„Westeros – The Series“: Parodie-Trailer zu einem modernen Spin-Off

Wenn „Game of Thrones“ in der Moderne spielen würde

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.09.2017, 18:00 Uhr

„Westeros“ – Bild: Westeros - The Series/YouTube
„Westeros“

Fünf Spin-Off-Ideen lässt HBO aktuell zu seinem weltweiten Publikumshit „Game of Thrones“ entwickeln (fernsehserien.de berichtete) – und vermutlich wird keins davon in der Gegenwart spielen. Ein Missstand, mit dem sich die niederländischen Comedians bei der Late-Night-Sendung „Zondag met Lubach“ nicht abfinden wollten. So produzierten sie einen „Trailer“ zu „Westeros – The Series“, die einen (erneuten?) Kampf um Westeros und das, was da jenseits der Mauer ist, ins Zentrum stellt.

Die Hohen und Mächtigen versuchen die Massen für sich zu begeistern, wie etwa Premierminister Lannister, oder ziehen in den Türmen der Herrschaft die Strippen. Der Fortschritt hat Einzug gehalten, Hochhäuser und Straßenschluchten kennzeichnen nun Westeros, während neben dem angeschlagenen Titan von Braavos Windräder ökologischen Strom herstellen und am Wall eine geteerte Straße entlangführt. Der Eiserne Thron steht längst im Museum, und doch – viel geändert hat sich bei den Mächtigen nicht.

„Plus ça change, plus c’est la même chose“ – im Trailer englisch übersetzt „The more things change. The more they stay the same.“ lautet ein alter, französischer Sinnspruch. Mag sich die Welt äußerlich auch noch so sehr ändern, die Vorgänge darin bleiben gleich: Die Mächtigen wollen noch mehr Macht anhäufen, die breite Masse strebt nach der Erfüllung ihrer niederen Gelüste (oder Konsum) und statt die Schuldigen zu bestrafen werden Opferlämmer vorgeführt.

Daneben spielt der Trailer damit, die Unterschiede zwischen dem alten und dem modernen Westeros zeigen zu lassen, während man darauf anspielt, dass doch vieles gleich geblieben ist: Die Armeen von Westeros bestehen jetzt aus Panzern und Soldaten mit Helmen und Maschinengewehren, die „Haustruppen“ sind nun gewaltbereite Demonstranten, die wie Hooligans Fahnen schwingen, eine hohe Dame entsteigt einer Limousine – gefolgt von einem Schattenwolf. Drogenkonsum, Mordanschläge und Affären haben ein anderes Antlitz, sind aber im alten wie im neuen Westeros präsent.

Und wie aktuell in Teilen von Westeros in der siebten Staffel wird die unheimliche Gefahr jenseits der Mauer nicht ernst genommen – obwohl die Zuschauer schon einen Weißen Wanderer zu sehen bekommen, einen der finsteren Gegenspieler allen Lebens, ausgezeichnet durch seine blauen Augen.



Bereits Anfang des Jahres war die von Arjen Lubach moderierte Sendung „Zondag met Lubach“ weltweit in die Schlagzeilen gekommen, als sie anlässlich der Amtseinführung und Trumps Statement „America First“ mit dem Video „America first – the Netherlands Second“ ein internationales Internet-Meme losgetreten hatte.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Was hasse ich Serien, so wie GoT, die NICHT "Heute" spielen.

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