Steffen Otten und Henning Heide beim Joggen in Ihrer neuen Laufjacke aus Biobaumwolle.
Bild: Marc Haenecke, Bilderfest / ZDF
Mountainbikes, Surfboards oder Sportbekleidung – allzu oft bestehen sie aus umweltschädlichen Materialen. Wie wird die Sportindustrie grüner? Immer mehr Menschen zieht es in die Natur, der Outdoortrend ist ungebrochen. Häufig hat diese Entwicklung aber negative Auswirkungen auf unsere Umwelt. Höchste Zeit, die Sportbranche nachhaltiger zu machen, ohne auf Spaß verzichten zu müssen. Auf der grünen Welle reitet Adrian Kuschke schon länger. Der passionierte Surfer möchte die Surfindustrie klimafreundlich umkrempeln. Er arbeitet an Boards aus Agavenholz, einem nachwachsenden Rohstoff, denn er „will eine Alternative bieten, um die Welt ein wenig besser zu machen“. Der Kern seiner Surfbretter ist zu 95 Prozent biologisch abbaubar, außerdem sind die Boards langlebiger als herkömmliche Schaumstoffbretter. Das Holz ist ein Abfallprodukt einer großen Sisal-Agaven-Farm in Kenia. Dorthin begleitet die Dokumentation den Visionär. Auf der Plantage trifft er Gleichgesinnte, die ihn bei seiner Mission unterstützen und mit ihm den Wandel im Surfsport vorantreiben. Nachhaltige Laufkleidung, darum geht es Steffen Otten. Der Hamburger hat mit einem Freund Sporttextilien entwickelt, die aus Bio-Baumwolle oder anderen biologisch abbaubaren Stoffen
hergestellt sind. Die Farben sind ebenfalls umweltfreundlich. Am Ende werden beispielsweise die Shirts nicht weggeworfen, sondern wieder zu neuem Garn recycelt – das Material bleibt im Kreislauf. Steffen Otten ist überzeugt, „dass es möglich ist, Sportkleidung auch aus umweltgesunden Materialien herzustellen. Auch wenn die Sportindustrie uns etwas anderes erzählen will.“ Zurzeit arbeiten er und sein Team an einer Laufjacke, die ohne eine giftige Imprägnierung auskommt. Mountainbiken ist ein beliebter Sport, der als naturnah gilt. Doch für Fauna und Flora hat die Sportart Folgen. Der Waldboden beispielsweise wird in Mitleidenschaft gezogen, denn genau wie bei Autoreifen ist der Abrieb von Mountainbikereifen ein Problem – Mikroplastik gelangt in die Umwelt. Der Sportökologe Fabian Sommer von der Uni Bayreuth forscht deshalb daran, den Plastikabrieb der Reifen zu verringern. „Mit dem Mountainbike ist man mitten in der Natur. Deswegen ist es mir wichtig, mit meiner Arbeit mehr darüber herauszufinden. Schließlich will ich ja mit meinem Sport nicht der Natur schaden!“, so der Wissenschaftler. Ein großer Reifenhersteller interessiert sich bereits für seine Arbeit. Auch der Betreiber eines MTB-Parks möchte mithelfen, den Sport nachhaltiger zu machen. (Text: ZDF)