Metalle aus der Tiefe der Meere: Mangan, Kupfer, Kobalt. Rohstoffressourcen, interessant für die Industrie. Aber Tiefseebergbau ist teuer und schädigt das Ökosystem. Dennoch: Die Schatzsuche läuft. Wissenschaftler und Industrie arbeiten fieberhaft daran, neue Rohstoffquellen zu erschließen. Um den wachsenden Bedarf zu decken und um sich von Importen unabhängig zu machen. Auf dem Meeresgrund werden sie fündig. In verschiedenen Regionen des Pazifischen und Indischen Ozeans lagern Manganknollen. Schwarze, über Jahrmillionen gewachsene Klumpen, die zu einem hohen Anteil aus Mangan, Kupfer, Nickel und Kobalt bestehen und deshalb eine potenzielle Rohstoffquelle für unsere hochtechnisierte Gesellschaft darstellen. Problem nur: Die Lagerstätten befinden sich in einer Tiefe von 4000 bis 6000 Metern. Ihr Abbau stellt nicht nur eine große Herausforderung für die Rohstoffindustrie dar. Er würde auch in ein Ökosystem eingreifen, das nahezu unerforscht und daher kaum verstanden ist. Durch den
Tiefseebergbau droht unbekannten Arten das Aus. Meeresbiologen befürchten sogar, dass der Abbau einen ähnlich desaströsen Eingriff in die Natur darstellen könnte wie das Abholzen der Regenwälder. Trotzdem halten Deutschland und viele andere Länder an dem Plan fest, Manganknollen vom Grund des Meeres zu bergen. Ihre Claims haben sie bereits abgesteckt. Mit dem deutschen Forschungsschiff „Sonne“ reisen Wissenschaftler in ein Gebiet, das Kollegen schon vor 26 Jahren aufgesucht hatten. Damals hatten diese Wissenschaftler Furchen in den vier Kilometer tiefen Meeresgrund gezogen. Die Forscher auf der „Sonne“ gehen nun der Frage nach, ob die Spuren im Schlamm noch sichtbar sind. Und ob sich das Leben um sie herum regeneriert hat. Sie hoffen mit ihren Erkenntnissen zumindest die schlimmsten Auswirkungen des Tiefseebergbaus verhindern zu können. Ihre bisherigen Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass Eingriffe in solchen Tiefen schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben werden. (Text: ZDF)