Die ARD ist bestrebt, in der Mediathek verstärkt ein jüngeres Publikum anzusprechen und anzuziehen. Im Zuge dieses Vorhabens wurde nun eine neue investigative Doku-Reihe angekündigt. „team.recherche“ soll sich gezielt an Unter-40-Jährige bzw. die sogenannten Millennials richten. Angekündigt sind „relevante Recherchen, starke Geschichten, streaminggerechtes Storytelling“. Beginnend am 1. Oktober soll monatlich eine neue Folge „mit exklusiven Recherchen“ in der ARD Mediathek erscheinen.
Laut ARD-Angaben soll die Dokureihe Themen angehen, die für die Generation Y relevant sind, und aufdecken, „was andere verbergen“. Die Auftaktfolge wird sich mit dem Thema „Skinny um jeden Preis – wer profitiert vom Abnehm-Hype?“ befassen. In den weiteren geplanten Ausgaben von „team.recherche“ soll es unter anderem um das weltweite Geschäft mit Leihmutterschaften, digitale Abzocke, Missstände im Pferdesport und falsche Diagnosen in Patientenakten gehen.
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Die ARD spricht bei „team.recherche“ von „Hochglanz-Dokus“. Teams aus jungen Reporterinnen und Reportern tauchen tief in Recherchen ein und nehmen das Publikum mit auf ihre Spurensuche. Versprochen werden „exklusive Einblicke in verborgene Welten“, Undercover-Einsätze mit versteckter Kamera, Selbstversuche und Konfrontationen von Verantwortlichen. Das Format soll investigativen Journalismus mit streaminggerechtem Storytelling verbinden und dabei auf „starke Bilder und hochwertige Visuals“ setzen. Die Reporterinnen und Reporter sprechen das junge Publikum direkt an und nehmen es mit in die Recherche. Auf diese Weise soll Investigation zum „Streaming-Erlebnis“ werden.
Vergleichbare Doku-Formate gibt es bereits im ARD-Jugendangebot funk, das sich an 14- bis 29-Jährige richtet. Aufgrund der Machart, in der die Reporter aus höchst subjektiver Perspektive berichten, werden Formate wie „STRG_F“ und „Y-Kollektiv“ vielerorts scharf kritisiert. Laut einer Studie der Otto Brenner Stiftung aus dem Jahr 2023 wird in diesen sogenannten „New Journalism“-Formaten mit vielen der klassischen journalistischen Normen gebrochen. Statt auf nüchterne Informationen werde in vielen dieser Dokus radikal auf Subjektivismus, Personalisierung und Emotionen gesetzt. Die Reporter stehen selbst im Mittelpunkt und halten sich nicht mit ihrer persönlichen Meinung zurück. Es bleibt abzuwarten, inwieweit „team.recherche“ in diese Kerbe schlagen wird.
Mit ‚team.recherche‘ bündeln wir die investigativen Stärken der ARD, sagt ARD-Doku-Koordinator Ingmar Cario. Wir nehmen unsere Nutzerinnen und Nutzer mit in den Rechercheprozess und erzählen Geschichten für eine jüngere Zielgruppe, die man so noch nicht gesehen hat – mutig, fundiert und nah dran. Die jeweils halbstündigen Dokus werden monatlich in der ARD Mediathek erscheinen. Ausgewählte Themen sollen in Mehrteilern über mehrere Folgen hinweg vertieft werden.
Beteiligt sind an der neuen Reihe der BR, der MDR, der NDR, der SR, der SWR und der WDR. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Formate „Vollbild“ (SWR) und „Dirty Little Secrets“ (BR). Dementsprechend sind der BR und der SWR federführend.