Versendet Disney+ „Ironheart“?

Streamingdienst bestätigt Veröffentlichungstermine der Marvel-Miniserie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 23.06.2025, 11:31 Uhr

Dominique Thorne in „Ironheart“ – Bild: Marvel Entertainment
Dominique Thorne in „Ironheart“

„Bug“ oder „Feature“? Disney+ hat für seine diese Woche startende Marvel-Miniserie „Ironheart“ die Veröffentlichungstermine bestätigt. Dabei wurde dann klar, dass die sechsteilige Serie an nur zwei Terminen mit je drei Folgen gezeigt wird.

Die Episoden werden in den USA immer um 21:01 Uhr EST („Ortszeit New York City“) veröffentlicht, wenn in Deutschland der Kalender schon den nächsten Tag zeigt und es 3:01 Uhr morgens ist – die ersten drei Episoden schlagen am 24. bzw. 25. Juni auf, die finalen drei Episoden sind dann am 1. bzw. 2. Juli dran.

Mit dieser etwas überraschenden Blitz-Veröffentlichung wiederholt Disney+ die Strategie, die man schon bei „Star Wars: Andor“ angewandt hatte, wo die zwölf Episoden der zweiten und abschließenden Staffel in vier Wochen je mit Dreierpacks veröffentlicht wurden. Bei einer Marvel-Serie ist es das erste Mal, dass es so schnell geht.

Womit wir bei der Frage angekommen sind, wie das zu bewerten ist. Will Disney+ das Kapitel „Ironheart“ möglichst schnell abschließen, weil man kein Vertrauen in die Zugkraft der Serie hat? Oder ist es einfach ein „Trick“ des Managements, um möglichst hohe Zugriffszahlen ausweisen zu können?

Mittlerweile werden in den USA nämlich vom Quotenmessinstitut Nielsen auch für das Streaming Daten erhoben und hochgerechnet. Zentral dabei sind „abgerufene Minuten“ pro Woche. Wenn Disney+ drei Folgen pro Woche anbietet, kann sich die Serie natürlich eher auf einem Top-10-Platz setzen als mit nur einer Folge.

Andererseits steht am 4. Juli ja in den USA der Nationalfeiertag an, was viele Amerikaner für einen Kurzurlaub nutzen, die mit der jetzt verkündeten Strategie dann auch schon die ganze Miniserie konsumieren könnten – so interpretiert wäre die schnelle Veröffentlichung also Dienst am Kunden.

Übrigens hatte Disney+ zum Anfang seiner Existenz geplant gehabt, Marvel-Serien immer auf einen Schlag zu veröffentlichen. Der „Erfolg“ der ersten Staffel von „The Mandalorian“ mit wöchentlichen Folgen sorgte jedoch für ein Umdenken.

„Ironheart“ setzt nach den Ereignissen aus „Black Panther 2: Wakanda Forever“ ein und führt Riri Williams (Dominique Thorne) in ihre Heimatstadt Chicago – Riri ist eine geniale Erfinderin, die Hightech-Anzüge entwickelt und an einer der bekanntesten technischen Hochschulen der USA studiert, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. In Chicago kreuzt sie den Weg des mysteriösen und charmanten Parker Robbins alias „The Hood“ (Anthony Ramos) und stößt auf Geheimnisse, bei denen es auch um den Kampf zwischen Technologie und Magie geht.

Hinter der sechsteiligen Marvel-Miniserie steht die Drehbuchautorin Chinaka Hodge, die unter anderem an der postapokalyptischen Saga „Snowpiercer“ mitwirkte. Regie führten Samantha Bailey und Angela Barnes. Neben Dominique Thorne und Anthony Ramos bekleiden Lyric Ross, Manny Montana, Matthew Elam und Anji White weitere Hauptrollen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

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    doppelpost
    • am via tvforen.de

      Es wird immer üblicher dass man Streamingdienste nur für einen Monat abonniert um eine Serie oder Sendung anzusehen. Ich persönlich kenne kaum noch jemanden der ein Streamingabo über einen längeren Zeitraum abschließt (außer natürlich irgendein Angebot).

      Wird eine Veröffentlichung über 4 Wochen verzögert warten viele Leute bis das Serienende in den abonnierten Zeitraum passt. Damit sind die (extrem wichtigen) Einschaltquoten in den ersten Wochen oftmals schlechter als das Gesamtergebnis eigentlich vermitteln würde, und wenn die Publikumsreaktion auf die ersten Folgen dann auch noch bescheiden ausfällt verzichten manche auf das Abo speziell für diese Serie komplett.
      • am

        Netflix veröffentlicht die meisten Serien auf einen Schlag und ist damit sehr erfolgreich. Niemand käme auf die Idee, von „versenden“ zu sprechen, wenn Netflix beispielsweise die zweite Staffel von „Squid Games“ komplett an einem Tag veröffentlicht. Den Zuschauern vorzuschreiben, in welcher Geschwindigkeit sie eine Serie schauen sollen, passt nicht zum Konzept Streaming.
        • am

          Nun, man merkt schon recht früh, welche Serie später für das MCU wichtig werden und welche nicht. Kevin Feige hat schon betont, dass man sich von den Serien etwas zurückziehen will. Bisher werden noch die zweite Staffel der neuen Dare Devil-Serie, gefolgt von VisionQuest kommen, den Punisher Special und eine dritte Jessica Jones Staffel sind geplant. Danach nichts. Ähnlich wie bei Secret Invasion und Echo, so wird auch diese neue, kleine Serie Ironheart keine große Auswirkungen auf das MCU haben. Außer das Ironheart dann irgendwann zu den Champions (Young Avengers) kommen wird. Ich kann also verstehen, dass solche Serien schnell versendet werden. Außerdem war es keine so gute Idee von Marvel, Serien zu entwickeln. Klar, wollte Disney damit neue Abonenten gewissen, weil viele dachten, die Serien würden sehr wichtig sein. Fans von Marvel die kein Disney hatten würden etwas verpassen. Das stimmte anfangs auch, doch nach Ms. Marvel hatte man sich mit den Serien verzettelt und wirklich Erfolgreich waren sie nicht mehr. Naja, ich schau sie, aber ob sie in meine Sammlung wandert, da warte ich mal ab.
          • am via tvforen.de

            TV Wunschliste schrieb:
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            > Bei einer Marvel-Serie ist es das erste Mal, dass es
            > so schnell geht.

            Nicht wirklich - bei „Echo“ wurden alle fünf Episoden an einem Tag veröffentlicht.

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