Tour de France – 180 Stunden live im TV

Doping wird zentrales Thema

Mario Müller
Mario Müller – 04.07.2007

ARD, ZDF und Eurosport werden ab kommenden Samstag wie geplant vom wichtigsten Radsportereignis der Welt berichten. Insgesamt 180 Stunden sind für die Übertragungen vom 7. bis 29. Juli eingeplant, bei denen sich ARD und ZDF wie gewohnt täglich abwechseln.

Während beim ZDF Rudi Cerne moderiert und Peter Leissl und Michael Pfeffer die Tour kommentieren, schickt die ARD Florian Naß und Florian Kurz als Kommentatoren an die Strecke und überlässt die Moderation Monica Lierhaus und Michael Antwerpes. Ehemalige Radprofis wie Marcel Wüst (ARD) oder Jens Heppner (Eurosport) werden in diesem Jahr nicht kommentieren. Wüsts Vertrag mit der ARD, der eigentlich bis 2008 gilt, liegt auf Eis.

Das Thema Doping wird in diesen Jahr erwartungsgemäß eine zentrale Rolle bei der Berichterstattung einnehmen. Die ARD wird zwei Dopingexperten vor Ort haben, die zusätzlich durch die beim WDR neu geschaffene Doping-Redaktion unterstützt werden.

Zu den etwa zwei Stunden, in denen pro Tag vom Rennen selbst berichtet wird, kommt ein eineinhalbstündiger Rahmenteil, der sich in diesem Jahr nicht nur mit französischer Lebensart, Käse und Wein beschäftigt, sondern eben auch mit anderen, härteren Drogen der leistungssteigernden Art.

Rolf Dieter Ganz, Sprecher des ARD-Teams sagte gegenüber der „Welt“: „Wir haben die Schlüsse gezogen, die wir ziehen mussten“, und dass man „verschärft recherchieren und den Dingen nachgehen“ müsse.

Neu im ARD-Team ist in diesem Jahr auch der Berliner Journalist und ARD-Schwimmexperte Hajo Seppelt. Wurde er einst noch für seine Recherchen im Dopingsumpf um Jan Ullrich kritisiert und angeblich auch gemobbt, so bildet er jetzt die Speerspitze der ARD-Doping-Abteilung.

In einem Interview mit der „Thüringer Landeszeitung“ stellte er klar, dass ein vorzeitiges Ende der TV-Übertragung der 94. Frankreich-Rundfahrt durchaus möglich sei: „Das wäre der Fall, sollten die Verantwortlichen beim Weltradsportverband, bei den Profiteams oder der Tour-Organisation das Doping jetzt doch nicht so glaubhaft bekämpfen, wie sie erklären. Ein solcher TV-Verzicht würde wohl den ökonomischen Druck auf die Radsport-Teams erhöhen.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Man war das ein peinlicher Auftritt bei der heute: immer dieser verbale Spaghat, es sowohl den Kritikern recht zu machen, die möglichst viel über Doping hören möchte weil es ja derzeit politisch korrekt ist, darüber immer und überall zu sprechen, und auf der anderen Seite die Hardcore-Fans nicht zu vergraulen, die das Thema eigentlich nicht mehr hören können......
    • am via tvforen.de

      "Die ARD wird zwei Dopingexperten vor Ort haben, die zusätzlich durch die beim WDR neu geschaffene Doping-Redaktion unterstützt werden."

      Das ist der Versuch in einem Jahr alles wieder gut zu machen, was man die Jahre davor versäumt hat. Den Zirkus werde ich mir garantiert nicht entgehen lassen.
      • am via tvforen.de

        Oder warum der Besch***überhaupt noch gesendet wird?
        • am via tvforen.de

          Doping-Experten statt Marcel Wüst? Diskutieren die dann, welches Medikament am schnellsten ist?

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