Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Psycho“ startete am 21.11.2020 auf arte.tv und am 21.11.2020 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (25 Min.)
    Ohne den Anschlag ginge es Grégoire Chiche heute nicht so gut. Das klingt merkwürdig. Doch der Franzose ist heute ein anderer Mensch als vor dem Attentat. In seiner Wahrnehmung ist er heute glücklicher. Der Grund: Resilienz. Was aber ist das, und wie fühlt es sich an, resilient zu sein?Grégoire rannte um sein Leben. Am Strand von Tunesien erlebte der Franzose einen Terroranschlag. Danach kam die Leere. Und dann setzte ein Prozess ein, der Grégoire verändert hat. Er begann in die Bergen zu laufen, mit Hindernissen, immer höher. Mit jedem Kilometer ging es besser.
    Grégoire vergaß nie, was ihm passiert ist, aber er begann das Leben anders zu sehen. Der Augenklick wird wichtiger als die Zukunft, Erleben bedeutender als Besitzen. Marie Dasylva war nie in akuter Lebensgefahr und leidet dennoch. Die täglichen Diskriminierungen, denen sie als schwarze Frau im Berufsleben ausgesetzt ist, haben sie krankgemacht. Sie leidet an Depressionen, bis auch bei ihr der Prozess der Resilienz einsetzt: Marie kauft sich ein dickes Notizbuch, schreibt auf, was ihr widerfahren ist, mit einer Besonderheit: Sie erfindet neue Enden.
    Wie hätte die Geschichte ausgehen können, wenn sie sich gewehrt hätte? Damit hilft sie heute anderen.Das ist es, was resiliente Menschen ausmacht: Sie finden einen Weg das Leid in ihr Leben zu integrieren. Das beobachtet Pierre Gagnepain aus Frankreich. Der Erinnerungsforscher und Neurowissenschaftler beschäftigt sich mit Überlebenden von Attentaten. Ihm ist klar: Resilienz ist ein dynamischer Prozess. Es ist die Fähigkeit, traumatische Ereignisse ins eigene Erinnern zu integrieren, sich anzupassen und auch nach dem Ereignis weiterzumachen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.11.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 21.11.2020arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (25 Min.)
    Jens kämpft seit Jahren mit Panikattacken: „Wenn ich meine Angst runterbrechen sollte, dann habe ich Angst zu sterben. Das ist so die Ursache von allem.“ Einen Brief zu öffnen, kann den gestanden Mittfünfziger buchstäblich in die Knie zwingen. Das mitzuerleben, war für seine Freundin ein Schlüsselerlebnis: „Dieser Mensch ist in sich zusammengesunken, hat gezittert und hatte Angst in einer Art und Weise, wie ich das nur aus Büchern kannte.“ Remy ist Therapeut in Marseille und hat sich darauf spezialisiert, Angstpatienten mit Hypnose zu helfen. Wie grauenhaft Panik ist, weiß er aus eigener Erfahrung: „Ich war etwa 10 Jahre alt und schwamm im Meer. Da fing mein Herz an zu rasen, ich bekam Schnappatmung, hatte Panik nicht zu sehen, was unter mir war. Ich bekam kaum noch Luft, alles tat weh.“ Diese Erfahrung hilft ihm heute bei seinen Patienten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.11.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 21.11.2020arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Kaum eine psychische Spielart wird so unterschätzt wie das ADHS. Die Vorurteile sind so vielfältig wie falsch: So seien Menschen, die an ADHS leiden, einfach schlecht erzogen, mit ein bisschen Sport sei das leicht in den Griff zu bekommen, und außerdem sei es nur eine Ausrede für die Ritalin-Sucht. Nichts davon ist wahr: ADHS ist eine Störung im Gehirnstoffwechsel. Vereinfacht gesagt, kann das Gehirn von Betroffenen Dopamin nicht in ausreichender Menge aufnehmen. Reize werden daher anders wahrgenommen und verarbeitet als bei einem funktionierenden Stoffwechsel. Die Folgen sind eine starke innere Unruhe, impulsives Handeln und eine verminderte Konzentrationsfähigkeit. Die Ursache ist noch nicht genau geklärt. Sicher ist bisher, dass die Störung genetisch bedingt ist. Viele verbinden ADHS mit Kindern. Das Bild des unruhigen Zappelphilipps prägt die Wahrnehmung dieser psychischen Besonderheit. Dass auch Erwachsenen an ADHS leiden, ist vielen gar nicht bewusst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.12.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 21.11.2020arte.tv
  • Staffel 1, Folge 4 (30 Min.)
    Die Liebe macht uns zu Wahnsinnigen. Das nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz real. Es ist medizinisch bewiesen, dass der akute Zustand des Verliebt-Seins hormonell der einer psychotischen Störung gleicht. Die Bio-Chemie des Gehirns ist im Ausnahmezustand.Diese hormonelle Explosion hat ihren Ursprung im Hormon Oxytocin, das auch als Kuschelhormon bezeichnet wird. Es wurde schon 1906 entdeckt und ist verantwortlich für Zärtlichkeit, Zuneigung und Vertrauen. Es ist der Schlüssel für elterliche Fürsorge und kommt nicht nur beim Menschen vor, sondern universell im ganzen Tierreich (sogar bei Würmern).
    Besonders empfänglich für die Wirkung des Oxytocins ist das Herz. Ihm tut das Kuschelhormon besonders gut, da es das Stresshormon Cortisol abbaut. Im Rausch der Hormone heilen zudem Wunden schneller, und das Angstempfinden sinkt. Auch das als Glückshormon bekannte Dopamin spielt eine Rolle beim Verliebtsein. Das Belohnungssystem reagiert auf den Anblick des geliebten Menschen so, wie wenn man Drogen nehmen würde. Keine Wunder also, dass im Rausch der Hormone so manches geschieht, was man im „nüchternen“ Zustand so nicht machen würde.Chloé de la Horra und Tom Kohlbuß sind seit einer Weile ein Paar.
    Die Beziehung zwischen der Köchin aus Frankreich und dem Berliner Schreiner ist lustvoll. Doch jetzt entdeckt Chloé eine neue Seite an sich. Kann Dominanz ihr Lust machen? Sind solche Fantasien normal und erlaubt? Umut Özdemir ist Sexualpsychologe und sagt es deutlich: Solange es im Kopf stattfindet, ist alles erlaubt. Dem Ausleben der Lüste sind tatsächlich Grenzen gesetzt. Doch welche, jenseits der Wahrung Rechte Dritter, sind das? Auch was geschieht, wenn wir begehren, erklärt Umut: Die Party im Kopf steuert das limbischen System.
    Der rationale Frontalkortex, der sonst die Kontrolle hat und Situation in gut oder schlecht einteilt, ist ausgeschaltet.Was aber hindert uns in solche Situationen zu kommen und unsere Lust auszuleben? Oft ist es Scham, die uns zurückhält. Auch Caroline Paboeuf schämte sich für ihren Körper: Zu androgyn sei sie, um Lust ausleben zu können. Dann kam sie nach Berlin und machte in der Szene andere Erfahrungen: Sie wurde begehrt, so wie sie war.
    Und fand darüber ihre Lust. Auch hat sie gelernt zu akzeptieren, dass ihr Zyklus sie beeinflusst: Mal mehr, mal weniger Lust zu haben, ist normal. Diese scheinbar banale Erkenntnis ist gerade für Frauen nicht selbstverständlich.Wo aber fängt lustvolle Begierde an? Bei sich selbst. Wer den eigenen Körper als lustvoll empfindet, hat es leichter, dieses Gefühl auch mit anderen auszuleben. Mutige wagen sich in Workshops, die sich mit Selbstliebe und Solosex beschäftigen und stellen fest: Dafür muss man sich nicht schämen, und es macht Spaß. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.12.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 21.11.2020arte.tv

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