RTL produziert ‚Brat Camp‘
Deutsche Rotzlöffel im US-Drill-Programm
Jutta Zniva – 12.11.2006
RTL adaptiert eine Reality-Show, die zuerst in Großbritannien (Channel 4) und ab 2005 in den USA (ABC) für Spitzenquoten sorgte und einen internationalen Emmy gewann, aber auch stark polarisierte. Denn „Brat Camp“ begleitet Teenager mit Drogen- und Alkoholproblemen oder verhaltensauffällige und aggressive Jugendliche in Erziehungs- bzw. „Therapie“-Camps. Dort sollen sie mit harten pädagogischen Methoden auf den rechten Weg gebracht werden.
Die deutsche Version von „Brat Camp“ wird, so berichtet das Branchenmagazin „Kontakter“, derzeit in den USA gedreht und soll Anfang nächsten Jahres gezeigt werden. Auch RTL II, für den das Format usrprünglich vorgesehen war (RTL machte laut „Kontakter“ offenbar ein Vortrittsrecht geltend), hat Ähnliches in Planung.
In der britischen und der US-Version wurden die jugendlichen Problem-Fälle für 50 Tage in ein Spezialcamp (in der Wüste Utahs oder der Wildnis in Oregon) geschickt, wo sie als kleine Gruppe – abgeschnitten vom Rest der Welt und beobachtet von einem Camp-Psychologen – gemeinsam leben, arbeiten und lernen sollen, mit Problemen besser als bisher umzugehen.
Teil des radikalen pädagogischen Programms in „Brat Camp“ ist beispielsweise, für alles um Erlaubnis zu fragen. Auch für den Gang zur Toilette.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
jenser am via tvforen.de
die supernanny als drillcommander? "ab auf die stille treppe" :-p herrlich *g*
mal davon abgesehen, diese sendung ist von vornherein einfach lächerlich, und hat mit dem ernsten thema der erziehung und pädagogik nichts zu tun (zumahl ja eh wieder fast alles gestellt oder manipuliert wird, wie bei jeder rtl show).playstationguru am via tvforen.de
Die RTL-Gruppe wird immer abartiger. Man sollte die Verantwortlichen mal in so ein Camp schicken, dass die mal wieder ordentliche Dinger produzieren. RTL, RTL II, Super RTL, nein danke!!!!olivia am via tvforen.de
Stellt sich die Frage ob es richtig ist die Jugendlichen zu "brechen". Bei uns in der Gegend laufen so viele schlecht erzogene Assi-Kids rum, da würd ich lieber die Eltern ins Camp schicken.Erdbeere am via tvforen.de
Was soll denn das sein; eine Mischung zwischen Bootcamp und Erlebnispädagogik? Ich wage es nicht, mir das vorzustellen. Beide Konzepte sind nämlich zu Recht umstritten.
Amerken möchte ich noch, dass man Menschen nicht mit "harten pädagogischen Massnahmen" so hinbiegen kann, wie man sie haben möchte. Es muss immer auch das soziale Umfeld in die Massnahmen miteinbezogen werden. Deshalb sind solche Methoden, die den Jugendlichen aus dem gewohnten Umfeld herausnehmen und an ihm "herumdoktern", nicht wirksam. Wenn die Jugendlichen in ihr vorheriges Umfeld zurückkehren, ist alles wieder beim alten.
Ich finde es schlimm, dass Jugendliche die Probleme haben auch noch so vorgeführt werden.experte am via tvforen.de
Erdbeere schrieb:
>
> Ich finde es schlimm, dass Jugendliche die Probleme haben
> auch noch so vorgeführt werden.
Probleme wirklich lösen ist zu teuer.
Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
Danke, Zebulon. Ein bisschen Zuspruch braucht man ab und zu hier... ;-)
Aber das mit dem Jungen in Griechenland wusste ich noch gar nicht. Unglaublich. Jaja, von wegen "Der Staat hat kein Geld"... Klar hat er welches, die Frage ist immer nur, wofür er es ausgibt...
Aber gut, ich schau's mir mal an! Ich will sie leiden sehen, fluchen, Rotz und Wasser heulen, wenn das Bett nicht pikobello ist und der Ausbilder/Erzieher es nochmal wegreißt. Ich habe ja nun auch mit Jugendlichen zu tun und ich darf sagen, denen ist eine klare (und im Zweifel auch harte) Hand tausendmal lieber als irgendein Larifari-Gewäsch nach dem Motto "Wollen wir drüber reden?" Gerade solche Jugendliche brauchen klare Regeln, und wenn die Eltern bzw. das Umfeld ihnen jahrelang keine geben konnten bzw. können, laufen sie halt oft aus dem Ruder.
Gut, das ganze als RTL-Show aufzuziehen (nach dem Motto: Wer fliegt diese Woche raus?), ist natürlich nur medientypisch und als evtl. reißerisch dann auch zu verurteilen. Aber wie gesagt, warum in den USA? Weil da die Landschaft atemberaubender ist für die Zuschauer, oder wie? Wieso nicht in Deutschland? Wäre schon mal billiger, nicht....? Und ich dachte, soziale Maßnahmen scheitern immer am Geld...
Aber eins wünsche ich mir: Könnte man bitte "Dee" als Erzieher casten? Der würde da so gut hinpassen... :-) (Und der kann ihnen ja gleich auch noch ein paar Tanzschritte zeigen!)Dustin am via tvforen.de
stella2 schrieb:
>
> Aber wie
> gesagt, warum in den USA? Weil da die Landschaft
> atemberaubender ist für die Zuschauer, oder wie? Wieso nicht
> in Deutschland? Wäre schon mal billiger, nicht....?
Billiger wäre es bestimmt nicht, hier müsste so ein Camp ja erstmal aus dem Boden gestampft werden, in den USA fahren die einfach mit einer Busladung Jugendlicher vor und starten die Dreharbeiten.
Es stimmt schon das eine harte Hand bei vielen Jugendliche nmehr bewirkt als irgendwelches Gelaber, aber Boot Camps sind zuviel des guten. Es ist ein Unterschied ob man streng ist, oder die Jugendlichen permanent erniedrigt und zur Schnecke macht.atariman am via tvforen.de
ich hätte ja so ein altes gruseliges Rote Arme Camp mitten in Sibirien gewählt, mit den passenden Ausbildern dazu.experte am via tvforen.de
Dustin schrieb:
>
> Es ist ein Unterschied ob man streng ist,
> oder die Jugendlichen permanent erniedrigt und zur Schnecke
> macht.
Es ist RTL, RTL gehört zu Bertelsmann, Bertelsmann gehört der Familie Mohn, die Familie Mohn waren stramme Nazis und es gibt keinen Grund anzunehmen das sie plötzlich demokratisch geworden sind.
Insofern ist das nur eine weitere Sendung im Sinne der politischen Zielrichtung der Bertelsmann Stiftung.
Piet am via tvforen.de
Man kopiert ein "erfolgreiches" Format und glaubt nachwievor daran das es auch hier erfolgreich wird.
Und dann hat man noch die Frechheit fuer so einen Stuss in naher Zukunft Geld zu verlangen.Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
Das erste, was diese eigentlich ja armen unerzogenen Früchtchen lernen müssen, ist: "Sir, Yes, Sir!"
Alles weitere findet sich.
Aber warum dreht man das bitte in den USA? Sind die deutschen Kuschel"pädagogen" etwa gegen ein Camp im Thüringer Wald oder so? Darf man in diesem Land junge Gewalttäter nicht hart anpacken, um ihnen mal ein paar Regeln für den anständigen Umgang mit Mitmenschen beizubringen?
Aber wenn einer von denen wie Spiderman auf ein Dach klettert - ICH bringe ihm keine Decke und Tee!Zebulon am via tvforen.de
Stella du glaubst gar nicht wie recht du hast, wenn ich immer daran denke wieviel Geld für Bootstrips und Auslandsaufenthalte ausgegeben werden könne ich kotzen ist unser Bayr. Wald oder der Harz nicht mehr gut genug.
UND DANN PASSIEREN NOCH PANNEN, siehe Link
[url]http://www.abendblatt.de/daten/2004/02/13/261917.html[/url]
Mit Schaudern denke ich auch noch an den Fall der ermordeten Erzieherin in Rodalben/Pfalz, die Täter werden gering dafür bestraft weil sie ja noch arme Kinder sind. Würg
zuschauer012 am via tvforen.de
RTL ist nur noch zum kotzen, mehr sag ich dazu nicht...Lokomotive am via tvforen.de
*lol*Fewmaster am via tvforen.de
Hihi, und Millionen Deutsche werden einschalten, weil sie das Format für eine Kochsendung im Freien halten.Dustin am via tvforen.de
Fewmaster schrieb:
>
> Hihi, und Millionen Deutsche werden einschalten, weil sie das
> Format für eine Kochsendung im Freien halten.
Ohne Scheiß, als ich "Brat Camp" gelesen habe, war mein erster Gedanke auch, das es wohl ne Kochsendung ist.
Ona am via tvforen.de
Grundgütiger!
Und bei dem Gedanken an die Gerichtssendungen und Frauentausch-SuperMama-Dschungelpromis-Teeniecasting-Konzepte glaubte man, den Zenit des schlechten Geschmacks erreicht zu haben.
Aber wie man sieht, ist es doch immer noch zu toppen.