Moderner, frecher, koketter – die 1960er-Jahre. Österreich befindet sich in einem Prozess des Aufbruchs und des Aufschwungs. Der Wiederaufbau nach dem Krieg befeuert ein Wirtschaftswunder. Unsere Städte werden moderner. Unser Leben wird bunter. Wir haben uns an Freiheit und bescheidenen Wohlstand gewöhnt. Die Beatles aus Liverpool nehmen uns an der Hand. John F. Kennedy greift nach den Sternen. Martin Luther King hat einen Traum. Neil Armstrong macht einen kleinen Schritt auf den Mond, der Franz Viehböck, Österreichs einziger Kosmonaut, wahrhaftig fasziniert. Die Welt verändert sich. Wir sehen zu und staunen. In verrauchten Nacht-Cafes proben Maler, Dichter und eine neue Boheme so etwas
wie den Widerstand gegen den eher spießigen Zeitgeist der frühen 60er-Jahre. Eine erste Abrechnung mit den Mitläufern der Nazi-Zeit beginnt und zeigt Bruchlinien der Gesellschaft auf. Teddy Podgorski erlebt die Geburt des „Herrn Karl“ im Cafe Gutruf. Wien will wieder Weltstadt werden. Schnell errichtete Neubauten sollen die Wohnungsnot lindern. Die Straße gehört dem Verkehr. Wir werden (Auto)-mobil. Viele Kinder kommen zur Welt, Baby-Boomer werden sie später genannt. Topsy Küppers und Erni Mangold blicken hinter die Kulissen eines blühenden Filmlebens und Sepp Forcher belebt als Hüttenwirt den Untersberg. Als wir mutig wurden – die 60er-Jahre. (Text: Servus TV)