„Game of Thrones“ – „Winds of Winter“/​“Die Winde des Winters“

Recap zur Folge „Die Winde des Winters“ – Ein Recap zum Finale der sechsten Staffel des Fantasy-Epos von Bernd Krannich

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 27.06.2016, 14:53 Uhr

Bran hat eine entscheidende Vision …HBO


Das zweite Gespräch führt die Mutter der Drachen mit Tyrion (Peter Dinklage). Danerys offenbart Selbstzweifel. Insbesondere, weil es ihr so leicht gefallen sei, sich von Daario zu trennen – ein Mann, der sie augenscheinlich liebt, und für den auch sie vor nicht allzu langer Zeit viele Gefühle hegte. Tyrion spricht ihr auf seine Art Mut zu. Einerseits gemahnt er sie, dass sie nun „im großen Spiel angekommen“ sei, und „das große Spiel ist furchteinflößend“. Der jüngste Lannister hält einen Monolog darüber, dass er sein Leben lang ein Zyniker war und es stets ablehnte, an irgendetwas zu glauben (inklusive „sich selbst“) – weil er gesehen habe, was der Glaube aus Menschen gemacht habe. Doch nun glaube er an sie. Daenerys macht Tyrion zur „Hand der Königin“.

In den Flusslanden: Walder Frey will sich in seinem düsteren Thronsaal mit seinen beiden Söhnen treffen. Doch diese verspäten sich. Während Walder auf seine schmierige Art mit der Küchenhilfe „flirtet“, enthüllt sie ihm eine grausame Wahrheit: Die Überreste seiner ermordeten Söhne finden sich auf seinem Teller. Während Walder noch würgt, reißt sich Arya ihre Maske vom Gesicht und schlitzt schließlich Frey die Kehle durch. Wie einst Catlyn Stark verblutet er erbärmlich. Wie es für Arya danach weitergeht, wurde noch nicht gezeigt.

Bei Winterfell: An dem heiligen Baum in der Nähe der Festung treffen Kleinfinger und Sansa aufeinander. Kleinfinger enthüllt, dass es seit langer Zeit sein Bestreben gewesen sei, zusammen mit Sansa auf dem eisernen Thron zu sitzen. Dieses Ziel zu erreichen sei stets Hintergrund seiner Entscheidungen gewesen. Sansa stoppt seinen Versuch, sie zu küssen und stellt infrage, ob er wirklich loyal sei oder nur opportunistisch. Kleinfinger versucht, ihre Zweifel auf seine typische Art zu zerstreuen: Sie sei als Herrin des Hauses Stark eindeutig die Zukunft des Landes. Damit deutet er an, dass es nie dazu kommen wird, dass seine Loyalität auf die Probe gestellt werde, weil er an ihrer Seite immer auf der Gewinnerseite sein werde.

Jenseits des Walls: Benjen Stark (Joseph Mawle) trennt sich in Sichtweite des Walls von Bran (Isaac Hempstead-Wright) und Meera Reed (Ellie Kendrick) – wie die Weißen Wanderer kann auch er den Wall (der auch eine magische Grenze ist) nicht überqueren.

Bran gibt sich einer weiteren Vision hin und enthüllt für die Zuschauer: Ned Stark hatte am Turm der Freude einst seine Schwester Lyanna (Aisling Franciosi) gefunden, die nach der Geburt eines Sohns am Verbluten war. Lyanna nahm Ned das Versprechen ab, ihr Geheimnis zu waren und sich um ihren Sohn zu kümmern (Lyanna flüstert weitestgehend in Neds Ohr, so dass der Zuschauer nicht wirklich mitbekommt, was sie sagt; aber ein Baby wird präsentiert und das Bild blendet danach auf das Gesicht von Jon Snow um). So stellte Ned das Kind nach dem Krieg als seinen Bastard-Sohn Jon Snow vor.

(Einschub: Somit rückt die Fan-Theorie „R + L = J„ um Jon Snow ein gutes Stück weiter ihrer Bestätigung zu: „Rhaegar + Lyanna = Jon„.)

In der „offiziellen“ Geschichtsschreibung von Westeros hatte Prinz Rhaegar Targaryen Lyanna Stark „entführt“, die Verlobte von Robert Baratheon. Das – und der folgende Massenmord von Rhaegars Vater König Aerys II. an den protestierenden Adligen – wurde zum Anlass für Roberts Aufstand. Während Rhaegar auch in dieser Folge nicht ausdrücklich als Jons Vater benannt wird, drängt sich nun trotzdem eine andere Sichtweise des Geschehens auf. Nämlich dass Rhaegar und Lyanna aus Liebe miteinander durchgebrannt waren – und Jon somit ein Abkömmling der Häuser Targaryen und Stark ist. Unklar ist, wie die Erbfolge in Westeros auf einen unehelichen Sohn zweier Adliger eingestellt ist. Man könnte in Jon aber den „rechtmäßigen Targaryen-Erben“ sehen.

Daneben ist weiter unklar, wie dereinst die wahre Abstammung von Jon bezeugt werden kann – auf die Visionen von Bran alleine mag sich der Adel wohl kaum verlassen. In den Büchern drängt sich hier Howland Reed – Meeras Vater – auf, der Ned Stark damals bei der Exkursion zum Turm der Freude begleitet hatte und neben Ned Stark der einzige Überlebende war. In der Serie gibt es nun auch noch zwei Dienerinnen, die sich im Turm um Lyanna kümmerten.)

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