Österreich ist zu klein für einen „Fall Heinze“

System des ORF außerdem „zu offen und transparent“

Jutta Zniva – 23.09.2009

Österreich ist zu klein für einen "Fall Heinze" – System des ORF außerdem "zu offen und transparent" – Bild: ORF

Anlässlich der Ausstrahlung des Fernsehfilms „Die Freundin der Tochter“, den Das Erste heute, 23. September, um 20:15 Uhr zeigt und für den die mittlerweile gekündigte NDR-Fernsehspielchefin unter dem Pseudonym Marie Funder das Drehbuch geschrieben und für das volle Autorenhonorar an den NDR verkauft haben soll (fernsehserien.de berichtete), erkundigte sich die österreichische Zeitung „Kurier“ beim ORF, ob ein ähnlicher Drehbuch-Skandal auch in Österreich möglich wäre.

Heinrich Mis, Leiter der ORF-Hauptabteilung Fernsehfilm, verneint. Ihm könne, zitiert ihn der „Kurier“, kein Redakteur ein Drehbuch eines Pseudonyms verkaufen. Dazu sei das System des ORF „zu offen und transparent“, und man kenne alle Autoren persönlich. Außerdem sei Österreich auch „zu klein, als dass sich da Phantom-Autoren tummeln könnten“.

Während seiner Tätigkeit als Fernsehfilmchef habe es auch noch nie den Fall gegeben, dass ein Mitarbeiter ein in seiner Freizeit verfasstes Drehbuch gegen Haushonorar für den ORF geschrieben habe. Falls Mitarbeiter für andere Auftraggeber tätig sein sollten, gebe es einen von Mis eingeführten „kontrollierenden doppelten Informations- und Genehmigungsweg“. Er könne also diesbezüglich „ganz ruhig schlafen“.

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