Vor dem Start: „The Mick“

ProSieben lässt gewagte Sitcom auf die deutschen Zuschauer los

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 27.06.2017, 15:09 Uhr

„The Mick“: Mickey (rechts) sowie Sabrina, Ben, Alba, Chip und Jimmy – Bild: Pamela Littky/FOX
„The Mick“: Mickey (rechts) sowie Sabrina, Ben, Alba, Chip und Jimmy

Am heutigen Dienstag um 21:45 Uhr zeigt ProSieben die neue Comedy „The Mick“. Überlebenskünstlerin Mackenzie „Mickey“ Molng muss sich um die drei Kinder ihrer Schwester kümmern – deren Wohlstandswelt und Mickeys Schmuddel-Existenz treffen hart aufeinander. In den USA wurde die Sitcom vom Sender FOX bereits für eine zweite Staffel verlängert. Die Titelrolle wird von Kaitlin Olson gespielt, die sich mit „It’s Always Sunny in Philadelphia“ einen Namen gemacht hat.

Dabei versucht „The Mick“ durchaus, die Grenzen des amerikanischen Network-TV mit seinen Jugendschutzvorschriften auszuloten und mit – vor allem für eine Familien-Sitcom – derbem Humor auch ein bisschen zu schockieren. Insofern sind Vergleiche mit „jerks.“, das vor einiger Zeit ebenfalls dienstags lief, nicht ganz fehl am Platz.

Mickey (Olson) und ihre Schwester Pamela (genannt Poodle; Tricia O’Kelley) kommen aus einfachsten Verhältnissen. Während Poodle einen wohlhabenden und geschäftstüchtigen Ehemann heiratete, drei Kinder bekam und in einer Villa lebt, ging Mickeys Leben noch ein Stück bergab. Mickey ist gewitzt und schlägt sich durch. Alkohol, Rauchen, Kiffen und kleine Diebstähle bestimmen ihren Alltag.

Als Mickey mit Dauerfreund Jimmy (Scott MacArthur) bei ihrer Schwester vorbeischaut, um diese um ein kleines „Darlehen“ anzuhauen, passiert Überraschendes: Poodle und ihr Ehemann werden wegen Betrugs verhaftet. Kaum, dass die beiden auf Kaution wieder auf freiem Fuß sind, machen sie sich in Nacht und Nebel davon – und Mickey muss sich um die Kinder kümmern. Andererseits kann sie dabei „für lau“ im Anwesen ihrer Schwester wohnen und deren Vorräte plündern.

Hilfe erhält sie dabei von Haushälterin Alba (Carla Jimenez) – die sich schnell daran gewöhnt, nach Feierabend auch den häuslichen Weinvorrat plündern zu dürfen. Zwischen Mick, ihrer Nichte und ihren beiden Neffen entwickelt sich ein mittlerer, familiärer Kleinkrieg, denn die Kinder wollen sich von der merkwürdigen Tante nichts vorschreiben lassen – einerseits haben die Kinder ihren eigenen Kopf, andererseits fehlt es Mickey an moralischer Überlegenheit.

Die 17-jährige Sabrina (Sofia Black-D’Elia, „Skins“) ist die älteste und clasht am härtesten mit ihrer Tante. Sabrina ist sehr unabhängig, fühlt sich erwachsen und lässt sich nichts sagen oder gar vorschreiben, wann sie abends zu Hause sein soll. Neffe Chip (Thomas Barbusca) ist ein typisch unsicherer Teenager, der sich durch das Geld seiner Familie versucht, wichtig zu machen. Dritter im Bunde ist der junge Ben (Jack Stanton), der in den meisten Episoden in irgendwelche Schlamassel schlittert, weil ihn im Familien-Kampf um die Oberhand keiner so recht beachtet. Schnell quartiert sich auch Jimmy im Haus ein. Wie so oft wird durch „äußere Bedrohungen“ (wie das Jugendamt oder Mickeys und Poodles Eltern) ein Waffenstillstand initiiert.

„The Mick“ handelt von einem sehr ungewöhnlichen Familienverband. Anhand dessen werden zahlreiche sozialen Probleme der USA aufgerollt, aber auch auf moderne „Teenagerprobleme“ wird eingegangen: Gruppenzwang, Drogen und der Wunsch nach einer Schönheits-OP.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    schaue ich bestimmt nicht.

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