[UPDATE] Trailer zu „The Crown“ Staffel 5: Unfalltod von Lady Di wird nicht gezeigt

Serienmacher reagiert auf Kritik aus dem Königshaus

Vera Tidona
Vera Tidona – 03.11.2022, 11:25 Uhr (erstmals veröffentlicht am 20.10.2022)

„The Crown“: Staffel 5 mit Elizabeth Debicki als Lady Di – Bild: Netflix
„The Crown“: Staffel 5 mit Elizabeth Debicki als Lady Di

Zum baldigen Start der fünften Staffel von „The Crown“ am 9. November bei Netflix sind nun erste Trailer erschienen – während die Kritiken an der Produktion nicht abreißen. Die neuen Folgen der preisgekrönten und erfolgreichen Dramaserie zeigt das britische Königshaus während der 1990er Jahre, das als ein Jahrzehnt voller Skandale, Äffären und Krisen für die Royals in die Geschichte einging. Im Zentrum steht vor allem die zerrüttete Ehe zwischen Prinz Charles, inzwischen König Charles III., und Prinzessin Diana.

UPDATE: Neben einem ersten Trailer ist nun ein weiteres Video zur fünften Staffel erschienen, das die Besetzung der frischen Folgen in vielen noch nicht gezeigten Szenen vorstellt:

In dieser Ehe waren wir zu dritt. Es war also etwas überfüllt, meinte Diana im Jahr 1995 in dem legendären BBC-Interview, das sich der Journalist Martin Bashir durch Vorlage gefälschter Unterlagen erschlichen hatte, wie inzwischen bekannt ist. Dieses Interview und deren skandalösen Umstände sollen in der Netflix-Serie thematisiert werden, einschließlich der Affäre zwischen Prinz Charles und seiner späteren zweiten Ehefrau Camilla Parker-Bowles, die als sogenannter „Tampon-Gate“-Skandal im Jahr 1993 für Schlagzeilen sorgte.

Erster Trailer zu Staffel fünf wirft einen Blick auf die kommenden Ereignisse:

Inzwischen überschlagen sich die Kritiken auch aus dem Königshaus selbst, die den Machern der Serie Sensationslust unterstellen. Vor allem König Charles III. zeigte sich zuletzt besorgt um die Darstellung seiner Person im Privatleben, in der Gesellschaft und in der Politik (fernsehserien.de berichtete).

Unfalltod von Lady Di

Aus Respekt soll eine bestimmte Szene in der Serie aber nicht gezeigt werden: Der tragische Unfalltod von Lady Di am 31. August 1997. Derzeit finden die Dreharbeiten in Paris für die sechste und finale Staffel der Serie „The Crown“ statt, deren Szenen wohl auch unter den Mitarbeitern des Produktionsstudio für reichlich Diskussionsstoff sorgte. Denn wie aus internen Quellen nun bekannt wurde, zeigen sich viele geschockt von der Idee, das abrupte Ableben von Lady Di auf den Straßen von Paris im Detail zu zeigen, als sie gemeinsam mit Dodi Al-Fayed im Auto von Paparazzi regelrecht gejagt und verfolgt wurden, was am Ende zu dem tödlichen Unfall führte.

Ein Sprecher von Netflix hat nun gegenüber der britischen Zeitung The Sun bestätigt: Der genaue Moment des Aufpralls wird nicht gezeigt. Vielmehr würde es sich um eine fiktive Dramatisierung handeln.

Kritiker aus den Königshaus erhalten prominente Unterstützer

Nachdem sich bereits König Charles III. besorgt darüber zeigte, dass seine Person und seine Beziehung zu Diana während der Ehe nicht richtig dargestellt wird und ihn in ein schlechtes Licht rückt, meldet sich nun auch Dianas Sohn Prinz William zu Wort. Der Thronerbe zeigte sich gegenüber der britischen Presse entrüstet über die Darstellung seiner verstorbenen Mutter und befürchte, dass man Profit daraus schlagen wolle.

Unterstützung erhalten die Kritiker auch von der Oscar-Preisträgerin Judi Dench, die in einem offenen Brief an die britische Zeitung The Times schreibt, dass sie die Serie „The Crown“ zwar brillant gemacht finde, jedoch Bedenken habe, je näher sich die geschilderten Ereignisse der Gegenwart näherten, dass die Macher gewillt seien, die Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und plumper Sensationsgier zu verwischen.

Serienschöpfer meldet sich zu Wort

Inzwischen hat sich Serienmacher Peter Morgan zu Wort gemeldet und gab als Antwort auf die vielen Anfeindungen und Kritiken zur Serie zu Protokoll: Ich denke, wir müssen alle akzeptieren, dass die 1990er Jahre eine schwierige Zeit für die königliche Familie waren und König Charles wird mit Sicherheit einige schmerzhafte Erinnerungen an diese Zeit haben. Aber das bedeutet nicht, dass die Geschichte im Nachhinein unfreundlich zu ihm oder der Monarchie sein wird. Die Serie ist es sicher nicht. Ich habe großes Mitgefühl für einen Mann in seiner Lage – ja, für eine Familie in ihrer Lage. Die Menschen sind manchmal verständnisvoller und mitfühlender, als wir es erwarten.

Peter Morgan, der auch das Drehbuch zum preisgekrönten Porträt „The Queen“ mit Helen Mirren verfasste, betonte zum Tod von Königin Elizabeth II. am 8. September 2022, dass er die Serie als einen Liebesbrief an die Queen entwickle, der voller Respekt für die Monarchin umgesetzt wird. Die aktuellen Dreharbeiten zur Serie wurden auch nach der Bekanntgabe des Ablebens und bis nach der Beerdigung der Queen ausgesetzt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1963) am

    Freue mich auf die neuen Folgen der Serie the crown. Ist doch nur eine soap.
    • (geb. 1992) am

      Wie sich alle plötzlich aufregen...


      Hoffentlich knickt Netflix dieses Mal nicht doch noch ein.
      • (geb. 1983) am

        @SerienFan_92:

        Da es Dir offensichtlich an fehlendem Taktgefühl mangelt, will ich es mal ähnlich plump darstellen, damit auch du es verstehst:

        Angenommen ein Dir sehr nahe stehendes Familienmitglied hätte sich mit dem Strick das Leben genommen und du wärst eine in der Öffentlichkeit bestens bekannte Person, wärst du dann etwa nicht wütend, wenn in einer Filmproduktion ein Schauspieler die Rolle des/der Verstorbenen spielen würde und dessen selbst gewählter Freitod aus reiner Zuschauer- & daraus-resultierender Sensationsgier, das allmähliche Sterben durch ein ellenlanges "Nachgondeln" am Strick buchstäblich in die Länge gezogen würde?

        Siehst du?

        Es gibt schlichtweg Dinge und insbesondere Aktionen, die einfach nicht gezeigt gehören. Punkt.

        So also auch die durch gleichermaßen sensationslüsterne Paparazzis gestartete Hetzjagd durch Paris und dem darausfolgenden (de facto) Mord durch Unfall an Lady Di und den anderen im Fahrzeug befindlichen Personen.
      • am

        Nö, seh ich anders.
        Eine frei erfundene, weil im Detail ja gar nicht bekannte, Darstellung Ihres Unfallstodes sollten sich die Serienmacher auch aus vorgeschobenen Pietatsgründen nicht nehmen lassen.
        Dieser Punkt ist so wichtig für die Geschichte der Royals danach, dass er ruhig drastisch erzählt und dargestellt werden kann. Eine krasse Szene passt zu dieser Zäsur.
      • am

        Es wäre vielleicht nie zu den Unglück gekommen, wenn sich Charles seiner Frau gegenüber als Gentleman und Ehemann benommen hätte und nicht zweigleisig gefahren wäre. Ich finde es richtig das man diese Themen bei "The Crown" aufgreift. Schließlich wurde und wird im britischen Königshaus genug vertuscht und verschleiert. Beispiel. Erbschaftssteuer, Jagdrechte oder Klimagesetze für den Besitz des Königshaus.
    • am

      War klar dass Charles von den ganzen Vorfällen um seine Ex (die er hasste) nicht gerade begeistert ist, vor allem wenn man bedenkt was zur Scheidung führte (u.a. ja die Untreue und die Affäre mit Camilla)

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