US-Kabelsender FX muss sich für sein Prestigeprojekt „Tyrant“ einen neuen Regisseur suchen. Wie Deadline Hollywood berichtet, hat sich der zweifache ‚Oscar‘-Preisträger Ang Lee, der ursprünglich den Pilotfilm inszenieren sollte (fernsehserien.de berichtete), von der Aufgabe zurückgezogen. In einem Statement räumte er ein, dass er nach der mehr als vierjährigen Arbeit an seinem Kinoerfolg „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ erst einmal Ruhe brauche.
„Weil ich zur Zeit nicht 100 Prozent für dieses aufregende Projekt geben kann, möchte ich nichts tun, das dem Potential dieser neuen Serie schaden könnte“, erklärte der Filmemacher. Es sei eine der brillantesten Serienideen, die er je gesehen hätte und er habe sich sehr darauf gefreut.
In einem Telefonat mit Executive Producer Howard Gordon aus Cannes, wo Ang gerade der Jury des Filmfestivals vorsteht, bedauerte er seine Entscheidung. Er fühle, dass er nach den anstrengenden Arbeiten an „Life of Pi“ physisch und mental „gegen eine Wand gelaufen“ sei. Ang hatte bisher zwar schon einige mögliche Drehorte für den Serienpiloten angeschaut, die eigentliche Produktionsarbeit hat aber noch nicht begonnen.
„Tyrant“ wäre die erste Serie gewesen, an der Ang Lee gearbeitet hätte. Er hatte zugesagt, die Regie des Piloten zu übernehmen, kurz nachdem er seinen zweiten ‚Oscar‘ für die Inszenierung von „Life of Pi“ bekommen hatte. Die Show, in der eine amerikanische Familie in die Angelegenheiten eines unruhigen Staates im Mittleren Osten verstrickt wird, wurde von „Hatufim“- und „Homeland“-Produzent Gideon Raff erfunden und von seinem „Homeland“-Kollegen Howard Gordon sowie „Six Feet Under“-Autor und „Lost“-Produzent Craig Wright überarbeitet. Es wird erwartet, dass FX nach dem Pilotfilm die Serie auch in Auftrag geben wird. Gedreht werden soll voraussichtlich in der Türkei oder Marokko – sobald der Sender einen Ersatz für Ang Lee gefunden hat.
