Das Halloween-Programm – Was erfreut und was lässt einen erschaudern?
Was erfreut und was lässt einen erschaudern? – von Roger Förster
Roger Förster – 28.10.2011, 13:27 Uhr
Montag, 31.10.2011
Teufelsanbetung für Fortgeschrittene
sixx, 20:15 Uhr
Die neun Pforten
Roman Polanski gilt völlig zu recht als Genie auf dem Regiestuhl. Der Horrorfilm „Rosemaries Baby“, der Film Noir „Chinatown“ oder das oscarprämierte Holocaustdrama „Der Pianist“ sind Klassiker ihres Genres. Der Okkultstreifen „Die neun Pforten“ zählt indes zu Polanskis schwächeren Werken. Dabei handelt es sich hier um einen geradlinigen Thriller, der es schafft, die übernatürlichen Elemente der Handlung hervorragend in die Suche des von Johnny Depp gewohnt bravourös gespielten Buchdetektiven Dean Corso zu integrieren. Corso wird beauftragt, die Echtheit eines Buches zur Teufelsanrufung zu überprüfen. So, ääh, simpel das klingen mag, findet er sich bald in einer Hetzjagd wieder, in der auch eine geheimnisvolle Frau (gespielt von Polanskis Ehefrau Emmanuelle Seigner) ihm immer näher kommt.
Gefährlicher Angriff auf die Lachmuskeln
sixx, 22:25 Uhr
Scary Movie
Mit inzwischen vier Fortsetzungen, die aber in Sachen Qualität alle nicht an das wirklich lustige und zudem sehr erfolgreiche Original herankommen, hat sich der beinharte Witz von „Scary Movie“ in den DVD-Regalen etabliert. Im ersten Streifen aus dem Jahr 2000 werden, ganz dem Zeitgeist entsprechend vor allem die „Scream“-Reihe persifliert. Doch auch andere Filme, nicht nur aus dem Horrorgenre, werden gnadenlos parodiert. So werden tote Menschen gesehen, statt dem berühmten Ausruf „Lauf, Forest, Lauf!“ wird hier wenig charmant ein Mädchen zum Weglaufen animiert und auch „Blair Witch Project“ bekommt sein Fett weg.
Wichtig zu wissen: Warum man nicht auf Friedhöfen pimpern sollte
arte, 00:10 Uhr
Dellamorte Dellamore
Arte widmet sich Halloween mit einer eigenen „Nacht der Untoten“. Nachdem Bela B. Den legendären George R. Romero interviewt, folgt eine kultige Horrorkomödie, die bisher nicht im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Rupert Everett hat als Friedhofswärter Francesco die undankbare Aufgabe, die Leichen, die er unter die Erde bringt, sieben Tage später nochmals zu töten. Dass die als Zombies wieder aus dem Boden kriechen, ist lange Zeit kein wirkliches Problem. Erst als er sich mit einer Witwe auf dem Grab ihres Mannes vergnügt und sie im Verlauf des Liebesspiels durch ihren Zombiegatten getötet wird, verkompliziert sich die Situation, denn auch sie wandelt bald unter den Untoten. Da bleiben Beziehungskrisen natürlich nicht aus.
Gähn, Schnarch!
ProSieben, 01:35 Uhr
Mortuary – Wenn die Toten auferstehen …
Ahhh! Was ist bloß aus Tobe Hooper geworden? Der Mann, der Referenzen wie das Original-„Texas Chainsaw Massacre“ (dt.: „Blutgericht in Texas“) und „Poltergeist“ vorzuweisen hat, zeichnet auch für Schund wie „Mortuary“ verantwortlich. Klischeehafter und uninspirierter kann man Horror kaum inszenieren: Eine Familie zieht in ein verlassenes Haus und bekommt es daraufhin mit Zombies zu tun. Wäre ja nicht schlimm, wenn man eine solche Standardgeschichte nochmal erzählt, doch hier ist es so spannungs- und blutarm gemacht, dass man sich schnell wünscht, die Zombies hätten auch die Filmcrew aufgefuttert. Dann lieber doch Leatherface bei der Jagd zuschauen.