ZDF wirft „Die Vorleser“ aus dem Programm

Heidenreichs Nachfolger sind gescheitert

Michael Brandes – 23.12.2010

ZDF wirft "Die Vorleser" aus dem Programm – Heidenreichs Nachfolger sind gescheitert – Bild: ZDF/Susanne Dittmann

Die ZDF-Show „Die Vorleser“ wird im kommenden Jahr nicht mehr auf den Bildschirm zurück kehren. „Die Sendung vom 3. Dezember war die letzte“, bestätigte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut dem „Spiegel“.

Die von Amelie Fried und Ijoma Mangold moderierte Literatursendung wurde im Juli 2009 ins Programm genommen, nachdem Elke Heidenreichs Magazin „Lesen!“ aufgrund der öffentlichen Kritik der Moderatorin an ihrem Sender abgesetzt worden war (fernsehserien.de berichtete). An die früheren Erfolge von Heidenreich oder gar an die Zeiten eines Marcel Reich-Ranicki konnte das vergleichsweise dezent agierende „Vorleser“-Duo allerdings nie anknüpfen.

Zwar hätten Fried und Mangold ihre Sache gut gemacht, jedoch war es „sicher auch unser Fehler, dass wir auf eine Doppelmoderation gesetzt hatten“, wird Bellut zitiert. Mit einer Nachfolgesendung soll frühestens im Sommer zu rechnen sein.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Also ich habe "die Vorleser" 2 oder 3 mal gesehen, das hat mir gereicht. Wenn zwei da sitzten und sich streiten,ob das Buch gut oder schlecht ist.. na, ich weiss nicht. Reich -Ranicki war wieder zu sehr für Profis. Ich weine der Heidenreich seit ihrem Abgang nach. Sie hat die Sendung einmalig moderiert und auch einer nicht gerade als Leseratte zu bezeichnenden wie mir, Lust auf Lesen gemacht. Ein Gast, der kurz sein Lieblingsbuch vorstellt, hat mir auch sehr gut gefallen.
    • am via tvforen.de

      Ich habe mir gerade die letzte Vorleser-Folge im Netz angesehen.

      http://vorleser.zdf.de/

      Das ist ja unglaublich: Kann man es irgendwo lernen, eine Sendung derart langweilig zu präsentieren? Das es dafür Naturtalente gibt, scheint mir nicht vorstellbar.

      Natürlich könnte man Elke wieder reaktivieren, mit Andrea Kiewel hat das doch auch funktioniert.
      • am via tvforen.de

        Von der Sendung habe ich gerade mal eine Folge durchgestanden, so schnarchig war die.

        Ich würde gerne Elke Heidenreich wiedersehen. Die Frau, man mag sie mögen oder nicht, konnte (kann) Lust auf Bücher machen, die man sonst vielleicht nicht lesen (oder nicht mal finden) würde.
        • am via tvforen.de

          Genau meine Meinung.
          von mir aus dürfte sie gerne wieder eine Bücher-Sendung moderieren!
      • am via tvforen.de

        Tja, so kann's gehen, wenn man Mitarbeiter, die nicht nur eine eigene Meinung haben, sondern selbige gelegentlich auch noch sagen, rasch feuert, damit die anderen Untertanen abgeschreckt werden.

        Nun wird offenkundig eine Notschlachtung vorgenommen. Wäre interessant zu erfahren, ob den Moderatoren erst nach der letzten Sendung mitgeteilt wurde, daß dies ihre letzte war. Man wollte die Reihe partout nicht fortsetzen, bis eine neue zusammengebastelt ist.

        Ist ja auch egal - wozu Literatur (eine ganze halbe Stunde alle paar Wochen) im öffentlich-rechtlichen Bildungs- und Anspruchsfernsehen ZDF?
        • am via tvforen.de

          Hut ab vor dem ZDF. Das letzte bisschen Qualität das sie im Programm hatten, schmeißen sie raus. Wird immer schlimmer mit den Öffentlich rechtlichen Sender.
        • am via tvforen.de

          Ja und dennoch waren die beiden einfach furchtbar langweilig. Man plant ja angeblich eine neue Literatursendung, vielleicht wird die ja spannender. Wenn man sowas wie das Literarische Quartett nochmal hinbekäme, wäre es ein Traum. Und selbst die Heidenreich war, so blöde man sie finden kann, unterhaltsamer als die beiden Vorleser. Naja, Hauptsache es wird kein "Denis Scheck"-Abklatsch, der ist in seiner überheblichen Art nämlich ziemlich unangenehm (für mich zumindest).

          Mal gucken, was das wird.
        • am via tvforen.de

          CormacMcCarthy schrieb:
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          > Ja und dennoch waren die beiden einfach furchtbar
          > langweilig. Man plant ja angeblich eine neue
          > Literatursendung, vielleicht wird die ja
          > spannender. Wenn man sowas wie das Literarische
          > Quartett nochmal hinbekäme, wäre es ein Traum.
          > Und selbst die Heidenreich war, so blöde man sie
          > finden kann, unterhaltsamer als die beiden
          > Vorleser. Naja, Hauptsache es wird kein "Denis
          > Scheck"-Abklatsch, der ist in seiner
          > überheblichen Art nämlich ziemlich unangenehm
          > (für mich zumindest).
          >
          > Mal gucken, was das wird.

          Machen wir uns nichts vor. Insgeheim wünschen die sich doch die Heidenreich zurück.
        • am via tvforen.de

          "Naja, Hauptsache es wird kein "Denis Scheck"-Abklatsch" -

          Abklatsch ist niemals gut, von wem man auch abklatschen mag...


          "Der ist in seiner überheblichen Art nämlich ziemlich unangenehm" -

          Ich nenne das eher gesundes Selbstbewußtsein (was vielen Leuten übel aufzustoßen pflegt, weiss ich wohl), und wenn es wie bei D.S. mit Sachverstand, Begeisterung und nicht zuletzt einer guten Portion (Selbst-) Ironie aufzutreten pflegt, habe ich nichts dagegen. Außerdem finde ich es merkwürdig, Scheck Überheblichkeit vorzuwerfen - und ausgerechnet "Das literarische Quartett" zurückzuwünschen, war doch gerade Marcel Reich-Ranicki jahrzehntelang das Inbild marktschreierischer Besserwisserei, ja borniertester Arroganz... Nein, diese Art der Kritik 'von oben', so wichtig das lierarische Quartett zu seiner Zeit auch gewesen sein mag, wurde zu Recht in Rente geschickt.
        • am via tvforen.de

          Dick Tracy schrieb:
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          > "Naja, Hauptsache es wird kein "Denis
          > Scheck"-Abklatsch" -
          >
          > Abklatsch ist niemals gut, von wem man auch
          > abklatschen mag...
          >
          >
          > "Der ist in seiner überheblichen Art nämlich
          > ziemlich unangenehm" -
          >
          > Ich nenne das eher gesundes Selbstbewußtsein (was
          > vielen Leuten übel aufzustoßen pflegt, weiss ich
          > wohl), und wenn es wie bei D.S. mit Sachverstand,
          > Begeisterung und nicht zuletzt einer guten Portion
          > (Selbst-) Ironie aufzutreten pflegt, habe ich
          > nichts dagegen. Außerdem finde ich es
          > merkwürdig, Scheck Überheblichkeit vorzuwerfen -
          > und ausgerechnet "Das literarische Quartett"
          > zurückzuwünschen, war doch gerade Marcel
          > Reich-Ranicki jahrzehntelang das Inbild
          > marktschreierischer Besserwisserei, ja
          > borniertester Arroganz... Nein, diese Art der
          > Kritik 'von oben', so wichtig das lierarische
          > Quartett zu seiner Zeit auch gewesen sein mag,
          > wurde zu Recht in Rente geschickt.


          Also ich fand Reich-Ranicki immer geil. Vorallem als er mal die Löffler so richtig fertig gemacht hat. Der Löffler ihre Meinung konnte ich sowieso fast nie teilen.
        • am via tvforen.de

          Gandalf schrieb:

          "Also ich fand Reich-Ranicki immer geil. Vorallem als er mal die Löffler so richtig fertig gemacht hat. Der Löffler ihre Meinung konnte ich sowieso fast nie teilen" -

          Eine andere Meinung zu haben, ist kein Grund, jemanden 'fertigzumachen'. Was er sich damals gegen Sigrid Löffler geleistet hat, war nichts als schlechtes, ja pöbelhaftes Benehmen. Die Meinungen Reich-Ranickis, dessen Literaturverständnis schon zu seinen aktiven Zeiten, höflich gesagt, 'überholt' war, habe ich so gut wie nie geteilt, dafür sind mir seine Interessen - die sich mit steigendem Alter offenbar nur noch um seine Altherren-Erotika drehten - einfach zu einseitig und unzeitgemäß. Er war nun mal im Grunde ein Mensch des 19. Jahrhunderts - und wurde, ich wiederhole es, zu Recht in Rente geschickt.
        • am via tvforen.de

          Dick Tracy schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Ich nenne das eher gesundes Selbstbewußtsein (was
          > vielen Leuten übel aufzustoßen pflegt, weiss ich
          > wohl), und wenn es wie bei D.S. mit Sachverstand,
          > Begeisterung und nicht zuletzt einer guten Portion
          > (Selbst-) Ironie aufzutreten pflegt, habe ich
          > nichts dagegen.

          Sehr richtig, ich versuche seine Sendung immer zu sehen, was aber wegen der unregelmäßigen und versteckten Ausstrahlung nicht leicht ist. Die Gespräche sind natürlich abhängig vom jeweiligen Autor, aber immer kurzweilig, die Empfehlungen in den Buchläden treffend und oft abseits des Mainstreams, die Kommentare zu den Top10-Bestenlisten sind fast schon legendär - schlechte Bücher werden, egal wie namhaft und populär der Autor ist, mit dem passenden Worten in den Müll geworfen, es gibt kein Generallob oder Vorschußlorbeeren für Autoren. Unvergessen auch die kleine Fehde mit Eckhart von Hirschhausen, der mit Schecks Kritik nicht einverstanden war und Leserbriefe geschrieben hat.
          Und zum Schluss: wenn es auch mit Büchern nichts zu tun hat, aber wer für die Musikauswahl in dieser Sendung zuständig ist, hat einen exzellenten Geschmack - nicht nur wegen der mehrfachen Nutzung von Cat Power Titeln.

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