Lee Majors als Steve Austin und Lindsay Wagner als Jaime Sommers 1977 wechselte „Bionic Woman“ dann das Network und war fortan auf NBC zu sehen, während Steve Austin weiterhin bei ABC zu Hause war. Kurioserweise wurden schließlich beide Serien zur praktisch gleichen Zeit im Frühjahr 1978 eingestellt. Während der „Six Million Dollar Man“ ohne zufriedenstellendes Finale zum letzten Mal ausgestrahlt wurde, konnte wenigstens Jaime Sommers mit einer wirklichen Abschluss-Episode ihre Storyline zu Ende bringen. Oder doch nicht?
Es dauerte fast zehn Jahre, doch 1987 kehrten Steve und Jaime gemeinsam auf die US-Bildschirme zurück. Der Fernsehfilm „The Return of the Six Million Dollar Man and The Bionic Woman“ wurde 1987 ausgestrahlt. Darin wird Steves Sohn Michael schwer verletzt und erhält ebenfalls bionische Implantate, deren Leistungsfähigkeit die von Steve und Jaime noch übersteigen. Als neue bionische Frau war außerdem Sandra Bullock in dem Special zu sehen. Mit beiden jungen Figuren verbanden die Macher offensichtlich die Hoffnung auf eine neue Serie, die aber letztendlich nie gedreht wurde. Stattdessen gab es noch zwei weitere Reunion-Filme mit Lee Majors und Lindsay Wagner: „Bionic Showdown“ (1989) und „Bionic Ever After?“ (1994), in dem Steve und Jaime doch noch den Weg zum bionischen Traualtar und einem Happy End fanden.
Ein solches Happy End wünschen sich währendessen auch deutsche DVD-Sammler geradezu sehnsüchtig. Während die ersten drei Staffeln des „6-Millionen-Dollar-Manns“ 2010 und 2011 in regelmäßigen Abständen von Universum Film veröffentlicht wurden, herrscht seitdem eiserne Funkstille. Für die Staffeln 4 und 5 bleibt bislang nur der Griff zu britischen oder amerikanischen Importen. Ob bei den Verantwortlichen bionische Implantate auch helfen würden sie endlich in die Gänge zu bringen? Jemand bei OSI sollte sich darum schleunigst mal kümmern.
Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.
