„Nach der Wahl ist vor der Wahl“, könnte man sagen: Im März 2017 läuft die aktuelle Amtszeit des ZDF-Intendanten Dr. Thomas Bellut aus. Bereits jetzt machen sich die Mitglieder des ZDF-Fernsehrates Gedanken um die Zukunft. So hat der Ratsvorsitzende Ruprecht Polenz auf Anregung aus dem Rat den Geschäftsordnungspunkt „Intendantenwahl“ auf die Tagesordnung für die Sitzung vom 18. September gesetzt – der Rat tritt in der Regel viermal jährlich zusammen.
Im Juni 2011 war Dr. Thomas Bellut gewählt worden – er war der einzige Kandidat, nachdem der bisherige Amtsinhaber Markus Schächter damals keine Wiederwahl angestrebt hatte.
Durch die relativ frühe Wahl kommt noch der aktuelle, 77-köpfige Fernsehrat bei der Wahl zum Zug. Als Reaktion auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass Staat und Parteien in dem Gremium zu viel Gewicht hätten, während es doch alle gesellschaftlichen Gruppierungen repräsentieren solle (fernsehserien.de berichtete), musste daran zuletzt nachgebessert werden. Vor knapp sechs Wochen war daher durch die 16 Ministerpräsidenten eine Neuordnung der Zusammensetzung des Fernsehrates beschlossen worden, die die Mitgliederzahl von 77 auf 60 reduzieren soll (fernsehserien.de berichtete) – wobei 14 der wegfallenden 17 Sitze zulasten der Politik gehen. Die entsprechende Neufassung des Staatsvertrags tritt zum 1. Januar 2016 in Kraft. Es wird also der Eindruck erweckt, als wolle der aktuelle, noch übermäßig von der Politik geprägte Fernsehrat, auf seiner mutmaßlich letzten Sitzung noch schnell seinem Kandidaten fünf weitere Amtsjahre sichern.
Wie § 26 Absatz 1 des ZDF-Staatsvertrages festlegt, wird der Intendant oder die Intendantin vom Fernsehrat in geheimer Abstimmung bestimmt. Für die Wahl ist eine Mehrheit von „drei Fünftel der gesetzlichen Mitglieder“ des Fernsehrats erforderlich – insbesondere vermindern also eventuell wegen kurzfristiger Verhinderung nicht wahrgenommene Stimmen bei der Abstimmung nicht die notwendige Mehrheit von derzeit mindestens 47 Stimmen.
Die Wahl des Intendanten des Zweiten Deutschen Fernsehens erfolgt dabei auf fünf Jahre, eine Wiederwahl ist möglich. Interessenten können sich beim Fernsehrat bewerben, die Bewerbungen werden dann den Mitgliedern des Fernsehrates weitergeleitet. Gewählt werden kann nur, wer durch mindestens ein Mitglied des Fernsehrates für das Amt vorgeschlagen wird. Dr. Thomas Bellut ist bereits zum Zeitpunkt der jetzigen Ankündigung zur Wiederwahl vorgeschlagen worden.
Und was kündigt er nach Wetten dass ...? diesmal an, abschaffen zu wollen? Das heute-Journal?
bugmenot_is_back am
'Gewählt werden kann nur, wer durch mindestens ein Mitglied des Fernsehrates für das Amt vorgeschlagen wird. Dr. Thomas Bellut ist bereits zum Zeitpunkt der jetzigen Ankündigung zur Wiederwahl vorgeschlagen worden.'
Wie wird man Mitglied des Fernsehrates - ich würde gern die nicht repräsentierte Gruppe der Atheisten vertreten? Alternativ auch die des Fliegenden Spagettimonsters