ihren Körpern festgestellt. Viele können sich endlich ihre Krankheiten erklären: Herz und Kreislaufprobleme, Asthma, Krebs. rbbReporterin Gabi Probst hat Stefan Lange und andere betroffene Polizisten über neun Jahre begleitet. Einige sterben in dieser Zeit. Andere gründen den Verein B.I.S.S. und erkämpfen Entschädigungszahlungen.
    Über 700 Betroffene stellen dafür einen Antrag. In kaum einem anderen Fall sind sich Innenpolitiker aller Fraktionen im Abgeordnetenhaus in der Sache so einig, trotzdem dauerte es Jahre, bis ein Entschädigungsfond aufgelegt wird. Die rbb Story zeigt nicht nur, wie die Berliner Polizei ihre Fürsorgepflicht verletzte, sondern auch den harten Kampf der Betroffenen für Gerechtigkeit und ihre Gesundheit. Viele können nicht mehr geheilt werden, aber heute muss niemand mehr beim Schießen erkranken. Inzwischen werden neue Schießstände in der Hauptstadt gebaut. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 rbb
  • Folge 6 (45 Min.)
    Ruhnert beim Wahlkampfabschluss.
    Oliver Ruhnert ist einer der erfolgreichsten Manager des deutschen Spitzenfußballs. Seiner Kaderplanung ist es zu verdanken, dass der zweitklassige 1. FC Union Berlin in die Bundesliga aufgestiegen ist und sogar Champions League gespielt hat. Neben seinem Job bei Union ist Ruhnert immer auch politisch aktiv, erst als Stadtrat für Linkspartei in Iserlohn, später beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Beflügelt vom Erfolg des BSW bei Europa- und Landtagswahlen und umgarnt von der Parteigründerin lässt sich Ruhnert auf ein Wagnis ein: Er gibt seinen renommierten Job bei Union auf, um für das BSW als Berliner Spitzenkandidat in den Bundestag einzuziehen.
    Was zu Beginn fast wie ein Spaziergang aussieht, wird für Oliver Ruhnert zu einer echten Belastungsprobe: Aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen muss er seinen Job bei Union viel früher aufgeben als eigentlich gedacht. Und das mitten in einer Phase, in der die von ihm zusammengestellte Mannschaft strauchelt. Im Stadion An der Alten Försterei muss Oliver Ruhnert zusehen, wie das Team in den Abstiegskampf rutscht. Dazu brechen auch noch die Umfragewerte des BSW ein. Waren die Partei-Mitglieder im Dezember 2024 noch siegessicher, erlebt Ruhnert beim Straßenwahlkampf im Januar in Berlin-Hellersdorf, wie schwer es werden könnte, die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen.
    Und als wäre das nicht alles schon genug, kämpft Ruhnert auch noch mit einem persönlichen Schicksalsschlag. In der heißen Phase des Wahlkampfs kommt seine Mutter auf die Intensivstation. Ruhnert muss für die Partei Termine in Berlin wahrnehmen und sich gleichzeitig privat im Sauerland kümmern. Am Ende scheitert Ruhnert mit der jungen Partei dramatisch knapp. Weniger als 10.000 Stimmen fehlen für den Einzug in den Bundestag.
    Stattdessen fährt Die Linke in Städten und darüber hinaus überraschende Zuwächse ein. Hat er sich mit dem Projekt Bundestag übernommen? Die Autoren David Donschen, Nico Schmolke und Philipp Katzer haben Oliver Ruhnert ein halbes Jahr auf seinem Weg vom Fußball in die Politik und wieder zurück mit der Kamera begleitet. Auf dem Trainingsplatz, im Stadion, bei Hintergrundgesprächen, im Wahlkampf und beim sich neu orientieren. Entstanden ist ein sehr persönliches Porträt über einen der unkonventionellsten Männer des deutschen Spitzenfußballs. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 14.05.2025 rbb
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