ZDF produziert ‚La Bohème‘ mit Anna Netrebko

Die russische Operndiva als Klassik-Zugpferd

Jens Dehn – 04.02.2008

Das ZDF setzt weiterhin auf Klassik. In Wien haben Anfang Februar die Dreharbeiten zu dem Opernfilm „La Bohème“ mit Anna Netrebko und Rolando Villazón begonnen. „La Bohème“ von Giacomo Puccini gilt als eines der bedeutendsten Werke der Opernliteratur. Nach der Kinoauswertung soll die Verfilmung als ein Highlight im Musikprogramm des Zweiten laufen. Intendant Markus Schächter sprach im Juli 2007 von einer Platzierung im Weihnachtsprogramm (fernsehserien.de berichtete).

Anna Netrebko und Rolando Villazón, das „Traumpaar der Klassik“, verkörpern das Liebespaar Mimi und Rodolfo, das tragisch getrennt wird, als Mimi einer tödlichen Schwindsucht erliegt. Unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Produziert wird der Film von der Wiener Produktionsfirma MR Film in Koproduktion mit dem ZDF. Auch das Österreichische Filminstitut, der Filmfonds Wien und der ORF (Film-/​Fernsehabkommen) unterstützen das Projekt.

Regisseur des Opernfilms ist Robert Dornhelm, der zuletzt die vierteilige Tolstoi-Verfilmung „Krieg und Frieden“ drehte, die Anfang Januar im ZDF ausgestrahlt wurde. Der Filmemacher führt auch Regie bei der Dokumentation „Karajan – oder Die Schönheit wie ich sie sehe“, die das Zweite im Umfeld des 100. Geburtstags von Herbert von Karajan im April zeigen wird.

Netrebko und Villazón sind mittlerweile Stammgäste im Programm des ZDF. Die Russin war 2003 bei Senta Berger in der ZDF-Show „Klassisch!“ zu Gast. Villazón gab im März 2005, ebenfalls bei Senta Berger, sein Fernsehdebüt, zwei Monate später war er in Götz Alsmanns Sendung „Eine große Nachtmusik“ zu Gast. Das Konzert zur Fußball-WM aus der Berliner Waldbühne vor 20.000 Zuschauern wurde live vom ZDF übertragen und weltweit in weiteren 27 Ländern gezeigt. Im August 2007 sang Anna Netrebko bei der Operngala aus Baden-Baden.

Die russische Sopranistin und der mexikanische Tenor gelten auf der Opernbühne als Traumpaar, seit sie 2005 bei den Salzburger Festspielen in Giuseppe Verdis „La Traviata“ zusammen spielten und sangen. Seitdem folgten gemeinsame Auftritte als „Roméo et Juliette“ in Los Angeles, in Verdis „Rigoletto“ an der New Yorker Met und in „Manon“ von Jules Massenet in Berlin. Während Villazón dabei in der Fachwelt über jeden Zweifel erhaben ist und als wahrer Star gilt, muss sich Netrebko des Öfteren den Vorwurf gefallen lassen, mehr durch ihr Aussehen als durch ihre Stimme zu punkten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Sollte das dann nicht eher heißen "ZDF koproduziert ..."?

    Die Dreharbeiten zu dem Film wird Anna Netrebko ja noch abschließen können, ihren Auftritt bei den Salzburger Festspielen im Sommer hat sie aufgrund ihrer Schwangerschaft bereits abgesagt.

    [url]http://www.news.at/articles/0806/40/196345.shtml[/url]
    • am via tvforen.de

      Der Vater von Anna Netrebkos Baby heißt Erwin Schrott und ist Bassbariton.Also auch Musiker.
    • am via tvforen.de

      Anna Netrebko und Jonas Kaufmann wären auch eine interessante
      Besetzung gewesen.
      Na, egal wie, als Puccini Anhänger freue ich mich auf jeden Fall auf diese
      Aufführung.
      Hoffentlich kann Anna Netrebko die Aufnahmen ( wegen Schwangerschaft )
      gut beenden.
      toi toi toi !

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